Was für eine Hiobsbotschaft!

01.12.2022 | von Verena Schaufler
Das Leben verläuft nicht immer ohne Hürden, manchmal stehen wir sogar vor Herausforderungen, die Angst machen und uns darüber klagen lassen , wie unglücklich die Situation gerade ist. In der Bibel finden wir die Geschichte von Hiob (hebräische Schreibweise: Ijob), der alles verlor und sein Unglück nicht verstand.
Alter
Alter
10-12 Jahre
Kinderanzahl
Kinderanzahl
ab 5 Pers.
Gesamtzeit
Gesamtzeit
90 Minuten

Die Kinder kommen in einen abgedunkelten Raum. In der Mitte liegt ein schwarzes Tuch. Spiele ruhige Musik, damit sich die Kinder leichter damit tun, in eine ruhige Stimmung zu kommen. Bereite rund um das Tuch schon Sitzkissen vor, damit die Kinder gleich wissen, wo sie sich hinsetzen dürfen.

Solltet ihr ein Anfangsritual haben, dann macht es entweder noch bevor ihr in den vorbereiteten Raum geht, oder nach dem Einleitungsteil dieser Gruppenstunde.

 

Unglück in meinem Leben

Jedes Kind bekommt eine brennende Kerze in einem Glas. Beginne selbst als Gruppenleiter*in von einer unglücklichen Situation in deinem Leben zu erzählen. Überlege dir aber etwas, das du den Kindern auch gerne erzählen möchtest, nicht jedes Unglück willst du wahrscheinlich deinen Jungscharkindern preisgeben. Stelle dann deine Kerze auf das schwarze Tuch und lade die Kinder dazu ein, auch von Situationen zu erzählen, in denen sie Angst hatten, traurig oder verzweifelt waren. Jedes Kind, darf danach die eigene Kerze auf das Tuch stellen. Wenn ein Kind nichts erzählen mag oder kann, darf es die Kerze auch im Stillen auf das Tuch stellen.

Frage die Kinder, ob sie nach diesen Situationen auch wieder glücklich sein konnten, ob sich das Leben wieder gewandelt hat. Bitte sie aber nur mit ja oder nein zu antworten. Danach bringe wieder Licht in den Gruppenraum. Jedes Kind darf ihre*seine Kerze nehmen und auf einen Tisch/das Fensterbrett stellen. Achte darauf, dass es ein Platz ist, wo die Kerzen brennen gelassen werden können.

(An dieser Stelle könnte euer Anfangsritual stattfinden.)

 

Wir brauchen Vertrauen

Wenn wir in schwierigen Situationen stecken, dann brauchen wir Vertrauen in Gott und das Leben, dass es auch wieder besser werden kann. Das gibt uns Kraft, um auch schwere Zeiten zu überstehen.

Vertrauen zu haben ist nicht immer leicht. Die Kinder sollen sich in einem Kreis aufstellen. Mache in den Anfang eines dicken Seils (Kletterseil) eine Schlinge, die du einem Kind zum Festhalten gibst. Unser Leben ist verwoben, mal geht es in die eine Richtung, dann wieder in eine ganz andere. Ständig berührt unser Leben auch das von anderen Menschen. Genauso lasst ihr aus dem Seil ein Netz entstehen, in dem das Seil im Kreis von einem Kind zum anderen gespannt wird. Achte darauf, dass das Seil nicht nur zur Nachbarin oder zum Nachbarn weiterwandert, sondern auch mal gegenüber weitergereicht wird, damit ein dichtes Netz entsteht. Wichtig ist auch, dass die Löcher nicht zu groß bleiben und das Seil gut gespannt ist.

Wir dürfen vertrauen, dass uns dieses Lebensnetz trägt. Ein freiwilliges Kind übergibt dir sein Seil. Alle Kinder knien sich nieder, damit sich das Kind in die Mitte auf das Netz legen kann. Idealerweise liegt der Kopf an einem Platz, wo sich das Seil ein- oder mehrmals kreuzt. Dann könnt ihr das Kind vorsichtig aufheben. Ihr könnt das wiederholen, bis alle Kinder, die wollen, es ausprobiert haben.

 

Wer ist denn dieser Ijob oder Hiob?

Auf Gott zu vertrauen fiel auch nicht allen Menschen in der Bibel leicht. Eine besonders schwere Herausforderung hatte Ijob zu bewältigen. Daher kommt auch der Begriff der Hiobsbotschaft. Obwohl Ijob so schlimmes Leid erfuhr, verlor er das Vertrauen in Gott nicht.

In diesem kurzen Video (ca. 6 min) wird die Geschichte zusammengefasst und erklärt.

 

 

Kannst du so vertrauen?

Setzt euch noch einmal in den Kreis zusammen und nehmt eure Kerzen dazu wieder in die Mitte.

Lass die Kinder erzählen, ob sie es leicht finden, in Gott und das Leben zu vertrauen.

  • Wann ist es leichter?
  • Wann ist es schwerer?
  • Gibt es für dich Grenzen, wo du nicht mehr vertrauen kannst?
  • Hast du schon einmal das Vertrauen verloren?
  • Denkst du, dass Gott das Vertrauen in dich verlieren würde?

 

Das Leben nimmt eine Kehrtwendung

Hier kannst du die Antworten der Kinder vom Beginn wieder aufgreifen und auf das gute Leben, das Ijob nach seiner Prüfung leben durfte, hinweisen.

Schlechte Phasen gehen meistens wieder vorbei und oftmals erscheint danach das Leben noch bunter und fröhlicher. Vielleicht, weil man das Gute noch mehr schätzen kann, oder sich selbst neu kennenlernen durfte.

Die Kinder dürfen nun ihre Kerzengläser mit Seidenpapier bekleben und sie zu bunten Windlichtern werden lassen, die jedem Wind trotzen. Dabei können sie von den Kehrwendungen nach ihren unglücklichen Zeiten erzählen.

 

Guter Gott, du bist immer da

Als Abschluss könnt ihr die Lichter in den bunten Gläsern noch einmal anzünden und gemeinsam das Lied „Guter Gott, du bist immer da“ singen.

 


Material: schwarzes Tuch, Marmeladenglas pro Kind, Kerze pro Kind, Kletterseil, Gerät zum Abspielen des Videos, Internet, Seidenpapier, Bastelleim, Liedtexte und Noten „Guter Gott, du bist immer da"

Verena Schaufler

arbeitete als Bildungsreferentin bei der Katholischen Jungschar Linz.