Wo bist du zuhause?

30.07.2019 | von
Auf die Frage, was jemand unter dem Begriff Heimat versteht, sind die Antworten ebenso zahlreich wie die Befragten. Diese reichen von "Heimat ist, wo ich geboren bin", über "Heimat ist, wo meine Freunde sind", bis zu "Heimat ist, wo ich gerade bin". Die Gruppenstunde will eine Annäherung an das Phänomen "Heimat" ermöglichen. Die Kinder sollen sich darüber Gedanken machen, welches räumliche Umfeld und welche sozialen Strukturen sie benötigen, um gut leben zu können.
Kinderanzahl
Kinderanzahl
ab 12 Pers.
Gesamtzeit
Gesamtzeit
60 Minuten

Einstieg

Dauer: 10 min

Wie wir wohnen und leben, kann sehr unterschiedlich sein. Auch Tiere leben in ganz unterschiedlichen Behausungen.

Die Kinder bewegen sich im Raum. Du als Gruppenleiter*in rufst verschiedene Tiernamen in die Gruppe. Aufgabe der Kinder ist es, sich je nach Behausung des jeweiligen Tieres zu positionieren.

Hier ein paar Beispiele, die du beliebig erweitern kannst:

  • Hühner: Hühnerstange (irgendwo hinauf klettern)
  • Pinguine: Gruppenkuscheln (in einer Gruppe zusammenkauern)
  • Füchse: Fuchsbau (wo darunter schlüpfen)

 

Mein Platz zum Wohlfühlen

Dauer: 10 min

Material: Abbildungen verschiedenster Behausungen ganz unterschiedlicher Art

Aus einer Fülle von Abbildungen, die verschiedene Behausungen ganz unterschiedlicher Art zeigen, wählt jedes Gruppenmitglied jenes aus, auf dem ein Ort zu sehen ist, an welchem es gerne leben möchte, ein Platz, an dem zu wohnen es sich als sehr angenehm vorstellen kann. Für diese erste Phase soll ausreichend Zeit zur Verfügung stehen, damit alle in Ruhe alle Bilder anschauen und danach ihre Wahl treffen können.

 

Noch auf keiner Landkarte…

Dauer: 20 min

Material: Plakat, Schere, Stifte, Klebstoff

...ist ein Ort, an dem ihr euch mit den gewählten Häusern, Hütten, Zelten, Hausbooten usw. niederlassen werdet. Es gibt diesen Ort auch noch nicht. Also nehmt einen großen Bogen Papier in die Mitte und "besiedelt" diesen Raum, indem ihr die ausgesuchten Bilder - bzw. die ausgeschnittenen Bildmotive drauflegt. Jetzt wird umgruppiert, denn vielleicht findet ihr, dass ein Baustil neben einem bestimmten anderen nicht zur Geltung kommt, vielleicht benötigen manche Gruppenmitglieder mehr Platz, andere hingegen nähere Nachbarschaft, vielleicht erfordern einige Behausungen Wasser oder Wald, oder hügeliges Gelände,...

Überlegt euch zusätzlich Folgendes und baut diese Dinge auch in eurem selbsterbauten Ort ein. Dazu nehmt einfach Stifte und malt eure Ideen auf das Plakat.

  • Wo gehen wir einkaufen?
  • Wie steht es mit Wegen, Straßen oder öffentlichen Verkehrsmitteln?
  • Brauchen/ Wollen wir ein Kino, einen Theatersaal, eine Versammlungshalle?
  • Wollen wir besondere Plätze haben (Spielplatz, Park, Pool)?
  • …?

Wenn ihr mit eurer Siedlung zufrieden seid, werden die Häuser aufgeklebt. Ist alles fertiggestellt, sucht euch  noch einen Namen für eure Siedlung aus. Hier ein kleiner Tipp für dich: Während die Gruppe an dieser Collage arbeitet, steuere das Gespräch derart, dass jedes Kind Gelegenheit erhält zu erklären, warum es eben dieses Bild gewählt hat.

 

Traum und Wirklichkeit

Dauer: 15 min

Material: Plakat, Schere, Stifte, Klebstoff

Ihr habt jetzt eine Umgebung, wie ihr sie euch erträumt, anschaulich gemacht. Danach soll kurze Zeit dafür verwendet werden zu bereden, was davon in eurer Wirklichkeit ohnehin zu finden ist und was nicht. Was noch nicht wirklich ist, könnte festgehalten werden, indem ihr an den entsprechenden Stellen kleine Figuren auf euer Bild zeichnet, denen ihr Sprechblasen hinzufügt. In die Sprechblasen schreibt hinein, was zu tun wäre, um diese Wunschvorschläge Realität werden zu lassen.

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Schöne Grüße

Dauer: 10 min

Es ist üblich, dass wir von Plätzen, an denen wir uns wohlfühlen, jenen, die uns lieb sind, schreiben, um ihnen unser Befinden mitzuteilen, um zu zeigen, dass wir auch hier an sie denken. Das wollen wir abschließend auch heute tun. Jedes Kind erhält eine Karte, deren Vorderseite z.B. mit der Ortstafel unserer Siedlung gestaltet werden könnte (blauer Rand, Name in schwarzen Druckbuchstaben). Oder ihr schickt eine gemeinsam unterschriebene Karte an den Pfarrer oder an Gruppenmitglieder, die heute nicht da waren.

 


aus der Gruppenstunden-Datenbank der Jungschar Wien von Günter Bosek und Judith Pühringer