Money, money, money

17.06.2020 | von Sarah Krejza, Michael Münzner
Ministrant*innenarbeit / Jungschararbeit und das liebe Geld: Wer zahlt den Ministrant*innen-Ausflug? Wer die Schulung für die neuen Jungschargruppenleiter*innen? Ist dann noch Geld übrig für ein Eis nach der letzten Gruppenstunde? Hier findest du Finanzideen und Tipps, wie du mit dem leidigen aber wichtigen Thema „Geld“ gut umgehen kannst.

Die Abrechnung

Magdalena*, eine engagierte Mini-Gruppenleiterin aus einer sympathischen Pfarre in Oberösterreich, sitzt mir gegenüber und erzählt mir, dass sie schon gespannt auf die Arbeitsjahr-Abrechnung wartet. Diese wird beim Leitungskreisabschluss vom Pastoralassistenten präsentiert. Wenn ich genau hinschaue, habe ich da gerade sogar ein paar Schweißperlen auf ihrer Stirn gesehen, als ich sie an die Minikassa erinnert habe. Warum das so ist?

Na ja, einige Miniveranstaltungen gab es in diesem Jahr, die auch so einiges gekostet haben, wie z.B. die Waldweihnacht und der Fasching. Leider fiel dann aber das Pfarrcafe aus.

Magdalena und ihre Kolleg*innen im Mini-Leitungskreis können aber entspannt sein, weil sie stets kreative Ideen haben und es auch schon in der Vergangenheit immer wieder geschafft haben, Gelder für die Ministrant*innen zu lukrieren. Ich bitte Magdalena, dass sie mir davon erzählt.

 

Die Planung

Das Um und Auf einer jeden gut geführten und gefüllte Mini- oder Jungscharkassa, so sagt sie mir, ist die Planung. Schon zu Beginn des Arbeitsjahres oder noch besser am Ende des vorherigen Arbeitsjahres sitzen Magdalena und ihre Kolleg*innen beisammen und überlegen sich, welche Veranstaltungen (Ausflüge, Fasching, Lagerwoche,…) sie in diesem Jahr durchführen wollen. Auch wissen sie schon aus den Vorjahren, wie hoch sie die Materialkosten für Bastelmaterialien, Schreibzeug, Süßigkeiten,… ungefähr veranschlagen müssen. Wenn sie alle zu erwartenden Ausgaben beisammen haben, überlegen sie sich die Finanzierung.

In dieser Pfarre ist für die Minis auch im Pfarrbudget ein kleiner Betrag vorgesehen – so wie das in jeder Pfarre sein sollte. Dieses sollte vom Sommer beantragt werden. Daneben gibt es eine Sammlung am Ende eines Gottesdienstes. Diese wird mit der Pfarrleitung abgesprochen und vereinbart.

Die Minis dieser Pfarre werden aber auch immer wieder selber aktiv, um zu Geldern zu kommen. So veranstalten sie einmal im Jahr ein Pfarrcafe, gehen in der Karwoche von Haus zu Haus, um dort zu hammerln/ratschen und verkaufen beim Pfarrfest wohlschmeckende, in Ahornsirup getränkte Waffeln mit Vanilleeis.

Insbesondere bei Ausflügen bitten die Mini-Gruppenleiter auch die Eltern um kleinere Teilnehmer*innen-Beiträge. Beim Lager kann der Beitrag der Eltern dank der Aktionen während des Jahres gering gehalten werden. Zusätzlich werden auch Förderungen bei der Gemeinde und beim Land Oberösterreich beantragt und immer wieder Betriebe im Ort um Sachsponsoring gebeten. Manchmal bekamen Magdalena und ihre Minis auch schon Unterstützungen aus der Pfarrbevölkerung z.B. in Form von einer noch guten, gebrauchten Couch für den Mini-Raum.

So kommen sie gut über die Runden – auch wenn mal etwas das Budget übersteigt oder zusätzlich jemand auf Schulung fährt.

 

Das Fundraising

für die kostenintensiven Veranstaltungen

  • Unterstützung von der Pfarre
  • Beitrag aus dem Ratschen-Geld
  • Veranstaltung eines Pfarrcafes
  • Spezielle Cocktails oder Smoothies verkaufen beim Pfarrfest
  • Veranstaltung eines Flohmarktes
  • Aktionen machen, wo man Geld einnehmen kann, z.B. Autoputz-Angebot („Die Minis waschen Dein Auto“ oder Rasenmähen oder Gassi gehen mit den Hunden…)
  • Sammlung nach dem Gottesdienst (in dem man zuvor von der Wallfahrt berichtet hat)
  • Verkaufsstand beim Advent- oder Ostermarkt – die Kinder verkaufen Selbstgebasteltes
  • Aktion beim Pfarrfest (z.B. Nägel einschlagen – Einsatz 2 Euro – wer den Nagel mit einem Schlag in einem hochkant gestellten Baumstammstück versenkt, bekommt die 2 Euro zurück, alle anderen landen in der Kassa – oder so ähnlich)
  • Benefiz-Konzert der Jugendband

 

speziell für Wallfahrten, z.B. Rom:

  • Postkarten aus Rom verkaufen (Menschen geben uns ihre Adresse und eine Mindestspende von 5 Euro und wir schicken ihnen dann aus Rom eine Ansichtskarte.)
  • Ladet die Menschen eurer Pfarre zu einem italienischen Abend ein. Verkauft Eintrittskarten, serviert ein einfaches italienisches Essen (Pasta), Wasser inbegriffen. Die Erwachsenen können sich auch noch italienischen Wein dazu bestellen (extra bezahlen), spielt italienische Musik dazu, erzählt von der Wallfahrt, zeigt einen italienischen Film (über Rom, den Vatikan oder einen nicht zu langen Spielfilm), macht ein paar lustige Spielchen miteinander (zum Thema Reise oder etwas, das gemütlich am Tisch gespielt werden kann), vielleicht gibt es auch noch Capuccino und italienische Kekse… und was immer euch noch einfällt.
  • Patenschaften anbieten. Man ist Reisepate für die Zeit der Wallfahrt, unterstützt „seinen“ Mini mit z.B. 50 Euro, man vereinbart füreinander zu beten, vor allem während der Reise und tauscht z.B. auch Nachrichten über WhatsApp aus, was sich gerade so tut während der Reise und schickt auch eine Ansichtskarte heim. Super ist es auch, wenn man hinterher seine*n Paten*in besucht und von der Reise erzählt und sich nochmal für die Reise bedankt oder die Paten*innen zu einem Reiseberichts-Abend einlädt (inkl. Kuchen, Getränke, Knabbereien…) und ein paar gemeinsame Erlebnisse erzählt.
  • Die einzelnen Minis könnten sich zu Weihnachten, Ostern, Geburtstag… von den Verwandten ausnahmsweise eine Unterstützung für die Reise wünschen.
  • Mit einem örtlichen Bäcker, Fleischhauer, Bio-Bauern… ein Sonderprodukt vereinbaren (Rom-Weckerl, Wallfahrtswürstel…), davon einen kleinen Beitrag erhalten und dafür im Umkreis Werbung machen.

 

*fiktive Person

Sarah Krejza

ist mit Begeisterung Mitglied des Ministrant*innen Arbeitskreises in Linz.

Michael Münzner

ist Leiter des Bereichs Verkündigung und Kommunikation in der Diözese Linz.