
Fehlerkultur: Weil niemand perfekt ist
Ein Dienst am Altar kann herausfordernd sein und Fehler passieren. Aber wie wird damit umgegangen? Fühlt sich jemand bloßgestellt, wenn einmal etwas schiefgeht, oder gibt es eine offene und unterstützende Fehlerkultur? Eine entspannte, aber dennoch respektvolle Atmosphäre nimmt Druck und gibt Sicherheit.
Tipps für eine bessere Fehlerkultur:
- Freiwilliges Einteilen: Wer sich bereit fühlt, meldet sich für einen Dienst – kein Zwang.
- Mentoring: Erfahrene Ministrant*innen stehen den jüngeren zur Seite und helfen bei Unsicherheiten.
- Proben für große Feiern: Gerade an Ostern oder Weihnachten hilft eine gemeinsame Vorbereitung gegen Nervosität.
Mehr als nur Liturgie
Ministrieren sollte nicht nur Pflicht sein, sondern auch Spaß machen. Deshalb sind gemeinschaftliche Aktivitäten abseits des Altars wichtig. Sie stärken den Zusammenhalt, sorgen für gemeinsame Erinnerungen und lassen die Gruppe zusammenwachsen. Ob lustige Gruppenstunden, Ausflüge oder ein Ferienlager – all das macht den Ministrant*innendienst zu etwas Besonderem.
Ideen für mehr Gemeinschaft:
- Gemeinsame Aktionen: Bowlingabende, Escape-Rooms oder Filmnächte für gemeinsame Erlebnisse.
- Freiräume für eigene Ideen: Was würdest du gern mit deiner Gruppe unternehmen?
- Ferienlager und Wochenendausflüge: Intensive Gemeinschaft erleben, Spaß haben und zusammenwachsen.
Klare Antworten auf wichtige Fragen
Selbst kleine Unsicherheiten können Stress auslösen. Wo gehe ich hin, wenn mir schlecht wird? Darf ich während der Messe auf die Toilette? Was ist, wenn ich ein Taschentuch brauche? Solche Fragen sollten geklärt werden – am besten schon in der ersten Gruppenstunde, sodass niemand sich unwohl fühlt, sie selbst zu stellen.
Kommunikation auf Augenhöhe
Nicht jede*r traut sich, offen mit Priestern oder Verantwortlichen zu sprechen. Das ist völlig normal. Deshalb ist es wichtig, dass Ministrant*innen feste Ansprechpersonen haben – vielleicht eine Minigruppenleiterin, die nah an der Gruppe dran ist und immer ein offenes Ohr hat. Denn jede*r sollte sich als gleichwertiger Teil der Gemeinschaft fühlen.
Klare Regeln, entspannte Atmosphäre
Ob Kleidung unter dem Gewand oder der Umgang mit wechselnden Ansprechpartner*innen – klare Regeln geben Sicherheit. Dürfen Jacken über das Gewand, wenn es kalt ist? Was ist mit knalligen Sneakern? Je genauer solche Fragen geklärt sind, desto weniger Unsicherheiten gibt es. Und zu wissen, wer die Ansprechperson ist für solche Fragen ist, gibt zusätzliche Sicherheit.
Auch beim Umziehen gilt: Mit Respekt und Selbstständigkeit. Ein Spiegel hilft, das Gewand zu richten. Wenn Hilfe nötig ist, gilt: Erst fragen, bevor man eingreift!
Kinderschutz geht alle an
Sicherheit und Wohlbefinden stehen an erster Stelle. Verantwortliche sollten sich mit dem Thema Kinderschutz auseinandersetzen und für ihre Gruppen sensibilisiert sein. Hier einige praktische Tipps:
- Schulungen besuchen: Infos zu Kinderschutz und verantwortungsvollem Umgang mit Ministrant*innen gibt es hier: Grundschulungen, Frag Nachs
- Kinderschutzplakate aufhängen: Damit alle ihre Rechte kennen. Kostenlos erhältlich unter: Kinderschutz-Plakat
- Weitere Infos: Kinderschutz
- Bei Bedenken handeln: Wenn dir auffällt, dass ein Verhalten nicht mit einem respektvollen und wertschätzenden Umgang übereinstimmt oder du ein ungutes Gefühl hast, informiere dich. Eine gute Informationsquelle ist der Kinderschutz-Folder der Katholischen Jungschar. Alternativ kannst du dich auch direkt an eine Ansprechperson für Kinderschutz wenden, zum Beispiel in der Diözese Linz.