warten
Eine Zeitspanne von etwa vier Wochen gibt uns die Möglichkeit uns zu freuen, uns auf das Geburtsfest von Jesus vorzubereiten und dieses zu erwarten. Warten ist oft etwas, das nervig und langweilig ist. Doch im Advent zelebrieren wir das Warten. Besonders dann, wenn wir uns Zeit nehmen für Menschen, die uns viel bedeuten. Wenn wir in der Familie die Kerzen am Adventkranz anzünden und miteinander beten, singen und Geschichten erzählen.
adventus
Das Wort „Advent“ kommt aus der lateinischen Sprache, „adventus“ bedeutet Ankunft und Erwartung. In römischer Zeit wurde der erste offizielle Besuch eines Herrschers oder die Thronbesteigung eines Kaisers als „adventus“ bezeichnet. Wir Christ*innen erwarten im Advent die Ankunft des Gotteskindes, indem wir uns an die Geburt Jesu erinnern und den Glauben daran, dass Gott auch heute zu uns in die Welt kommt.
Fastenzeit
Der Advent beginnt mit dem 1. Adventsonntag, der zugleich der Beginn eines neuen Kirchenjahres ist. Auch der 24. Dezember zählt noch zum Advent, erst am Abend dieses Tages beginnt dann Weihnachten.
Erste Spuren einer Adventszeit finden sich im Osten bereits um 400 n.Chr. und im Westen um 500, wo diese Vorbereitungszeit auf Weihnachten ursprünglich als Fastenzeit eingeführt wurde und vom 11. November bis zum 6. Jänner dauerte. Heute ist der Advent weniger eine Bußzeit, sondern eine freudige Zeit mit dem Blick auf die Menschwerdung Gottes.
Was uns allerdings noch an die Zeit der Buße erinnert, ist die liturgische Farbe violett, die den Advent als von der Vorbereitung auf das nahende kirchliche Hochfest „geprägte“ Zeit kennzeichnet.
Adventkranz
Ein wichtiger und heute nicht mehr wegzudenkender Brauch ist der Adventkranz. Er ist eine Erfindung des evangelischen Theologen Hinrich Wichern (1808-1881), der in Hamburg ein Waisenhaus gegründet hatte und dort jeden Adventstag zur Freude der Kinder ein neues Licht auf ein großes Wagenrad steckte und mit ihnen feierte.
Erst später um die Jahrhundertwende kam dann der grüne Tannen- oder Fichtenkranz auf, der ursprünglich drei violette und eine rosa Kerze trug.
Die rosa Kerze ist bestimmt für den 3. Adventsonntag. An diesem Sonntag steht ganz besonders die Freude auf die nahe Geburt Jesu im Mittelpunkt und dieser Tag heißt daher auch „Gaudete“ („Freuet Euch“).
Das Entzünden der Kerzen, die Zunahme des Lichtes gilt als Ausdruck der steigenden Erwartung der Geburt Jesu Christi, den wir in unserem christlichen Glauben ja als das „Licht der Welt“ bezeichnen.
So wie die Kerzen und Lichter die dunklen Tag des Advents hell machen, so setzen wir unsere Hoffnung auf Jesus, der ein Licht ist für unser Leben.
aus KinderGottesdienstGemeinde Nr. 106