Kinder antworten und Kinder fragen

14.11.2021 | von Cosima Spieß
Kinder finden in unserer Gesellschaft nicht immer den Platz, der ihnen zusteht. Oft werden sie zu wenig oder gar nicht beachtet, ihre Anliegen sind oft kein Teil von Entscheidungsprozessen. Als Jungschar ist es unser Anliegen und unsere Aufgabe diesen Kindern eine Stimme zu geben und für sie zu sprechen - wir wollen Sprachrohr für Kinder sein. Es ist ganz entscheidend Kindern Raum zu geben und ihnen zuzuhören.

Für diesen Beitrag haben einige Minis zwischen neun und zwölf Jahren aus der Dompfarre Linz sich einerseits gegenseitig interviewt. Hier erzählen sie, was sie in ihrer direkten Umgebung wahrnehmen und wie und wo sie gerne leben. 

Andererseits haben sie auf der Straße Erwachsene angesprochen und ihnen ähnliche Fragen gestellt. 

 

Mit welchen Menschen verbringst du Zeit?

Monika: Mit Freundinnen und Freunden, mit der Familie und mit Lehrerinnen und Lehrern, aber die mag ich nicht so.

Lorik: Mit Freundinnen und Freunden und der Familie, mit Onkel und Tante. Mit Erzfeinden, Leuten, mit denen man sich nicht so gut versteht. 

Xaver: Mit Onkel und Tante. 

Fanny: Mit Jesus und Gott. Und mit Leuten, die ich nicht so nett finde. Das müssen jetzt nicht direkt Feinde sein. Wenn man in der Klasse wen nicht so mag, ist man mit dem auch so fünf bis sechs Stunden unter einem Dach. Und mit Lehrerinnen und Lehrern. 

 

Mit welchen Menschen verbringst du gerne Zeit?

Monika: Mit Freundinnen und Freunden, mit der Familie, mit Gott.

Fanny: Mit der Familie. Ist Gott eine Person?

Lorik: Mit der Familie. 

Tabea: Mit meiner Taufpatin. 
 

An welchen Orten hältst du dich auf?

Monika: Zu Hause, in der Schule, draußen, in der Kirche, im Kinderzimmer und in der Küche. 

Lorik: Zu Hause, in der Schule, im Park und auf dem Spielplatz, aber da ist mir fad. In Linz.

Xaver: Am Fußballplatz und im Weltall.

Sofia: Vor dem Fernseher. 

Fanny: Im Bett, weil man da schläft, damit verbringt man ja auch irgendwie ein paar Stunden. Im Wohnzimmer. Auch in der Küche, weil es da die Essensquelle gibt. Draußen – spazieren gehen, laufen gehen, aber spazieren gehen ist nicht das Beste. 

Tabea: Bei Freundinnen und Freunden zu Hause.

 

An welchen Orten bist du am liebsten?

Lorik: Beim Xaver zu Hause, am Fußballplatz, am Klettergerüst, in Italien, neben meinem Bücherregal, damit ich Bücher lesen kann und in der Bibliothek.

Monika: Zu Hause in der Küche, weil es dort Essen gibt und in Polen bei meiner Oma.

Xaver: Bei Freundinnen und Freunden. Auf der Erde, in Linz, im Wasser, auf einem Sessel neben dem Fernseher und vor der Playstation. 

Tabea: Bei Freundinnen und Freunden.

Teresa: Zu Hause.

Fanny: Im Ballettsaal und auf dem Sofa, da ist es immer gut.

 

Was machst du am liebsten in deiner Freizeit?

Teresa: Lesen.

Monika: Mit dem Handy spielen, essen und lernen.

Lorik: Fußball spielen, Leichtathletik, Playstation spielen, Karate, Klavier spielen, Cello spielen, bei Freundinnen und Freunden sein, nach Italien fahren und Auto spielen.

Fanny: Tanzen, Singen, Lesen, Musik hören, mich mit Freundinnen und Freunden treffen.

Xaver: Fußball spielen. Ich verreise gern. Spielen, Basketball spielen, bei Freundinnen und Freunden sein, naschen, trinken, schlafen, Merkball spielen, fernsehen, Bücher lesen, Playstation spielen.

