KENIA - Corona verändert die Welt I

21.01.2021 | von Luggi Frauenberger
Vor rund neun Monaten besuchten wir, coronabedingt virtuell, einige Projektpartner*innen rund um den Globus, um ein Bild zu bekommen, mit welchen Auswirkungen sie in Zeiten der Corona-Pandemie zusätzlich zu kämpfen hatten. Was ist seither geschehen?
Wir setzten die virtuelle Reise in Kenia fort.

Vor 9 Monaten...

ging es darum, die weltweit erste Ausbreitung des Virus Covid-19 zu betrachten und wie in den einzelnen Ländern mit welchen Maßnahmen auch immer gearbeitet wurde. Nun geht es darum, zu schauen, wie die verschiedenen Länder bislang durch die Pandemie gekommen sind und wie sich vor allem auch das Leben und Wirken unserer Projektpartner*innen verändert hat.

Ich möchte mit Kenia beginnen, weil dieses Land im Osten Afrikas scheinbar die Pandemie gut gemeistert hat.

Wir besuchen dabei die Projektpartner*innen von MPC (Mukuru Promotion Centre), den Adam Masava Onyango, der mit seinem Künstler*innenkollektiv auf individuelle Art und Weise den Kampf gegen die Pandemie geführt hat, und wir wenden uns auch den allgemein für Kenia gültigen Herausforderungen zu.

 

Schulöffnung für 15 Millionen Schüler*innen

Mit dem Neujahrsbeginn 2021 gingen die Schultore für 15 Millionen Schüler*innen wieder auf.

Neun Monate waren die Kindergärten, Schulen und Universitäten in Kenia mehr oder minder durchgehend geschlossen. Für viele junge, lernbegierige Kenianer*innen hieß dies, ein Jahr der Ausbildung weitestgehend verloren zu haben, denn mit Homeschooling, Online-Lernen oder ähnlichem war es für die meisten Schülerinnen und Schüler nicht weit her, weil schlicht und ergreifend die technischen Voraussetzungen fehlten. Nur in Eliteschulen konnte der Unterricht für Kinder aus privilegierten Familien fortgesetzt werden.

Für unsere Projektpartner*innen von MPC hieß dies, dass alleine in den ersten Tagen nach Neujahr 2021 (in Kenia beginnt das Schuljahr Anfang Jänner) mehr als 5000 Schüler*innen bei den vier Volksschulen vor den Toren standen. Nach dem Händewaschen maßen Lehrer*innen bei allen die Temperatur und regelten so den Einlass in die Schulen.

 

Überfüllte Klassen ab Tag 1

Die Schulen waren also in den ersten Tagen bereits knalle voll, da die Gesamtkapazität aller Volkssschulen von MPC zusammen rund 5000 ausmacht. Dazu kamen jedoch ab dem 5.1. die rund 1000 Schüler*innen, die ihr letztes Schuljahr noch nicht abgeschlossen hatten. Auch die wollten die Chancen nutzen, um ihre Ausbildung sowohl in Volksschule als auch Sekundarschule zu finalisieren.

Wie soll das nun gemacht werden? Einerseits sollten Abstandsregeln, durchgehende Verwendung von MNS-Masken und Händewaschen etc. eingehalten werden, andererseits sind wegen Corona heuer die Klassenräume, Sanitäranlagen und Pausenplätze noch vielfach mehr zu klein oder fehlen schlichtweg komplett.

Die Verantwortlichen von MPC wollen von ganzem Herzen, dass alle Schüler*innen die Schule besuchen können. Zum Lernen und vor allem auch, um die Schulzeit bei MPC ordnungsgemäß und erfolgreich abschließen zu können. Vermutlich wird ein Schichtsystem und ein Lernen unter freiem Himmel die Platznot lindern. Wieviele zusätzliche Lehrer*innen der Staat für diese Mammutaufgabe stellen wird oder wieviel sich MPC selbst leisten kann, das sind noch immer offene Fragen, die geklärt werden müssen. 

Diese Fragen, die die Leute von MPC beschäftigen, sind auch die Fragen, die Eltern und Schulleiter*innen im ganzen Land beschäftigen. Viele Menschen haben den Eindruck, dass die Regierung die neun Monate „verschlafen“ habe und die Zeit nicht nutzte, um wenigstens einen Teil der 23.000 fehlenden Klassenräume im Land zu bauen oder auch nur dafür zu sorgen, dass alle Kinder und Lehrpersonen mit MNS-Masken ausgestattet werden würden.

Die Aussage des Bildungsministers, die Kinder mögen doch unter Bäumen unterrichtet werden, wenn Klassenräume fehlten, sorgte bei vielen Menschen für einen Lacher und zeigte vielen, wie sehr die Politik nicht im Stande sei, ihre Probleme zu lösen.

