Konkret meint der Begriff oft Prävention von Gewalt, insbesondere Schutz vor sexualisierter Gewalt.
Diese Prävention geschieht auf unterschiedlichen Ebenen und Wegen. Kinderschutz kann als Netzwerk von Maßnahmen und Haltungen gesehen werden. Haltungen, die sich weiterentwickeln dürfen und mit dem Zeitgeist ebenso wachsen wie mit der Entwicklung der Kinder und der Organisation.
Aus diesem Grund geht Kinderschutz weit über eine Checkliste oder ein Konzept, das in der Schublade liegt, hinaus.
Kinderschutz ist mehr als ein Konzept
Kinderschutz lebt von Menschen, die sich immer wieder darauf einlassen, ihre Arbeit neu zu hinterfragen und sich die Frage stellen: „Geht´s den Kindern gut mit dem, was wir tun?“ Es braucht die Bereitschaft, sich einzulassen und sich immer wieder Zeit zu nehmen, um sich zu orientieren und zu navigieren: „Sind wir noch am Weg?“
Kinderschutz braucht Menschen, die sich mutig auch unangenehmen Situationen stellen und gemeinsam hilfreiche Wege entwickeln, damit umzugehen. Das heißt, es braucht Menschen, die sich gegenseitig auch offen und sachlich rückmelden, wenn etwas nicht passt. Und es braucht Strukturen und Abläufe, in denen es selbstverständlich ist zu reflektieren und rückzumelden.
Kinderschutz braucht nicht nur Menschen, die besonders sensibel auf die Gefühle und Bedürfnisse der ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen eingehen, sondern in erster Linie auch verantwortungsbewusst mit den eigenen Grenzen umgehen.
Es geht darum, Kinder zu stärken, sie dabei zu begleiten, selbstbewusst und selbstsicher in der Welt zu stehen. Dazu gehört, ihnen tragfähige Beziehungen anzubieten, die auf Augenhöhe sind, wo sie spüren, ich kann mich verlassen, und hier trau ich mich fragen, und hier trau ich mich (auch über Schwieriges) zu sprechen.
Dazu gehört, sie miteinzubeziehen, sie um ihre Meinung zu fragen und dieser Gehör zu verschaffen. Dazu gehört, Kinder in ihren Bedürfnissen wahr und ernst zu nehmen. Und Kindern, ebenso wie Erwachsenen, ihre Grenzen zuzugestehen und sie darin zu bestärken, diese zu wahren.
Konkrete Kinderschutz-Maßnahmen treffen
Welche konkreten Maßnahmen getroffen werden können, um Kinderschutz in der Pfarre zu verwirklichen, ist in der Kinderschutzrichtlinie der Katholischen Jungschar Österreich festgehalten. Beispielsweise findet man im vertiefenden Kapitel 10, wie ein Kinderschutzkonzept in der Pfarre umgesetzt werden kann. Kinderschutzrichtline