 

Du wohnst in der Stadt. Wie viele Orte fallen dir ein, an denen du und deine Freund*innen alleine spielen können?

Lorik: Im Park in unserer Nähe mit Spielplatz und am Fußballplatz.

Xaver: Auf einem Spielplatz auf einem Berg in unserer Nähe.

Fanny: So ein richtig sicherer Spielplatz fällt mir jetzt nicht ein, muss ich sagen, so sicher sind Spielplätze auch nicht. Im Hof ... da ist bei uns aber gerade eine Baustelle. In der Stadt ist es jetzt nicht sehr sicher.

Monika: Im Hof.

 

Fällt dir noch eine Frage ein, die du gern gestellt bekommen würdest?

Fanny: Wie sicher ist es in der Schule?

Teresa: Unsere Schule ist nicht so sicher.

 

Fallen dir Fragen ein, die du Erwachsenen stellen würdest?

Fanny: Ob sie in der Arbeit oder generell kinderfreundlich sind? Wie ist das Stimmungsbild gegenüber Kindern in der Arbeit?

 

Gibt es Sachen, die du dir für dich und deine Freund*innen wünschen würdest?

Fanny: Wenn etwas in der Familie passiert, dass Kinder darüber aufgeklärt werden. Das hat ja auch was mit Kinderfreundlichkeit zu tun, dass man die Kinder einweiht. Dass man Kinder aufklärt, was um einen rum passiert.

Tabea: Ich habe eine Freundin, die ist kleinwüchsig. Die wird immer angestarrt, das sollte sich ändern.
Fanny: Ja, bei beeinträchtigten Personen generell.

 

Direkt nachdem die Kinder die Fragen beantwortet haben, sind sie auf eine nahegelegene Einkaufsstraße gegangen, um dort Erwachsenen die gleichen bzw. leicht abgewandelte Fragen zu stellen.

 

Mit welchen Menschen verbringen Kinder ihre Zeit?

Mann A: Mit den Eltern natürlich.

Mann B: Mit Lehrer*innen, Eltern, Betreuer*innen und Gleichaltrigen (in der Pandemie eher weniger), also ziemlich gemischt, aber viel mit Erwachsenen.

Frau: Mit anderen Kindern, Mama, Papa, Familie generell und mit Freund*innen. 

 

Mit welchen Menschen verbringen Kinder ihre Zeit gerne?

Mann A: Mit Oma und Opa.

Mann B: Mit anderen Kindern.

Frau: Mit Freund*innen und Geschwistern.

 

An welchen Orten halten sich Kinder auf?

Mann A: Naja, ich würde hoffen, auf dem Spielplatz und nicht vor dem Fernseher.

Frau: Da kommt es drauf an, wie alt die Kinder sind. Aber z.B. bei Freundinnen und Freunden oder in der Schule.

Mann B: In der Schule, im Hort, bei den Eltern, im Kindergarten.

 

An welchen Orten halten sich Kinder gerne auf?

Mann A: In den Parks und bei Oma und Opa.

Frau: In der Eisdiele und bei Freundinnen und Freunden.

Mann B: In der Schule wahrscheinlich nicht so. Zu Hause, am Spielplatz, im Freien und da, wo andere Kinder sind.

 

Wohnen Sie hier in der Stadt? Fallen Ihnen hier in Linz Orte ein, an denen Kinder sicher spielen können?

Mann A: In den Parks.

Frau: Auf den Spielplätzen, die sind in Linz eigentlich alle sicher. Bei Freundinnen und Freunden, im Garten, im Tierpark.

Mann B: Ich wohne am Land. Da geht man vor die Tür und kann spielen.

 

Vielen Dank an Teresa, Monika, Fanny, Tabea, Lorik, Xaver und Sofia!

Cosima Spieß

versucht seit dem 22.12.2002 um 02:12 Uhr, ihren Standpunkt klar darzustellen. Ansonsten sollte man alles des Öfteren von einer anderen Perspektive betrachten. So ist der Trompete- und Klavierspielenden wichtig, dass ein C auf der Trompete ein B auf dem Klavier ist.