SABC-News, der südafrikanische Nachrichtensender, war am Montag, den 4.1. in Nairobi live dabei, als die Schulen öffneten.

Für die Ärmsten 7 Millionen Kinder sollten Masken verteilt werden, für die restlichen 8 Millionen plus Lehrpersonen müssen die Eltern oder die Lehrer selbst aufkommen.

Dazu kommt, dass sowohl Schuluniformen als auch Bücher schwer zu bekommen sind. Einerseits wegen der großen Nachfrage, die zum Teil Lieferengpässe nach sich zieht, andererseits wegen der höheren Preise, die sich vor allem Menschen mit niedrigen Einkommen oder jene, die ihre Jobs verloren haben, nicht mehr leisten können. Ohne Uniform und ohne Bücher wird Lernen an einer Schule oft nur ein Traum bleiben. Und selbst der Ausweg, an privaten Schulen, auch in den privaten Slumschulen, die Bildung für die Kinder zu bekommen, ist für viele Kinder nicht mehr möglich, da viele der kleinen privaten Slumschulen die vergangenen Lockdowns wirtschaftlich nicht überlebt haben.

Während in den Schulen die Normalität einen Schritt vorankommt, ist für manche Schülerin die Rückkehr zur Normalität vermutlich auf Sicht einmal unmöglich. Das Problem der Teenagerschwangerschaften hat sich in Zeiten des Lockdowns massiv vergrößert. Nicht nur ein Anstieg der Übergriffe durch Väter, Brüder und Onkel an Familienmitgliedern erhöhte die Zahl der Schwangerschaften der Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren. Auch ein Anstieg von Vergewaltigungen ist passiert. Menschenhandel ist auch in Form von Kindesverkäufen im Ansteigen.

Leider zeigt sich einmal mehr: Krisenzeiten treffen vor allem die Schwächsten der Gesellschaft immer am ehesten und am brutalsten.

 

Covid-19 Erkrankung ist teuer

Kenia ist gemessen an den offiziellen Covid-Zahlen bislang sehr gut durch die Pandemie gekommen. Bis 7.1.2021 wies Kenia bei knapp 54 Millionen EinwohnerInnen rund 97.500 Covid-Infektionen und 1.694 Corona-Tote aus. Interessanter Weise sind vor allem die Menschen der Mittel- und Oberschicht von Corona betroffen, während in den Slums die Folgen der Pandemie, bislang zumindest, weit weniger starke Auswirkungen haben, als befürchtet wurde.

In Kenia ist jedoch auch Folgendes am Laufen. Der Nationale Gesundheitsversicherungsfonds (NHIF) bezahlt zum Beispiel keine Rechnungen, die im Zusammenhang mit Covid-19 ausgestellt sind. Trotz der Einzahlungen in diesen Fonds, der von ArbeitgeberInnen und ArbeitsnehmerInnen getragen ist, müssen Leistungen für Covid-Behandlungen selbst getragen werden. Viele gehen daher gar nicht in ein Krankenhaus zur Behandlung, weil sie sich die Behandlungen nicht leisten können.

Auf den ersten Blick schauen die Kosten für eine Behandlung für uns sicher überschaubar aus:

So kostet in einem staatlichen oder ordensgeführten Krankenhaus die Behandlung einer schwer an Covid-19 erkrankten Person rund 10 € pro Tag, die Behandlung einer Person mit milden Symptomen rund 1,60 € pro Tag im Krankenhaus, zuhause rund € 2 € pro Tag. Schon diese Beträge sind bei durchschnittlichen Tageseinnahmen für ärmere Personen von umgerechnet rund 2,50 € pro Tag nicht leistbar. Sterben, Schuldenmachen oder beten und auf ein Wunder hoffen bleiben als Alternativen für die Erkrankten über.

Braucht jedoch jemand eine Beatmung auf einer Intensivstation in einem der privaten Krankenhäuser, so sind für so eine Behandlung zwischen 30.000 und 65.000 € zu berappen.

Im Dezember 2020 sind nun zu allem Überfluss im ganzen Land Hunderte von ÄrztInnen und PflegerInnen in einen Streik getreten, sodass ganze Krankenhäuser zugesperrt wurden. Die Forderung der meisten Streikenden ist, dass sie es nicht weiter hinnehmen wollen, dass sie mehr oder minder ungeschützt ihren Dienst machen sollten, weil die Regierung ihnen keine adäquate Schutzausrüstung gegen Covid-19 zur Verfügung stellt. Der Streik jedoch führt dazu, dass nicht nur mehr die Covid-PatientInnen keine Behandlung mehr erfahren, sondern in manchen Gegenden Kenias auch ein Herzinfarkt, ein Unfall oder ein Krebsleiden zum sicheren Tod führen.

