Diese Gruppenstunde ist besonders für Kinder im Volksschulalter geeignet, kann aber auch für ältere adaptiert werden. Die Gruppenstunde kann entweder als ganze Gruppenstunde übernommen werden, oder ihr könnt auch einzelne Elemente herausnehmen und für eure Gruppe anpassen.
Mit dieser Methode überlegt ihr gemeinsam, was Friede eigentlich bedeutet und was es dazu braucht.
Heute wollt ihr einen besonderen Kuchen backen. Einen Friedenskuchen.
In einen Kuchen passen viele gute Zutaten hinein – aber nicht alles. Senf und Tomaten schmecken im Kuchen grauslich – Schokolade und bunte Streusel machen dafür einen Kuchen so richtig lecker.
Bei dem Friedens-Kuchen ist das auch so. Da passen viele gute Dinge hinein, die gut zu Frieden passen: sich miteinander über etwas freuen, eine Friedenstaube, jemanden ein kleines Geschenk machen, sich gegenseitig trösten, der Friedensgruß in der Kirche ...
Anderes verhindert Frieden und passt deswegen nicht in den Kuchen: Streit, sich über jemanden lustig machen, …
Schreibt gemeinsam Friedenszutaten auf bunte Zettel. Besprecht, warum sie in den Kuchen passen und legt diese dann in die Schüssel. Auf Kärtchen in Weiß oder Grau schreibt ihr Dinge, die den Kuchen verderben würden. Die müssen außerhalb der Schüssel bleiben.
Sobald ihr für euch genug Zutaten gesammelt habt, könnt ihr euch noch überlegen, welche Geschmacksrichtung, welche Farbe und auch welche Dekoration euer Friedenskuchen hat.
Variante: Alternativ kannst du auch Kärtchen vorbereiten und die Kinder entscheiden dann, ob sie in den Topf kommen oder nicht.
Hienweis: Je nach Alter ist es wichtig, dass du aufpasst, dass du konkret, also wenig abstrakt, mit den Kindern über das Thema sprichst. Wörter wie „Respekt“ sind für Kinder im Volksschulalter nicht so gut vorstellbar, besser du sagst: „Wir hören einander zu und machen uns nicht lustig“.
Für einen richtigen Friedenskuchen braucht es noch ein paar Geheimzutaten. Die sind allerdings top-secret, man kann sie nicht so einfach weitererzählen. Deswegen müsst ihr erst gemeinsam erraten, worum es sich handelt.
Dazu hast du mehrere Kärtchen vorbereitet: Friedenstaube, Friedensgruß in der Kirche, Jesus, Meditieren, Friedenspfeife rauchen, …
Die Begriffe sind alle in einer Schüssel. Die Gruppe errät nun in drei Runden die Worte. In der ersten Runde zieht ein freiwilliges Kind ein Kärtchen und beschreibt es, bis die Gruppe es erraten hat. Das erratene Kärtchen kommt in eine zweite Schüssel. Sind alle Begriffe erraten, beginnt die zweite Runde, in der die Kinder dieselben Begriffe pantomimisch darstellen. In der dritten Runde wird dann nur mehr ein Geräusch, ein Laut gemacht, um den Begriff zu beschreiben.
Vielleicht sind bei der Frage nach der Kuchendekoration schon ein paar gängige Friedenssymbole gefallen, wie zum Beispiel die Friedenstaube oder das Peace-Zeichen.
Diese Symbole sollen schnell sichtbar machen, dass es um das Thema Frieden geht.
Friede kann unterschiedlich aussehen. Überlegt euch jede und jeder für sich, in welchen Situationen ihr Frieden spürt und wie das aussieht. Ihr könnt gemeinsam ein Plakat gestalten oder jede*r gestaltet ein Bild für sich. Für das große Plakat klebe vier Flipchart Papiere zusammenkleben, damit alle genug Platz haben. Im Hintergrund könnt ihr eure Lieblingsmusik laufen lassen.
Stellt euch gegenseitig eure Werke vor und erzählt euch, was ihr dargestellt habt. Wenn ihr alle alleine an einem Bild gearbeitet habt, könnt ihr auch gemeinsam versuchen zu erraten, wer was erstellt hat.
Wenn euch neue Zutaten für den Friedenskuchen einfallen, gebt ihr sie in die Schüssel.
Für dieses Spiel brauchst du drei Sessel. Ein Kind beginnt und setzt sich auf den mittleren Stuhl. Es zieht eine Zutat aus der Schüssel und liest sie vor. Nun überlegen alle, was ihnen dazu spontan einfällt. Wer etwas weiß, setzt sich auf einen der leeren Stühle und sagt ihr/sein Wort/Begriff laut. Sobald beide Sessel besetzt sind, entscheidet das mittlere Kind, welcher Begriff ihm mehr gefällt. Das Kind mit dem gewählten Begriff setzt sich auf den mittleren Stuhl, die anderen zwei gehen in den Kreis zurück. Das Spiel beginnt von vorn mit dem ausgewählten Begriff.
Mit so vielen Zutaten ist der Kuchen fast fertig. Nur eine Frage fehlt noch: Warum braucht man den Frieden überhaupt?
Überlegt gemeinsam, warum der Friede so wichtig ist. Am besten besprecht ihr das bei einem großen Stück Kuchen. Als Gruppenleiter*in schreibst du eure Gedanken mit.
Friede ist ein Thema, das momentan sehr viele Menschen beschäftigt. Deswegen könnt ihr, wenn ihr wollt, eure Erkenntnisse, Vorstellungen, Träume, Ideen,… auch eure künstlerischen Werke und eure Kuchenzutaten mit den Menschen in eurer Pfarre teilen. Vielleicht gibt es einen Schaukasten, den ihr zum Abschluss gemeinsam gestalten könnt.
Oder ihr gestaltet eine Friedensecke in der Kirche:
Überlegt euch zum Abschluss als Gruppe Friedenswünsche, kurze Fürbitten oder kurze Friedensgebete. Diese könnt ihr auf ausgedruckte Friedenstauben schreiben. Oder ihr schreibt sie auf schönes buntes Papier. Die fertigen Tauben gebt ihr in eine große Schüssel. Wenn euch ein Kopierer zur Verfügung steht, könnt ihr eure Botschaften vervielfältigen.
Die Schüssel mit euren Wünschen und Gebeten stellt ihr in der Kirche zum Eingang oder an einem gut besuchten Ort in der Pfarre. Schreibt ein Schild, auf dem ihr erklärt, dass sich jede und jeder eine Friedenstaube mitnehmen kann. So könnt ihr den Menschen in eurer Pfarre eure Friedensbotschaften mitgeben.
Material: buntes und weißes Papier, Stifte, Scheren, Mal-Utensilien, ausgedruckte Friedenstauben
Und wie gehe ich selber mit dem Thema um?
Hier findest du Hintergrundinfos, wie du mit Kindern zum Thema Krieg & Frieden arbeiten und du selber mit der Situation umgehen kannst.
