Green Jungschar - unser Beitrag für das Klima

01.12.2022 | von Elisabeth Mülleder
Eine der großen Krisen unserer Zeit ist der Klimawandel. Schon jetzt spüren wir seine Auswirkungen. Die Szenarien, die gezeichnet werden, sollte sich nichts ändern, sind noch düsterer. Doch wir müssen nicht tatenlos zusehen, sondern wir können im Kleinen – zum Beispiel in der Jungschar – beginnen auf unseren Planeten zu achten. Hier findest du einfache Tipps, wie du deine Jungschar- oder Minigruppenstunde nachhaltiger gestalten kannst.
Kinderanzahl
Kinderanzahl
ab 5 Pers.

Stofftasche beim Einkaufen verwenden

Ein einfacher Schritt, um Plastik zu vermeiden und so ein Stück nachhaltiger zu sein, ist zum Einkaufen (ob für die Gruppenstunde oder dich selbst) eine eigene Tasche mitzubringen. Das können auch die Kinder leicht umsetzen. Viel lustiger wird es außerdem, wenn die Stofftasche vorher in einer Gruppenstunde gemeinsam gestaltet wird. Ihr könnt sie bemalen, etwas darauf sticken oder schreiben. Dann macht das Einkaufen mit der eigenen Tasche gleich viel mehr Spaß.

 

Achtsam einkaufen

Oft muss für die Gruppenstunde oder das Lager so einiges besorgt werden. Hier ist es wichtig, bewusst und achtsam einzukaufen. Beim Essen ist es sinnvoll darauf zu achten, Produkte zu kaufen, die aus der Region kommen und gerade in Saison sind. Außerdem lohnt es sich biologische und faire Produkte zu kaufen. So tust du nicht nur dem Planeten, sondern auch anderen Menschen etwas Gutes. Spare auch beim Einkaufen Plastik, indem du Produkte wählst, die nicht in Plastik verpackt sind. Hierfür gibt es auch „Unverpackt Läden“, in denen man das unverpackte Essen in eigene Gefäße einfüllt. Es gibt eine Zero Waste Map „Unverpackt einkaufen in Österreich", hier findest du den Unverpacktladen in deiner Nähe.

 

Grüne Bastelmaterialien und Upcycling

Auch beim Einkaufen von Bastelmaterial kann nachhaltig gehandelt werden. Als Erstes sollte die Frage stehen, ob man gewisse Bastelmaterialien wirklich kaufen muss. Vielleicht findest du stattdessen einen vergleichbaren Ersatz im Gruppenraum oder du kannst es vielleicht sogar selbst herstellen. Auch aus Naturmaterialien lassen sich tolle Sachen basteln. Oft ist auch ein Blick zum vorhandenen Material sinnvoll: Bastle lieber etwas mit Dingen, die bereits gekauft sind anstatt immer Neues anzuschaffen. Auch aus Müll kann durch Upcycling oft Schönes gezaubert werden. Aus Altpapier kannst du zum Beispiel Postkarten basteln oder aus einem leeren Tetrapak eine schöne Geldtasche. Hier findest du dazu noch mehr Ideen.

 

Tauschen und Reparieren

Ein wichtiger Aspekt beim Nachhaltig-Sein ist das Müll Vermeiden. Das passiert auch, indem man die Sachen, die man hat, gut behandelt, wiederverwendet und repariert, bevor man Neues kauft. Doch manchmal hat man einfach keine Verwendung mehr für einen Gegenstand oder das alte T-Shirt gefällt oder passt nicht mehr. Vielleicht freut sich aber eine andere Person darüber, deshalb ist Tauschen oft sinnvoll. Dafür kannst du mit deiner Gruppe eine Tauschparty veranstalten. Das funktioniert gut mit Kleidung, aber auch mit vielen anderen Gegenständen. Wichtig ist, dass ihr im Vorhinein Regeln ausmacht (zum Beispiel keine kaputten Sachen mitbringen und nur so viele Teile mit nach Hause nehmen, wie zuvor mitgebracht wurden). Dann steht dem Tauschspaß nichts mehr im Weg und anstatt im Müll zu landen, finden Gegenstände ein neues Zuhause. Mit dem gleichen Gedanken kannst du ein Repair-Café veranstalten, bei dem kaputte Gegenstände mitgebracht werden, die dann repariert werden sollen. Das ist vor allem in einem größeren Rahmen sinnvoll, denn es muss auch Expert*innen geben, die das Kaputte tatsächlich reparieren können. Im Kleinen funktioniert zum Beispiel ein Nähkränzchen gut, bei dem löchriges Gewand geflickt wird.

 

Mit den Öffis fahren

Um den CO2-Ausstoß zu verringern, fahre so viel wie möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Denke auch daran, wenn du einen Jungschar- oder Miniausflug oder das Lager organisierst. Oft ist es für die Kinder auch ein kleines Abenteuer gemeinsam mit dem Zug oder Bus zu fahren.