Vermutlich werden einst erst Statistiken im Bereich der Übersterblichkeit in den Jahren 2020 und 2021 ein klareres Bild über das wirkliche medizinische Ausmaß der Corona-Pandemie in Kenia zeigen.

 

4 € für eine Impfung

Vier Euro! Um diesen Preis wäre der britisch-schwedische Impfstoff von AstraZeneca in Kenia zu haben. Dieser Impfstoff wäre für afrikanische Länder wohl gut geeignet, da er, im Gegensatz zum Biontec-Pfizer Produkt, nicht so stark gekühlt werden muss. Er könnte vermutlich die Spitze der Pandemie beseitigen und längerfristig eine Herdenimmunität herstellen, falls er verfügbar wäre. „Um 60 Prozent der kenianischen Bevölkerung impfen zu können, bräuchte es rund 245 Millionen €“, so die kenianische Hilfsorganisation AMREF. Kenia hat bislang aber noch keinen Impfstoff bestellt, da vollends unklar ist, welcher Impfstoff zu welchem Preis zu haben sein wird. Zum Vergleich: Kanada hat bereits so viel Impfstoff gekauft, dass es seine Bevölkerung fünf Mal (!) durchimpfen könnte!

Die Gefahr, dass einerseits der Impfstoff von den reichen Ländern der Erde komplett aufgekauft wird (bislang sind alle Impfdosen von Moderna und 96 % aller Impfdosen von Biontec von den reichen Ländern der Welt aufgekauft worden), um deren Bevölkerungen zu schützen, und die unglaublich wuchernde Korruption in Kenia selbst werden wohl dem raschen Besiegen der Corona-Pandemie in Kenia und anderen afrikanischen Ländern entgegenstehen.

Und um obendrauf noch was zu setzen: plagen sich die Behörden nun auch mit falsch deklarierten Anticorona-Impfstoffen herum, die keine Impfstoffe sind.

Kenia und Südafrika sind die einzigen Länder des Kontinents, die bislang Impfstofftests durchgeführt haben. Welche und wieviel echte Medizin da in den kommenden Monaten auf Afrika zukommen wird, ist eine der großen Herausforderungen, die es zu meistern gilt.

 

Kenyan Culture -  die Bühnen fehlten

Nach den monatelangen Lockdowns in Kenia geht es für die Kulturschaffenden im Lande, falls sie die lockdowns wirtschaftlich überlebt haben, teilweise und langsam wieder bergauf. Pubs und Restaurants, Museen und Galerien öffnen wieder.

Adam Masava, der ursprünglich im Frühling 2020 nach Oberösterreich hätte kommen sollen, hat die Monate der Pandemie in Kenia mit kreativen Projekten (Auslieferung von Bildern) und einem großen Einsatz für die sehr armen Familien in Mukuru überstanden.

Mit vielen Freiwilligen hat er fast monatlich immer wieder SponsorInnen aufgetrieben, um die Familien mit Essenspaketen zu versorgen – wie es auch viele DKA-PartnerInnen in diesen schwierigen Zeiten gemacht haben.

Adam Masava hat auch von der oberösterreichischen Landesregierung über die 4youcard eine Unterstützung bekommen, die in Lebensmittelpakete (Vorbereiten der Lebensmittelpakete) und in Workshops für Kinder und Jugendliche gesteckt wurde, die sich so, trotz der Pandemie, in Sachen künstlerischem Ausdruck weiterentwickeln konnten. Wenn die Nahrung wenig, die Schulen geschlossen und die Unsicherheit im Land noch größer ist, dann ist Kunst ein Weg, die Hoffnung nicht untergehen zu lassen. Allen, die sich im November bei der 4youcard-Aktion „pictures for Kenia“ beteiligt haben, sei auch hier nochmals ein herzlicher Dank für euer Engagement gesagt!

Die 10-jährige Salome Wairimu wurde mit ihrem Lied Janga la Corona (Corona-Pest) in Kenia im Laufe des Jahres 2020 sehr berühmt. Sie besingt die Ausbreitung von Corona von China weg und die Ankunft in Kenia, den Kampf dagegen und von den langen Schulschließungen. Das Lied endet mit der Bitte an Gott, die Menschen aus dieser Tragödie zu retten.

Sr. Mary Killeen, eine Projektpartnerin der DKA, erzählt: „ Es gibt viele KüntlerInnen, die sich dem Thema Corona stellten und in ihren Liedern, Gemälden und Texten den Sorgen, Ängsten und Hoffnungen der Menschen Ausdruck verliehen.“

 

Und nun ein paar andere Herausforderungen, denen sich die kenianische Gesellschaft stellen, oder besser gesagt, mit denen sich die Gesellschaft herumschlagen muss:

Heuschreckenplage kehrt zurück

2020 war für die Heuschrecken in Ostafrika und dem benachbarten Jemen ein Glücksfall.

