Kinderschutz für Filmenacht & Co

23.10.2023 | von Julia Schörkhuber
Eine gemeinsame Übernachtung im Pfarrheim ist eine spannende Abwechslung im Jungschar-Alltag und ermöglicht den Kindern eine besondere Erfahrung. Grundlage ist, dass die Kinder einen sicheren Rahmen vorfinden, in dem sie sich wohlfühlen. Wenn Kinder erleben, dass ihre Meinung zählt, dass alle Kinder am Spielspaß teilhaben können und persönliche Grenzen und Bedürfnisse gewahrt werden, ist das gelebter Kinderschutz.

Auch wenn im Rahmen solcher Aktionen weniger zu berücksichtigen ist als bei einem Ferienlager über mehrere Tage, weil zum Beispiel keine Duschsituationen auftreten, gibt es einige Dinge, über die ihr euch bei der Planung Gedanken machen sollt.

 

  • Grundsätzlich sollen genug Begleitpersonen zur Verfügung stehen. Die Empfehlung liegt bei einer Begleitperson pro acht Kindern. Wenn Mädchen und Burschen daran teilnehmen, sollen den Kindern jeweils männliche und weibliche Ansprechpersonen zur Verfügung stehen. Stellt auch sicher, dass es eine hauptverantwortliche Person gibt, die volljährig ist.
  • Überlegt euch die genaue Schlafsituation, auch wenn nur ein Raum für alle Kinder und Gruppenleiter*innen zur Verfügung steht, soll es eigene definierte und, wenn möglich, abgegrenzte Plätze für Mädchen, Buben und Gruppenleiter*innen geben.
  • Im Idealfall haben zumindest die Gruppenleiter*innen eigene Schlafräume. In diesem Fall ist es wichtig, die Kinder darüber zu informieren, wo sie ihre Gruppenleiter*innen finden können, wenn sie Hilfe brauchen.
  • Darüber hinaus muss so viel Platz zur Verfügung stehen, dass alle die Möglichkeit haben, eine Schlafunterlage auszurollen, das eigene Gepäck abzustellen und Platz zu finden, um persönliche Utensilien abzulegen.
  • Achtet auch darauf, dass Fluchtwege frei sind und überlegt, wie Kinder gefahrlos in der Nacht z.B. die Toilette aufsuchen können.
  • Auch wie und wann sich die Kinder umziehen (Pyjama), soll geklärt werden und so geregelt sein, dass sich die Kinder sicher fühlen und ihre Privatsphäre gewahrt wird.
  • Auch wenn es sich nur um eine Nacht handelt, kann Heimweh bei manchen Kindern ein Thema sein. Hier ist es wichtig, die Gefühle des betroffenen Kindes ernst zu nehmen und zu schauen, was dem Kind in der jeweiligen Situation gut tun könnte bzw. was es braucht.
  • Gerade wenn es sich nur um eine Nacht handelt, wollen Kinder manchmal so lange als möglich durchhalten nicht einzuschlafen. Beachtet hier das Grundbedürfnis nach Schlaf und Erholung. Gerade wenn jüngere und ältere Kinder gemeinsam in einem Raum übernachten, ist auf diejenigen Rücksicht zu nehmen, die schlafen wollen. Überlegt euch, wie ihr das organisieren und den Kindern vermitteln könnt.
  • Das Handy ist bei vielen ein ständiger Begleiter. Wie sonst auch im Jungscharkontext ist es hilfreich, im Vorhinein festzulegen, wann und wofür Kinder und Gruppenleiter*innen Handys und andere elektronische Geräte verwenden. Überlegt euch auch, wie ihr mit Foto- und Videoaufnahmen umgeht und stellt sicher, dass ihr die Richtlinien der Bildverwendung einhaltet. Siehe Datenschutz-Grundverordnung der Diözese.
Julia Schörkhuber

ist Kinderschutzbeauftragte im Team Kinder - Katholischen Jungschar Linz.