 

Bäume pflanzen oder gemeinsam garteln

Bäume helfen uns gegen den Klimawandel zu kämpfen, sie zu pflanzen ist ganz einfach. Als Gruppe könnt ihr ein gemeinsames Projekt starten und Bäume oder andere Pflanzen einsetzen. Wenn ihr dabei essbare Pflanzen wählt, entsteht dadurch ein Gemeinschaftsgarten, den ihr im Rahmen der Gruppenstunde gemeinsam pflegt. Am Ende können dann auch die Früchte der Arbeit geerntet werden und die Kinder lernen nebenbei viel über die Natur.

 

Eigenen Müll trennen und fremden Müll sammeln

Grundsätzlich gilt es darauf zu achten, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Müll ganz zu vermeiden, ist aber dennoch schwierig. Deshalb ist es wichtig den entstandenen Müll richtig zu trennen und entsprechend zu entsorgen. Leider funktioniert diese Entsorgung nicht immer einwandfrei und so liegt oft ziemlich viel Müll herum. Eine einfache Möglichkeit der Umwelt etwas Gutes zu tun, ist daher Müll zu sammeln. Geht dafür durch euren Ort und sammelt am Boden liegenden Müll auf. Wichtig dabei ist, dass ihr Müllsäcke und Handschuhe dabei habt und den gesammelten Müll anschließend richtig trennt und entsorgt.

 

Bewusstsein schaffen

Grundsätzlich ist es auch wichtig mit den Kindern zu erarbeiten, was so große Worte wie „Klimawandel“ oder „Nachhaltigkeit“ eigentlich bedeuten. So schaffst du ein Bewusstsein für diese Thematik.

Hier die Erklärung vom Klexikon (Kinderlexikon):

 

Plastikfreie Zone

Legt alle Gegenstände aus Kunststoff im Raum in die Mitte und schreibt noch andere Alltagsgegenstände aus Plastik auf Kärtchen. Überlegt dann, wo und wann so viel Kunststoff zum Problem werden kann. Sortiert den Kunststoff in drei Gruppen: „leicht und sofort durch umweltfreundliche Materialien ersetzbar“, „ersetzbar, aber mit Aufwand verbunden“ und „schwer bis gar nicht ersetzbar“. Dann überlegt euch konkret, wie ihr Plastik vermeiden könnt.

 

Marktmeile

Mit dem Laufspiel „Marktmeile“ veranschaulichst du, wie weit Konsumgüter bis in unsere Supermärkte reisen. Fotos von den Konsumgütern werden in der richtigen Distanz vom Start aufgestellt. Die Gruppe muss dann die Produkte, die auf einer Einkaufsliste zusammengefasst sind, einsammeln. Die Fortbewegungsart hängt vom Transportmittel ab, mit dem das Produkt nach Österreich kommt:

  • Fürs Flugzeug breitet ihr die Hände aus und „fliegt“.
  • Für den LKW macht ihr Lenkbewegungen.
  • Fürs Schiff rudert oder schwimmt ihr.
  • Für den Zug bildet ihr eine Schlange.

Reflektiert im Anschluss über diese Transportwege und wie man sie verkürzen kann.

 

Das Meer hat Bauchweh

Bei diesem Spiel symbolisiert eine Plane das Meer. Du wirfst Gegenstände, die den Müll darstellen, auf die Plane und die Kinder müssen das Meer davon befreien. Die Anleitung zum Spiel findest du hier.

 

Politisches Bewusstsein schaffen

Auch wenn wir für uns im Kleinen mit diesen Aktionen ein bisschen was zum Besseren bewegen, spielt es im Kampf gegen den Klimawandel eine sehr große Rolle, was die Politik und die Entscheidungsträger*innen diesbezüglich machen - oder nicht machen. Vor allem für ältere Kinder ist es wichtig, sich auch damit auseinanderzusetzen. Überlegt gemeinsam, was einzelne Parteien gegen den Klimawandel und für mehr Nachhaltigkeit tun oder fordern. Schaut euch auch gesetzte oder geforderte Maßnahmen an und überprüft, ob diese wirklich etwas bringen oder nur als Green Washing (Erklärung findet du hier) dienen. Um das Ganze anschaulicher und verständlicher zu machen, könnt ihr auch gemeinsam Plakate gestalten und darauf das Wichtigste aus eurer Diskussion festhalten. Versuche so den Kindern zu vermitteln, dass ihre Stimme im Kampf gegen den Klimawandel viel bewirken kann und wichtig ist.

 

Mit diesen Ideen kannst du deine Jungschar- oder Minigruppenstunden nachhaltiger gestalten und die Kinder nebenbei vielleicht auch für das Thema begeistern. Und wenn du dich ein bisschen damit beschäftigst, fallen dir sicher noch einige Kleinigkeiten ein, die ohne viel Aufwand mehr Nachhaltigkeit bringen.

Elisabeth Mülleder

ist 2001 geboren und studiert jetzt Publizistik und Biologie in Wien. Am liebsten würde sie jeden Tag Nudeln essen und, wenn sie könnte, die ganze Welt bereisen.