Gartenfreuden

10.01.2022 | von Magdalena Schobesberger
#gemeinsamgarteln: Für alle, die in der Erde wühlen und tiefer graben wollen

Gemüse aus dem Supermarkt oder aus dem Garten – dazwischen liegen Welten. Man schmeckt ihn, den Unterschied: Der Biss ins selbst gepflanzte und geerntete Biogemüse löst ein Sinneserlebnis aus, eine Ahnung vom Spiel der Sonne und dem Regen, von Erde und Wind. Unsere Geschmacksknospen nehmen intensive Aromen auf und diese erfreuen den Gaumen auf ganz besondere Weise.

Die Erde unter den Fingernägeln erinnert an die Arbeit und die Liebe, die man in die Aufzucht und Pflege der Pflänzchen gesteckt hat. Garteln unter der Hitze des Sommers ist mitunter anstrengend, aber auch entspannend nach einem langen Tag, es ist meditativ und verbindend.

 

Die Natur spüren

Garteln tut der Gärtnerin und dem Gärtner gut und es bringt einen bewussteren Umgang mit der Natur mit sich: Erde durchackern und umgraben, Samen säen, Pflänzchen ziehen, gießen und schließlich die Früchte der Arbeit ernten. All das kann nur im Zusammenspiel mit der Umwelt gelingen. Wir sind angewiesen auf ausreichend Regen, Sonne und guten Boden, der die Pflanzen mit Nährstoffen versorgt. Beim Garteln können wir nicht neben der Umwelt her oder gar gegen sie arbeiten. Wir müssen uns auf den Lauf der Natur, die klimatischen Bedingungen und das tägliche Wetter einlassen.

 

Große Sprünge und kleine Schritte

Zusätzlich zu all den ganz persönlichen Bereicherungen, die ein Gemüsegarten bietet, ist selbstgezogenes Biogemüse auch ein kleiner Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Lebensstil. Nachhaltigkeit – ein Schlagwort, das in aller Munde ist und oft eine leere Hülle bleibt. Dass die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen erreicht werden, dafür zeichnen sich Politikerinnen und Politiker aus aller Welt verantwortlich. Große Sprünge beim Umsetzen von Klimazielen können nur durch politische Maßnahmen und entsprechende Gesetze erreicht werden. Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar als Mitglied von SDG Watch Austria setzt sich auf politischer Ebene für die Erreichung der Ziele ein. Drei der 17 Nachhaltigkeitsziele nimmt die DKA dabei besonders in den Blick: Hunger weltweit stoppen (SDG2), nachhaltiger Konsum und faire Produktionsbedingungen (SDG 12) und Klimaschutz (SDG 13).

Neben dem politischen Lobbying können und sollen wir auch in unserer persönlichen Lebenswelt nachhaltig handeln. 

 

#gemeinsamgarteln

Beim Projekt #gemeinsamgarteln begleiten wir in Kooperation mit dem Bodenbündnis Oberösterreich Jungschar- und Minigruppen beim Aufbau eines Gartens. Dabei verbinden wir das Thema Ernährung mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die Kinder graben in der Erde, lernen Pflanzen zu hegen und zu pflegen, beobachten einen Vegetationszyklus und üben dabei ein Stück gelebte Nachhaltigkeit.

Wenn Gemeinschaftsgärten blühen, Jungscharkinder und Minis garteln, ernten und sich inhaltlich mit den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz auseinandersetzen, dann sind das viele kleine Schritte auf dem Weg zu einer besseren Welt.

In den letzten Jahren sind in Oberösterreichs Pfarren bereits einige Gärten entstanden – wir bleiben dran und garteln weiter: zur eigenen Freude und für eine klimagerechte Welt!

Magdalena Schobesberger

ist Referentin für voll.bunt und DKA.