Manchmal ist das alles ein bisschen schwierig zu verstehen. Darum gibt es hier einige Klimaaktionen für das kommende Jungscharjahr. Die Aktionen sollen Bewusstsein schaffen für den menschengemachten Klimawandel und den Zusammenhang mit dem eigenen Handeln aufzeigen. Gemeinsam könnt ihr euch für eine lebenswerte Zukunft einsetzen!
Die Erde schwitzt!
Dauer: 10 – 20 min
Material: Stapel mit Gewand oder Tüchern
Wie funktioniert die Erderwärmung? Warum heißt der Treibhauseffekt so? Und was sind Treibhausgase? Die Kinder können sich in die Rolle der Erde versetzen und die Erderwärmung am eigenen Körper spüren.
Ein Kind spielt die Erde, die anderen Kinder sind die Menschen. Die Erde trägt lockere, gemütliche Kleidung und steht in der Mitte des Raumes. Die Menschen bewegen sich frei im Raum. Manche Menschen fliegen mit dem Flugzeug, andere holzen einen Wald ab, essen ein Schnitzel oder bauen eine Autobahn. Durch ihre Handlungen stoßen sie „Treibhausgase“ aus: Von einem Kleiderstapel können die Menschen Kleidungsstücke nehmen und der Erde geben. Die Erde zieht immer mehr Kleidungsstücke an, es kommen also immer mehr Treibhausgase in die Erdatmosphäre.
Irgendwann wird es der Erde sehr heiß. Die Erde schwitzt! Sie fühlt sich wie in einem Gewächshaus. Das ist der sogenannte Treibhauseffekt. Gott sei Dank kann sich das Kind bald wieder ausziehen; unsere echte Erde aber kann die Treibhausgase nicht wieder einfach abschütteln.
Zusatzinfo: Es gibt viele verschiedene anthropogene (also menschengemachte) Treibhausgase. Die wichtigsten sind Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O) und Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Diese werden beispielsweise beim Verbrennen von fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdgas oder Erdöl, ausgestoßen. Je mehr Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen, desto stärker ist die Erderwärmung
Was hat das Schnitzel mit dem Klima zu tun?
Laut IPCC (Intergouvernemental Panel on Climate Change; Weltklimarat) wird etwa ein Drittel aller Klimagasemissionen durch Landwirtschaft und veränderte Landnutzung verursacht. Für die Lebensmittelproduktion werden Wälder gerodet und Grünland in Ackerland umgewandelt, bei der Mineraldüngung wird Lachgas (N2O; mit 300-fachem CO2-Effekt) freigesetzt. Durch Wiederkäuer (z.B. Kühe) und Nassreisanbau wird Methan (CH4; 20-facher CO2-Effekt) ausgestoßen. Landwirtschaft und Klima hängen also ganz eng miteinander zusammen.
Wir Konsument*innen entscheiden, welche Nahrungsmittel wir kaufen und beeinflussen dadurch, was produziert wird. Wollen wir uns klimaschonend ernähren, so können wir vermehrt regionale, saisonale und pflanzenbasierte Nahrungsmittel essen. Regionale und saisonale Produkte sind gut an die Bodenbedingungen der Region angepasst, haben kurze Transportwege und damit einen geringeren Energieverbrauch. Und warum sind pflanzliche Produkte klimafreundlicher als tierische Produkte? Durch die Viehhaltung entstehen direkte Emissionen wie zum Beispiel Kohlenstoffdioxid, Lachgas und Methan. Außerdem werden für die Futtermittelproduktion (z.B. Soja) große Flächen von Regenwald abgeholzt, wodurch wieder Kohlenstoffdioxid freigesetzt wird.
Auch in der Jungschar essen wir manchmal miteinander, zum Beispiel bei einem Pfarrbuffet oder am Jungscharlager. Bei diesen Gelegenheiten könnt ihr auf regionale, saisonale und pflanzenbasierte Nahrungsmittel achten. Veranstaltet doch mal ein vegetarisches Pfarrbuffet, einen fleischfreien Tag am Jungscharlager oder einen vegetarischen Kochkurs! Werdet kreativ und genießt die kunterbunten Speisen! Oder probiert den CO2-Rechner bei Klimatarier aus und lernt klimafreundliche Lebensmittel kennen!
Mehr Infos zu Klima und Ernährung gibt’s zum Beispiel hier:
- WWF-Bericht Klimawandel auf dem Teller http://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Klimawandel_auf_dem_Teller.pdf
- Weltagrarbericht zum Thema Klima und Energie https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/klima-und-energie.html
Gemeinsam mehr bewegen!
Material: 6 Gefäße (beschriftet mit Ziffern 1-6), ein Ball, viele Zettel mit den Klimaschutz-Maßnahmen
Als Einzelperson fühlen wir uns manchmal klein und unbedeutend, doch gemeinsam sind wir stark! Denn: „Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, können sie das Gesicht der Welt verändern!" (Dom Helder Camara) Hier gibt’s eine Idee für eine lustige Mitmach-Aktion. So könnt ihr andere Mitglieder eurer Pfarre dazu einladen, klimafreundliche Maßnahmen im Alltag zu setzen.
Bereitet eure Mitmach-Aktion draußen vor den Kirchentüren vor. Stellt dazu ein die Gefäße (zB Kübel) am Boden auf. Bereitet außerdem kleine Zettel vor, auf denen die klimafreundlichen Maßnahmen beschrieben sind (siehe unten). Nach dem Gottesdienst stellt ihr euch vor die Kirchentüren und macht auf euer Klimaspiel aufmerksam! Die Gottesdienstbesucher*innen dürfen mit einem Ball werfen. Haben sie ein Gefäß getroffen, gebt ihr ihnen die entsprechende Klimaschutz-Maßnahme. Das ist dann ihre persönliche Klimaschutz-Maßnahme für den Alltag.
Klimaschutz-Maßnahmen für den Alltag:
- Ich werde mal zu Fuß oder mit dem Rad einkaufen oder in die Kirche kommen.
- Ich werde einen Tag lang fleischfrei essen.
- Ich werde ein Gespräch zum Thema Klima- und Umweltschutz anregen.
- Ich werde mich mit der Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus beschäftigen.
- Ich werde einmal Kleidung im Second Hand Shop kaufen.
- Ich werde ab jetzt verstärkt darauf achten keine Lebensmittel wegzuschmeißen.