Alltagsgeschichten

02.08.2019 | von Sigrid Schnaubelt
Wie gut kennt ihr die Menschen aus eurer Pfarre? Oder vielleicht sogar aus eurem Ort? Jeder und jede hat seine bzw. ihre eigene Geschichte und gerade diese persönlichen Geschichten laden dazu ein, sich aufeinander einzulassen und auch mal ungewöhnliche Fragen zu stellen, um einander besser kennenzulernen.
Kinderanzahl
Kinderanzahl
ab 12 Pers.
Alter
Alter
10-12 Jahre

Diese Bausteine sind als Aktion gedacht, die gut über mehrere Jungscharstunden geplant werden kann und wenig Vorbereitung braucht. Als Einstieg in diese längerfristige Aktion bietet es sich an, dass ihr euch mit den Alltagsgeschichten der Jungscharkinder beschäftigt, bevor ihr euch den Geschichten anderer widmet. Bei der Durchführung und der Präsentation eurer Ergebnisse am Ende der Aktion sind eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Auf los geht's los, viel Spaß!


Deine Geschichte?

Material: Zettel und Stifte

Zu Spielbeginn stellst du allen Kindern eine Frage, zum Beispiel: „Was war das Lustigste, das du je erlebt hast?“. Achte darauf, dass diese Frage möglichst offen formuliert ist. Jedes Kind schreibt nun seine Geschichte dazu in ein paar wenigen Sätzen auf. Zwischendurch dürfen sich die Kinder auf keinen Fall ihre kurzen Geschichten erzählen, denn jetzt wird geraten.

Du als Gruppenleiter*in liest eine Geschichte nach der anderen vor und die Kinder sollen erraten, um wessen Geschichte es sich dabei handelt. Mögliche andere Fragen sind: Was denkst du gerade? Worüber freust du dich besonders? Was ärgert dich?

 

Wir fragen …

Material: Smartphone (oder Kamera und Diktiergerät), Plakat, Plakatstifte

Überlegt euch zuerst gemeinsam, was euch an den Menschen in eurer Pfarre oder eurem Ort interessieren würde. Welche Fragen findet ihr besonders spannend? Welche Menschen wollt ihr befragen und wo findet ihr diese?

Schreibt all das auf ein Plakat. Besonders spannend wird es, wenn ihr euch nur überlegt, wo ihr jemanden treffen könntet und dort Menschen ansprecht, ganz egal ob ihr sie schon kennt oder nicht. Wichtig ist dabei aber, dass du als Gruppenleiter*in deine Jungscharkinder unbedingt begleitest und nicht alleine losschickst (Aufsichtspflicht!).

Zur Inspiration eignet sich besonders für ältere Jungscharkinder das Kunstprojekt „Humans of New York“ (auf Facebook und Youtube zu finden) oder auch „Wiener Portraits“ (Youtube).

Überlegt euch gut, ob ihr jedem Menschen, den ihr trefft, die gleiche Frage stellen wollt, oder ob es jedes Mal eine andere Frage sein soll. Am besten geht ihr dann in Kleingruppen an einen belebten Ort, wo ihr sicher jemanden trefft oder ihr macht euch aus, dass ihr das nächste Pfarrcafé dazu nutzt. Genauso gut könnt ihr aber auch in ein Senior*innenheim, in Geschäfte, zum nächsten Spielplatz oder in einen Park gehen.

Sinnvoll ist es auch, wenn ihr euch bereits im Vorhinein Gedanken dazu macht, was ihr mit den Geschichten, die euch erzählt werden, dann machen wollt.

 

Unsere Geschichten

Eine Möglichkeit, die gesammelten Geschichten zu zeigen ist, eine kleine Ausstellung. Dazu bieten sich verschiedene Arten der Präsentation an: Fotos von den interviewten Menschen ausdrucken und ihre Geschichte dazu schreiben – nur für euch im Jungscharraum oder an einem öffentlich zugänglichen Ort wie in der Kirche. Ihr könnt aus den Fotos und Texten auch ein kleines Buch basteln oder die Geschichten und Bilder an den Orten aufhängen, an denen ihr die Menschen befragt habt.

Vielleicht wollt ihr die Geschichten auch als Videos aufnehmen und einen Film daraus schneiden? Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Tipp

Bittet unbedingt alle interviewten Personen um eine Einverständniserklärung, bevor ihr ein Foto, Tonaufnahmen, etc. macht und klärt ab, ob ihr die Fotos dann mit den Geschichten nutzen dürft (für eine Ausstellung oder ähnliches – je genauer ihr erklären könnt, was mit den Fotos und Interviewdaten passiert, umso besser.)

Linktipp

Humans of New York

Humans of New York begann 2010 als Fotografie-Projekt. Das ursprüngliche Ziel war, 10.000 Menschen in New York auf der Straße zu fotografieren und einen umfassenden Katalog der Einwohner*innen zu erstellen. Daraus wurde ein Blog, der mittlerweile über 20 Millionen Follower in den sozialen Medien hat und einem weltweiten Publikum täglich Einblicke in das Leben auf den Straßen von New York City bietet.

Sigrid Schnaubelt

ist Jungschar-Pfarrleiterin in der Pfarre Steyr-Ennsleite und ist schon lange Teil des voll.bunt Redaktionsteams.