Generationencafé

30.07.2019 | von Monika Spiekermann
Wie war das damals, als unsere Großeltern Kinder waren?
In dieser Gruppenstunde sind auch die Großeltern der Kinder eingeladen. Gemeinsam absolvieren sie Stationen und tauschen sich aus.
Kinderanzahl
Kinderanzahl
ab 20 Pers.
Alter
Alter
7-9 Jahre
Gesamtzeit
Gesamtzeit
60 Minuten

Hier findest du Anregungen für ein Generationencafé. Die Jungschar- und Minikinder dürfen ihre Großeltern in die Gruppenstunde mitbringen, um gemeinsam Stationen zu absolvieren und sich so auszutauschen.
 

Vorbereitung

Gruppenstunde rechtzeitig ankündigen; Raum vorbereiten (Tische, Stühle); Material bereitstellen

 

Schulbildung

Material: Bänder und bunte Perlen, Fragenkärtchen

In der Schule hat sich in den letzten 70 Jahren sehr vieles verändert. Die Kinder dürfen den Großeltern Fragen stellen, die jeweils mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können. Für jede mit „Ja“ beantwortete Frage wird eine Perle auf das Armband gefädelt. So entsteht ein buntes Souvenir dieser Gruppenstunde.

Beispiele für Fragen:

  • Waren in deiner Klasse mehr als 30 Kinder?
  • Hattest du eine Frau Lehrerin?
  • Wurden in deiner Schule Mädchen und Buben getrennt unterrichtet?
  • Musstest du einmal in der Ecke stehen?
  • Hast du Englisch gelernt?
  • Seid ihr im Klassenzimmer auf Bänken gesessen?
  • Hattest du einmal frei, weil zu viel Schnee lag?
  • Hattet ihr Sportunterricht?

Natürlich dürfen die Omas und Opas auch gerne Anekdoten aus ihrer Schulzeit erzählen.

 

Alte Spiele

Material: verschiedene alte Spiele (Schach, Schnapskarten, Domino, Murmeln, Quartett, Mensch ärgere dich nicht) und deren Anleitungen

Früher gab es nicht so viele verschiedene Spielsachen im Kinderzimmer, wie das heute der Fall ist. Computer und Fernseher gab es auch nicht. Aber wie haben unsere Großeltern ihre Freizeit verbracht? Stelle einige alte Spiele mit Anleitung bereit und lass die Gruppenmitglieder nach Lust und Laune spielen, erklären, ausprobieren und entdecken.

Da die Station aber auch wieder gewechselt werden muss, könntest du ein paar spielverkürzende Regeln vorschlagen, z.B.: nur eine Figur pro Person bei Mensch ärgere dich nicht oder spielt bei Domino nur bis zu zehn Steinen. 

 

Allgemeine Gesprächsrunde

Material: bunte Kärtchen mit aufgeschriebenen Fragen

Auf bunten Kärtchen stehen verschiedene Fragen. Ein Gruppenmitglied zieht eine Frage und stellt sie offen in die Runde.

  • Was war ein schöner Moment in deiner Kindheit?
  • Erinnerst du dich an ein Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk?
  • Welche Kleidung hattest du in deiner Kindheit an?
  • Welche Tischregeln gab es in deiner Familie?
  • Hattet ihr ein Auto/eine Waschmaschine/einen Geschirrspüler?
  • Welche Süßigkeiten hattest du als Kind am liebsten?
  • Bist du jeden Sonntag in die Kirche gegangen?

Alternative: Ein*e Moderator*in ist schon vor Ort und leitet die Gesprächsrunde. Dies kann hilfreich sein, wenn die Kinder noch sehr jung sind oder die Großeltern so gerne plaudern, dass sie überhaupt nicht mehr aufhören wollen.

 

Musik anhören

Material: Smartphone/Laptop mit Internetzugriff (!) oder CD-Player mit einigen alten CDs

Omas Lieblingsmusik klingt wahrscheinlich ganz anders als die Lieder, die wir heute im Radio hören. Gemeinsam können sich die Gruppenmitglieder verschiedene ältere Lieder anhören und diese ein bisschen analysieren. In welcher Sprache wird gesungen? Ist der Text leicht verständlich? Kennen wir den Sänger oder die Sängerin? Welche Instrumente hören wir? Kann man zu dieser Musik tanzen?

Am besten wäre für diese Station ein separater Raum, da die Musik sonst die Gespräche der anderen stören kann. Außerdem kannst du ein Musikquiz vorbereiten oder lückenhafte Liedtexte ausdrucken, die gemeinsam ausgefüllt werden sollen.

 

voll.dabei

Die Methode Weltcafé

Das Weltcafé ist eine gute Methode, um Menschen in einer gemütlichen Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu bringen. Im Raum werden mehrere Tische mit Stühlen aufgestellt, an denen die Teilnehmer*innen verschiedene Themen bearbeiten. Es gibt mindestens eine Person, welche die Methode erklärt und auch den Stationenbetrieb anleitet. Sie muss also die Zeit ganz genau im Blick haben, denn ein konsequentes Wechseln der Tische ist wichtig für einen reibungslosen Ablauf. Manchmal sitzt an jedem Tisch außerdem ein*e Moderator*in, der/die die Gespräche leitet und eventuell einige themenbezogene Inputs parat hat. Um die einzigartige Kaffeehaus-Atmosphäre zu schaffen, können auch Kekse, Saft oder Kaffee bereitgestellt werden.

Gruppenstunde vorankündigen

Kündige den Kindern diese besondere Gruppenstunde schon einige Wochen vor dem geplanten Termin an, damit sie ihren Großeltern von der Idee erzählen können. Vielleicht haben diese ja einen vollen Terminkalender und müssen den Termin gut einplanen. Ein bisschen Vorbereitungs- und Überzeugungszeit schadet nie!

Du oder Sie?

Kläre zu Beginn der Gruppenstunde, ob alle Teilnehmer*innen damit einverstanden sind, von allen anderen geduzt zu werden. Da die Altersunterschiede in dieser speziellen Gruppe sehr groß sind, kann es unter Umständen sein, dass manche Großeltern lieber mit „Sie“ angesprochen werden möchten.

Gruppeneinteilung

Überleg dir als Gruppenleiter*in, wie du die gemischten Gruppen der Kinder und Großeltern einteilen willst. Sollen die Kinder mit ihren eigenen Omas und Opas in einer Gruppe sein oder ist es besser, ganz neu durchzumischen? Es kann sein, dass einige Kinder ihre Großeltern aus verschiedensten Gründen nicht in die Stunde mitbringen können. Für sie wäre eine durchmischte Gruppe angenehmer.

Monika Spiekermann

hat in Enns eine klassische Jungschar-Karriere zurückgelegt und ist jetzt begeistert im voll.bunt Arbeitskreis dabei.