Der indische Ozean war, durch den Klimawandel, warm wie kaum jemals zuvor. Diesem Umstand folgend waren die Niederschläge in den benachbarten Regionen auch äußerst gut und durch die großen Heuschreckenschwärme am Beginn des Jahres 2020 schlüpften im Herbst 2020 Milliarden von neuen Heuschrecken vor allem im Jemen und in Äthiopien.

Während sich diese beiden Staaten mit Kriegen im eigenen Land herumschlagen, kam in den vergangenen Monaten die Eindämmung der Heuschrecken vielfach zu kurz. Im Jänner 2021 sind die ersten Schwärme nun in Kenia angekommen und bedrohen bereits wieder die Landwirtschaften im Norden des Landes, indem die Nutzpflanzen gefressen werden.

Kenia ist zwar gerüstet, noch weiß aber niemand, wie stark der Aufwand der Heuschreckenbekämpfung 2021 ausfallen wird. Im November 2020 berichtete bereits AfricaNews Live TV (Ursprung der Zweiten Heuschreckenplage) aus Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens, über die Heuschrecken.

Antje Diekhans berichtet im SWR-Radio im Jänner 2021, dass die neuen Schwärme nun in Kenia angekommen sind.

 

5 Jahre Entwicklung in 9 Monaten verloren

Timm Kröger, ZDF-Journalist in Kenia, zeigt, wie sehr die wirtschaftliche Lage Kenias Schaden genommen hat. Der Jobmotor Tourismus liegt darnieder, hält sich nur noch marginal mit einheimischen Gästen aufrecht. Seit dem Ausbruch der Pandemie sind in Kenia weitere 2 Millionen Menschen in sehr prekäre Lebenssituationen gerutscht. Ein Drittel der KenianerInnen wird nun von der Weltbank als sehr arm eingestuft.

In Kenia geht zur Zeit wohl niemand davon aus, dass es zu weiteren lockdowns kommen wird, da das Land dies wirtschaftlich nicht überleben würde.

Gleichzeitig sind Silberstreifen am Horizont zu sehen. Vor allem in den boomenden Wirtschaftsbereichen Digitalisierung und dem für Kenia so wichtigen Blumenhandel. Dieser jedoch steckt voller ökologischer Gefahren durch enormen Wasserverbrauch und Pestizideinsatz beim Anbau und starkem CO²-Ausstoß beim Transport.

Am 1. Jänner 2021 startete aber auch die Umsetzung des größten Wirtschaftsraumes auf dem afrikanischen Kontinent. Der AfCFTA ist angelaufen. Im ARD-Beitrag wird der neue Freihandelspakt erklärt und mit dem Erreichen der Ziele könnte es für viele Menschen am Kontinent attraktiver werden, die eigene Zukunft im Heimatland, auf dem Heimatkontinent, zu suchen.

 

Es wird sich zeigen, wie dieser Wirtschaftsraum die Ziele, die damit verbunden sind, erreichen wird. Gilt es doch neben dem Abbau der Zölle vor allem die unterschiedlichen Wirtschaftsformen der Länder in einer gewissen Weise zu harmonisieren. Standards in der Produktion, Bekämpfung der Korruption, Abbau von Konflikten zwischen den Staaten, Ausbau der Transportwege über den ganzen Kontinent hinweg und die Stabilisierung der Finanzsysteme der einzelnen Staaten wie auch die Sicherung von außerafrikanischen Investitionen und eventuellen Schuldenerlässen sind ein Teil dessen, was zur Umsetzung des AfCFTA passieren muss.

Ein spannendes Jahr 2021 steht dem Land im Osten Afrikas und dessen BewohnerInnen bevor.

 


 

 

Solltest du dort gerne selbst hinkommen wollen, dann gibt es im Sommer die Möglichkeit, mit der DKA im Lerneinsatz im Juli 2021 16 Tage nach Nairobi zu reisen.

Noch sind Plätze frei, sich unter dem Motto des Lerneinsatzes „Die Reiseziele von Menschen sind Menschen“ auf den Weg zu machen. Informiere dich und melde dich umgehend an, wenn du Interesse hast!

Reisebegleitung Luggi Frauenberger und kenianisches Team

 


Quellen

DKA-Projektpartner MPC Naiobi, Mukuru Arts Collective Group/Nairobi, www.sabcnews.com Südafrika, www.Corona-in-Zahlen.de , www.amnesty.de , ARD, ZDF, SWR, www.africanews.com (Pointe-Noire, Republik Kongo)

KENIA - Corona verändert die Welt I
INDIEN - Corona verändert die Welt II
Luggi Frauenberger

ist im Jungscharbüro für den DKA-Bildungsbereich mitverantwortlich und betreut das Fundraising und die Spezialprogramme Solidareinsatz und Lerneinsatz.