Kinderarmut muss nicht sein!

In dieser Gruppenstunde findest du Ideen zum Motto der Kinderrechteaktion 2017: Genug für alle!
Kinderanzahl
Kinderanzahl
ab 12 Pers.
Gesamtzeit
Gesamtzeit
60 Minuten

Arm – reich – wichtig

Material: Plakate mit der Aufschrift ARM, REICH, WICHTIG; Zettel mit Aussagen

Du hast Kärtchen mit den unten aufgelisteten Aussagen und drei Plakate mit den Titeln ARM, REICH und WICHTIG vorbereitet. Die Mädchen und Buben sollen die Kärtchen den Kategorien "arm", "reich" und "wichtig" gemeinsam zuordnen und dabei ihre Entscheidungen begründen.

Zum Beispiel: Wenn ich ein Auto habe, bin ich dann - arm oder reich? Die Zuordnung ist eine Diskussionsgrundlage, bei der die verschiedenen Wahrnehmungen der Kinder sichtbar werden. Gibt es konträre Meinungen? Was heißt für jede und jeden von euch Arm-Sein beziehungsweise Reich-Sein? Eine Kategorie lautet: "wichtig". Finden die Kinder Kärtchen, die sie dieser Kategorie zuteilen würden, unabhängig von arm und reich? Vielleicht ergibt sich für die Gruppe auch noch eine weitere Zuordnungskategorie. Wenn sich die Gruppe für die Zuordnung eines Kärtchens zu einer der Kategorien entschieden hat, wird es auf das jeweilige Plakat geklebt.

Aussagen zur Beschreibung von Armut und Reichtum:

  • ein Handy haben
  • ein Auto haben
  • gute Freundinnen und Freunde haben
  • einen Computer haben
  • sich alles leisten können, was man will
  • Hunger haben müssen
  • zur Schule gehen können
  • Sportgeräte wie Schi, Tennisschläger usw. mit Geschwistern teilen
  • ein Pferd besitzen
  • eine Familie haben
  • von anderen respektiert und gemocht werden
  • einen iPod besitzen
  • keine Computerspiele kaufen können
  • keine Marken-Kleidung besitzen
  • das Gewand von älteren Geschwistern weitertragen
  • auf Urlaub fahren
  • wenn Eltern Zeit haben
  • weniger Taschengeld bekommen als die anderen in der Klasse
  • nicht den Wunschberuf erlernen können
  • eine Playstation besitzen
  • das Zimmer mit Geschwistern teilen
  • nicht auf Schikurs oder Sportwoche mitfahren können
  • auch mit wenig Spielsachen viel Spaß haben
  • Platz für eigene Ideen (leere Kärtchen zum Ergänzen)

 

Das perfekte Kinderzimmer

Material: Gegenstände von Lego oder Playmobil (oder selbst gebasteltete Gegenstände), leere Schuhschachtel

Nachdem ihr gemeinsam Überlegungen darüber angestellt habt, was es bedeutet, reich oder arm zu sein, habt ihr vielleicht festgestellt, dass reich oder arm sein nicht nur von Vermögenswerten abhängig ist. Es gibt Dinge im Leben, die wichtig sind, egal ob sie viel Geld kosten oder nicht. Kindern sind andere Dinge wichtig als Erwachsenen und das ist auch gut so.

Versucht nun gemeinsam anhand eurer Vorüberlegungen herauszufinden, wie für euch das „perfekte Kinderzimmer“ aussieht. Befüllt es mit Lego/Playmobil oder euren selbstgebastelten Gegenständen und überlegt, was in einem Kinderzimmer vorhanden sein muss, damit ein Kind glücklich ist. Weiters könnt ihr überlegen, ob es dabei immer um Dinge geht, die man für Geld kaufen kann oder ob man auch ein „perfektes Kinderzimmer“ basteln kann, wenn man nicht so vermögend ist.

 

Wenn ich reich wäre, dann...

Die Gruppe teilt sich in Kleingruppen mit drei bis fünf Personen. In der Kleingruppe überlegen nun alle, was besonders wäre, wenn sie reich wären. Dann einigen sich alle in der Kleingruppe auf eine Besonderheit, die zutreffen würde und die sie nun vor den anderen Gruppen darstellen wollen.

Zum Beispiel: Wenn ich reich wäre, dann hätte ich ein Pferd (ein Haus, ein Auto, eine Luxusjacht, einen Wald...). Eine Kleingruppe beginnt, ihre gewählte Besonderheit gemeinsam pantomimisch darzustellen. Eine andere Kleingruppe versucht, es zu erraten.

 

Schätze angeln

Material: Stock mit Schnur, an deren Ende ein Magnet befestigt ist, „Schatzkarten“ mit Büroklammern

Sammelt gemeinsam Ideen für Schätze, die euch wichtig sind und schreibt sie auf die Kärtchen auf (z.B.: mit der Familie Zeit verbringen, ein Eis an einem heißen Sommertag, auf Jungscharlager fahren, …). Alle Kärtchen kommen in einen kleinen Schatzteich, sodass man sie gut sehen kann und jedes Kind darf sich einen solchen Schatz angeln. (Sollten mehrere Kinder denselben Schatz angeln wollen, schreibt die Schätze einfach auf mehrere Kärtchen.) Jedes Kind kann dann, wenn es möchte, kurz sagen, warum es genau diesen Schatz gewählt hat.

Tipp

Zahlen und Fakten zu Kinderarmut in Österreich:

Veronika Schweiger, Sandra Fiedler und Stephanie Schebesch

haben diese Gruppenstunde in einer interdiözesanen Kooperation entwickelt.