Ein Kinderpfarrblatt

Eine Zeitung von Kindern für Kinder - wie kann so etwas aussehen? Es gibt ein paar Grundschritte zu beachten, die zu einem hoffentlich erfolgreichen Kinderpfarrblatt führen.

Verantwortliche*r

Einerseits muss sich jemand dafür verantwortlich fühlen. Im Idealfall sind es natürlich Jungschar- oder Minileiter*innen, da sie direkten Zugang zu den Kindern haben. Dann braucht es natürlich Kinder, die motiviert sind, etwas zu schreiben, auch in ihrer Freizeit. Und zu guter Letzt müssen auch die technischen Voraussetzungen stimmen. Stellt die Pfarre Drucker, Farbe und Papier, vielleicht sogar Computer zur Verfügung? 

 

Inhalt

Die wichtigste Frage, die am Anfang geklärt werden muss, ist, was das Kinderpfarrblatt bezwecken soll. Überlegt euch, welche Inhalte passend sind. Soll es neue Kinder zur Jungschar und den Minis einladen und motivieren? Soll es für die Jungschar- und Minikinder sein, damit ihnen in ihrer Freizeit nicht langweilig wird? Oder soll es vorrangig darum gehen, dass die Kinder die Möglichkeit bekommen etwas zu schreiben?

Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, kann die Planung weitergehen. Unterschiedliche Ressorts geben den Kindern Orientierung, worüber sie schreiben können. Durch Redaktionssitzungen lernt das Team sich besser kennen und bespricht, was in die Ausgabe kommen soll. Mögliche Ressorts könnten beispielsweise sein: 

  • Bastelideen
  • Witze
  • Rätsel
  • anstehende Veranstaltungen oder Aktivitäten
  • vergangene Veranstaltungen
  • Experimente
  • Spielideen

 

Redaktion

Am besten macht ihr eure Redaktionssitzungen, in denen ihr Texte schreibt und die Zeitung erstellt, vor oder nach der Jungschar- und Ministunde. So müssen die Kinder nicht nochmal extra kommen, sondern sind schon vor Ort. Vielleicht möchten dadurch auch andere Kinder mitmachen. Falls alle Kinder der Gruppe beim Kinderpfarrblatt mitmachen möchten, macht doch die Redaktionssitzung direkt in der Jungscharstunde. 

Es gibt natürlich auch beim Schreiben der Texte selbst ein paar Dinge zu beachten. Erstens ist es immer gut den Text zu gliedern. Hier beginnt man am besten mit einer kurzen Einleitung, die auf den restlichen Text neugierig macht und kurz erklärt, worum es geht. Wenn es sich bei dem Artikel beispielsweise um einen Bericht über eine Jungschar- oder Miniveranstaltung handelt, ist es sinnvoll, wenn in der Einleitung bereits erzählt wird, um welche Veranstaltung es geht. Im Hauptteil des Artikels kommt dann der eigentliche Inhalt – zum Beispiel die genaueren Erzählungen über die Veranstaltung, also was genau gemacht wurde, wer dabei war und wie es war. Am Schluss kann dann eine kurze Zusammenfassung des wichtigsten Inhalts stehen oder auch nur ein netter Abschlusssatz. Außerdem ist ein aussagekräftiger Titel wichtig. Dieser sollte nicht zu lang sein und den Leser*innen Lust machen den Artikel zu lesen.

Pro Ressort kann es außerdem einen Ressortleiter oder eine Ressortleiterin geben, die natürlich pro Ausgabe auch wechseln können. Die Aufgabe der Ressortleitung ist es, dass die Texte wirklich dem Thema entsprechen und auch andere Formalitäten wie Fotos geklärt sind. 

 

Fotos

Apropos Fotos: Texte leben davon - vor allem Bastelideen, die Dokumentation von Experimenten oder Spielideen. Also bloß nicht sparen! Auch dafür kann ein Kind verantwortlich sein, als Art Director hat diese Aufgabe sogar eine coole Bezeichnung.

Damit die jüngeren Kinder auch mitmachen können, gebt den Kindern die Möglichkeit, die Texte per Hand zu schreiben. Ältere Kinder können diese dann digitalisieren und vielleicht sogar in das Zeitungsdesign einbauen. 

Wenn die Zeitung nicht händisch geschrieben werden soll, muss es auch ein Programm geben, in dem sie gebaut wird. Dabei kann man mit der Pfarre in Kontakt treten und fragen, mit welchem Programm das Pfarrblatt der “Großen” gemacht wird. Vielleicht gibt es die Möglichkeit zu einer Kooperation? Vielleicht unterstützt euch die Pfarre auch beim Drucken der Kinderzeitung und stellt euch Papier, Druckerfarbe sowie einen Drucker zur Verfügung. Händisch müsst ihr dann die Zeitungen nur noch zusammenheften. 

 

Ausgabe

Auch der Erscheinungszeitraum muss geklärt werden. Zu Beginn muss es noch nicht regelmäßig sein; aber wenn sich das Kinderpfarrblatt etabliert, sollte eine gewisse Regelmäßigkeit gegeben sein. Wenn eine monatliche Veröffentlichung zu viel ist, dann lasst es einfach vierteljährlich oder auch nur zu den großen Jungschar- und Mini-Events erscheinen. Zum Beispiel könnte eine Ausgabe zu Ostern, eine zu Weihnachten und eine zum Jungschar- und Ministart erscheinen, die auch gleich als Werbung für neue Kinder dienen kann. Damit das Erstellen des Pfarrblattes nicht in die Sommerferien fällt, stellt diese Ausgabe noch vor dem Ende des Jungschar- und Minijahres fertig. 

Die nächste Frage ist, wie das Kinderpfarrblatt unter die Leute gebracht wird. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Einerseits kann es in der Jungschar- und Minigruppe bleiben und nur an die Kinder ausgeteilt werden, die dabei sind. Ihr könnt es auch nach der Messe austeilen oder in der Kirche auflegen, um so auch andere Kinder für die Jungschar oder die Minis zu begeistern. Vor allem aber sollte das Pfarrblatt bei Veranstaltungen wie Pfarrcafés auf den Tischen aufgelegt oder auch bei den Eingängen ausgeteilt werden. Wenn ihr wollt, auch gegen eine freiwillige Spende. Für sehr Ambitionierte könnte vielleicht sogar überlegt werden, die Zeitung der Kinder dem Pfarrblatt beizulegen.

 

Finalisierung

Am Ende, wenn die Zeitung fertig ist und alle Fotos, Texte und Grafiken eingebaut sind, liest der/die hauptverantwortliche Leiter*in alle Texte noch einmal durch und formatiert alles richtig. Auch wenn im Entstehungsprozess wahrscheinlich oft eine helfende Hand gefragt ist, vor allem wenn es um die technische Komponente geht, ist eine Endkorrektur wichtig. Das ändert aber nichts am Endergebnis - einer Zeitung von Kindern für Kinder!

Elisabeth Mülleder

ist 2001 geboren und studiert jetzt Publizistik und Biologie in Wien. Am liebsten würde sie jeden Tag Nudeln essen und, wenn sie könnte, die ganze Welt bereisen.

Sarah Kowatschek

möchte am liebsten die ganze Welt bereisen. Solange das geld- und umwelttechnisch nicht geht, erkundet sie andere Welten in Büchern oder schreibt darüber, was in der Welt passiert.