100 Meisterwerke und ihre Geheimnisse

13.09.2021 | von Ewald Staltner
So lautet der Titel einer 2015 vom Fernsehsender ARTE ausgestrahlten Serie über herausragende Werke der Kunstgeschichte. Wie wäre es eure persönlichen Meisterwerke in einer Jungschargalerie auszustellen? Klingt kompliziert? Ist es nicht.
Kinderanzahl
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ab 5 Pers.
Gesamtzeit
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90 Minuten Plus

Mit den Ideen zur Erstellung eurer Kunstwerke in dieser voll.bunt Ausgabe habt ihr jede Menge Meisterwerke, die es wert sind den Eltern oder auch anderen Kindern und Jugendlichen gezeigt zu werden … vielleicht findet sich ja sogar ein*e Käufer*in für das eine oder andere Kunstwerk (sofern ihr dieses, wie in einer echten Galerie, verkaufen möchtet).

Hier findet ihr nun einige Tipps für eine professionelle Jungschargalerie:

 

Der passende Raum

Kunst muss wirken können. Eure Bilder haben einen passenden Raum mit ausreichend Platz verdient. Nur so können die Kunstwerke zur Geltung kommen. Der Raum bildet dabei den Rahmen. Im Idealfall verstärkt er die Wirkung der Kunstwerke. Zwei Beispiele:

  • Kirche: Wichtig ist darauf zu achten, dass die in der Kirche bereits vorhandenen Kunstwerke nicht in Konkurrenz zu euren Kunstwerken treten. Im Idealfall treten die Kunstwerke miteinander in einen Dialog – siehe die nachgestellten Kirchenkunstwerke in dem Beitrag „Deine Kirche – ein Museum“.
     
  • Pfarrsaal: Achtet darauf, dass die Wände neutral sind bzw. eure Kunstwerke unterstützen. Dunkle Holztäfelungen zum Beispiel können mit ausreichender Ausleuchtung einen guten Kontrast herstellen. Bilder müssen auch nicht immer an die Wand gehängt werden, sondern können auf Staffeleien in den Raum gerückt sein. Eine einfache Bauanleitung für günstige Staffeleien findest du hier.

 

Das richtige Licht

Schließlich sollen die Kunstwerke ja ins „rechte Licht“ gerückt werden. Das ist der schwierigste Teil der Ausstellung, weil zumeist die Räume nicht dafür gerüstet sind. Zwei Lichtkonzepte bieten sich je nach räumlichen Möglichkeiten an. Der sogenannte „White Cube“ setzt auf einen hellen, gut ausgeleuchteten Raum, bei dem Bilder und Wand eine Einheit bilden. Meist lässt sich dies in Pfarrsälen gut umsetzen. Die „Black Box“ wiederum setzt auf einen dunklen Raum mit Akzentbeleuchtung der Kunstwerke. Mittels Spots werden die einzelnen Kunstwerke hervorgehoben. Speziell im Kirchenraum und bei dreidimensionalen Kunstwerken kann so eine dramatische Stimmung erzeugt werden.

Selbstverständlich könnt ihr auch mit färbigen LED-Lichtern arbeiten, um noch mehr Effekte zu erzielen. Gute, tragbare Spots sind mittlerweile nicht mehr teuer. Vielleicht findet ihr jemanden, der euch unterstützt oder sie euch ausleiht.

 

Der Rahmen

Wie Raum und Licht die Kunstwerke betonen, so stellt auch die Aufstellung einen wichtigen Punkt dar. Flächige Objekte wie Bilder verdienen einen passenden Rahmen (z.B. Naturmaterialien bei Land-Art-Bildern), der das Bild zur Umgebung abgrenzt. Skulpturen werden gerne auf kleinen Podesten ausgestellt, um den Besucher*innen eine komfortable Betrachtung zu ermöglichen und das Kunstwerk im Raum hervorzuheben. Gestalterisch sind hier keine Grenzen gesetzt; wichtig ist nur: Der Rahmen grenzt das Kunstwerk von der Umgebung ab und stellt es so in den Mittelpunkt.

 

Die Vernissage

Jede Ausstellung beginnt mit einer Ausstellungseröffnung (und endet manchmal auch mit einer offiziellen Feier – der Finissage). Am ersten Tag der Ausstellung könnt ihr Kunstliebhaber*innen (Eltern, Pfarrgemeinde …) zur offiziellen Eröffnung einladen. Bei der Vernissage werden die Künstler*innen vorgestellt, es wird kurz über den Hintergrund der Ausstellung berichtet und anschließend können die Besucher*innen die einzelnen Kunstwerke betrachten. Die Vernissage bietet die Möglichkeit zum Austausch zwischen Künstler*innen und Besucher*innen in einem lockeren Rahmen (siehe Künstler*innen-Gespräch). Passende Musik und kleine Brötchen oder Kuchen und Getränke unterstützen die Atmosphäre. Besonders kreative Köpfe können ja auch ein eigenes Getränk zum Motto der Ausstellung kreieren.

 

Das Künstler*innen-Gespräch

Kinder stehen bei ihren Kunstwerken, stellen diese vor und beantworten Fragen der Besucher*innen. Im Gespräch kann auch der Hintergrund der Kunstwerke, die Entstehungsgeschichte und vor allem der persönliche Zugang der jungen Künstler*innen besprochen werden.

 

Interaktive und partizipative Elemente

Die Besucher*innen einbinden – aktuell ein wichtiger Trend bei Ausstellungen – findet seinen Höhepunkt im gemeinschaftlichen (partizipativen) Tun. So entsteht aus der Ausstellung heraus ein neues gemeinsames Kunstwerk, welches dann wiederum im Pfarrsaal (dauerhaft) ausgestellt werden kann. Ein paar Ideen als Anregung:

  • Jede*r Besucher*in malt mit einem Pinsel maximal drei Pinselstriche in beliebigen Farben.
  • Vorbereitete kleine Fliesenbruchstücke werden zu einem Mosaik geklebt (könnte z.B. ein Kreuz sein, welches dann im Jungscharraum oder im Pfarrsaal hängt).
  • Mit den weiteren Methoden in dieser Ausgabe kann natürlich auch experimentiert werden – Kunstwerke nachstellen funktioniert auch mit Erwachsenen sehr gut.

Als Eintritt empfehlen sich freiwillige Spenden für die Jungscharkasse oder für einen guten Zweck. Bleibt nur noch, euch zu ermuntern, die Kunstwerke auszustellen. Es ist jedenfalls eine tolle Erfahrung für alle.

 

Ewald Staltner

ist bereits viele Jahre Mitglied im voll.bunt Arbeitskreis und erstellt schon seit 20 Jahren mit Begeisterung Adventuregames.