Wer träumt, hat mehr vom Leben ...

... das behauptet Garfield jedenfalls. Wer träumt, hat also mehr vom Leben? Doch mehr wovon? Mehr Spaß? Mehr Abenteuer? Mehr Ideen? oder einfach nur "mehr"?

Stell dir vor, du hättest einen Tag, an dem du die Welt so gestalten könntest, wie sie dir am besten gefällt. Was wäre das erste, das du machen würdest? Male dir diese Szene ruhig im Kopf aus, nimm dir Zeit zum Träumen. Wie würdest du deine 24 Stunden, die dir zur Verfügung stehen, nutzen? Mit wem würdest du am liebsten Zeit verbringen und was würdest du tun, wenn du Superkräfte hättest?

Vor solchen Fragen steht auch das Mädchen mit den überdimensionalen Schuhen, den Sommersprossen im Gesicht und den abstehenden roten Zöpfen am Kopf, das Astrid Lindgren in ihrem Buch Pippi Langstrumpf von einem Abenteuer ins nächste stürzen lässt. Der mutigen Pippi, die mit einem Arm ein Pferd stemmen kann, als Sachensucherin eine alte Dose zur Kopfbedeckung umfunktioniert und die Erwachsenen mit  ihren kunterbunten Taten oft in den Wahnsinn treibt, scheint nichts und niemand im Leben Angst zu machen. So ein Leben, in dem dir die ganze Welt offen steht, klingt verlockend, aufregend und wunderbar! 

 

Nicht immer nur zu Hause sein

Einfach mal den Alltag, den gewohnten Trott verlassen und eintauchen in eine ganz andere Welt, in der Abenteuer und Magie warten ... das wär doch was! Alle Probleme hinter sich lassen und mit Freunden und Freundinnen wirklich wichtige, ja (über)lebenswichtige Abenteuer bestreiten, so wie Harry, Hermine und Ron. Manchmal tut es gut, sich in ein Abenteuer hinein zu träumen, groß zu träumen. Nicht nur Kinder entfliehen in ihren Gedanken ab und an der Realität und träumen sich in ferne Welten, egal ob nach Hogwarts oder ins Taka-Tuka-Land:  Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, nichts ist dabei unmöglich oder unerreichbar. Harry Potter verkörpert ein Leben, das sich viele Kinder und Jugendliche in ihren Träumen ähnlich ausmalen: Mit den besten Freunden und Freundinnen Tag und Nacht zusammen sein, gemeinsam das Böse besiegen und nebenbei auch noch jede Menge Spannung, aber auch Spaß haben. 

In fantastischen Abtenteuern kann jeder und jede ein Held oder eine Heldin sein und das kann viel Kraft und Selbstvertrauen geben. 

 

Fantasieren und Philosophieren

über eine mögliche Zukunft oder über Orte anderswo (Utopia) kann aber nicht nur positive Stimmung, sondern auch Ängste hervorrufen. Das Wort „Angst“ leitet sich vom lateinischen Wort  „angor“ ab und bedeutet so viel wie Beklemmung oder Enge. Körperliche Empfindungen wie Spannung, Unruhe und Verzweiflung können beispielsweise auftauchen, wenn man vor unvorhersehbaren Situationen steht oder sich in einer fremden Umgebung befindet. Kinder können mit den unterschiedlichsten Formen von Angst konfrontiert werden. Seien es Ängste vor Fantasiegestalten, spezifischen Tieren oder vor Dunkelheit. Auch die Angst vor der Schule, vor Krankheit, Ablehnung, Verletzung und Tod kann auftauchen. Angst an sich ist jedoch nicht immer etwas Schlimmes, sondern kann sogar sehr nützlich und oft überlebensnotwendig sein. Im Umgang mit Ängsten bei Kindern und Jugendlichen ist es wichtig eine vertrauensvolle Stütze zu sein. Als Gruppenleiter*in kannst du den Kindern helfen, ihre Gefühle frei auszudrücken und darüber zu sprechen. Dieses "Über-die-Zukunft-reden" verpackst du am besten in ein Spiel oder eine Übung.

 

Fantastische Abenteuer

kann man mit unterschiedlichen Methoden in der Gruppe erleben. Theaterübungen, Sprachspiele (Geschichten weitererzählen), aber auch Fantasiereisen (können zu phantastischen Erlebnissen mit deiner Jungschargruppe führen. Klarerweise sollten dafür immer die Rahmenbedingungen passen, damit sich alle Kinder beim Fantasieren wohlfühlen und entspannt dabei sein können. Beim Fantasieren gibt es kein Richtig oder Falsch, jede Wendung und jede Idee ist als solche richtig und nichts ist zu schräg oder zu unrealistisch. Das stellt einen doch sehr starken Kontrast zum Alltag der meisten Kinder und Erwachsenen dar und braucht meist ein bisschen Übung. Hilfreich ist es gleich zu Beginn klar zu stellen, dass es darum geht gemeinsam Spaß zu haben und nicht darum, was wirklich möglich ist. Es ist auch wichtig, einen klaren Übergang von der Realität in die Fantasie und wieder zurück (vor allem bei Fantasiereisen) zu schaffen: Durch Verkleidungen oder durch das "Eintauchen" in eine Fantasiewelt. 

Das gemeinsame Erleben von fantastischen Abenteuern kann deine Jungscharkinder noch enger zu einer Gruppe zusammenschweißen, macht Spaß und ist auf jeden Fall ein nicht alltägliches Erlebnis für euch alle!

Methodentipp:

Hier findest du die tolle Theaterübung Zugabteil 24.

Sigrid Schnaubelt

ist Jungschar-Pfarrleiterin in der Pfarre Steyr-Ennsleite und ist schon lange Teil des voll.bunt Redaktionsteams.

Marianne Bäck

ist im voll.bunt Team und hat schon viele Herzensmomente bei der Jungschar erlebt.