Kulturverlust durch Lesemangel

05.02.2023 | von Stefan C. Leitner
Was bedeutet es für uns als Menschheit, wenn junge Menschen nicht mehr viel oder fast gar nichts mehr lesen? Was sind die Gründe, welche diesen Lese-Kulturverlust hervorbringen oder verstärken? Und wie kannst du sie dabei unterstützen durch Lesen wieder mehr Geschichten im Kopf zu zaubern und auch einen anderen Blick auf die Welt zu bekommen? Hier erfährst du mehr.

Es gibt viele Gründe, warum Jugendliche nicht mehr so viele Bücher lesen. Einige dieser Gründe können sein:

  • Ablenkung durch digitale Medien: Jugendliche haben heute Zugang zu einer Vielzahl von digitalen Medien wie Smartphones, Tablets, Computern und Spielkonsolen, die ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen und sie von der Lektüre abhalten können.
     
  • Mangel an Lesemotivation: Einige Jugendliche haben möglicherweise kein Interesse an Büchern oder sehen sie als langweilig oder irrelevant an.
     
  • Schulische Anforderungen: Jugendliche haben oft viele schulische Verpflichtungen und wenig Freizeit, was dazu beitragen kann, dass sie sich weniger Zeit zum Lesen nehmen.
     
  • Mangel an Leseförderung: Jugendliche, die in ihrer Kindheit nicht ausreichend gefördert wurden oder keine Gelegenheit hatten, Bücher zu lesen, können Schwierigkeiten haben, ihre Lesefähigkeiten zu entwickeln und das Interesse am Lesen zu behalten.
     
  • Mangel an Zugang zu Büchern: Einige Jugendliche haben möglicherweise keinen Zugang zu Büchern, entweder weil sie nicht in der Nähe einer Bibliothek leben oder weil sie sich keine Bücher leisten können oder leisten wollen.

 

Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Jugendliche individuell ist und unterschiedliche Gründe haben kann, warum er oder sie nicht mehr so viele Bücher liest.

Der Verlust der Lese- und Kulturkompetenz bei jungen Menschen hat grundsätzlich negative Auswirkungen auf ihr Verständnis und ihre Kenntnis von anderen Kulturen. Ohne das Lesen von Büchern, Zeitungen und anderen Printmedien sowie das Zugreifen auf seriöse Online-Inhalte fehlt ihnen die Möglichkeit, sich umfassend und tiefgründig mit anderen Kulturen auseinandersetzen zu können. Dies führt zu einer Einschränkung des kulturellen Horizonts und kann zu Vorurteilen und Unwissenheit beitragen. Es ist wichtig, die Bedeutung des Lesens und der Kulturbildung zu betonen, um ein tolerantes und weltoffenes Verständnis zu fördern.

 

"Lesen bietet Zugang zu verschiedenen Kulturen und Perspektiven und fördert das interkulturelle Verständnis, was in Zeiten einer globalisierten Welt von immenser Bedeutung ist", so Viola E. Haas, Mitglied im DKA Arbeitskreis.

 

Lesen beinhaltet kulturübergreifende und völkerverbindende Aspekte, da es die Möglichkeit bietet, die Perspektiven und Erfahrungen anderer Kulturen und Völker kennenzulernen. Erst durch das Lesen von Büchern, die von Autor*innen aus verschiedenen Teilen der Welt geschrieben wurden, können wir ein tieferes Verständnis für die Kulturen und Traditionen anderer entwickeln. Es kann auch dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und das Verständnis für die Vielfalt der menschlichen Erfahrung zu erweitern. Lesen kann auch eine Brücke sein, um die Verbindungen zwischen Menschen verschiedener Kulturen und Völker zu stärken und zu fördern.

 

Es gibt viele Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, wieder mehr zu lesen und damit vielfältige Erfahrungen im Kopf zu machen.

Einige Tipps dazu können sein:

  • Stelle sicher, dass Kinder und Jugendliche einen gemütlichen Ort haben, an dem sie lesen können, ohne gestört zu werden. Dies kann auch im Rahmen oder vor bzw. nach einer Gruppenstunde sein.
     
  • Empfiehl ihnen Bücher, die zu ihren Interessen passen und erklären, warum du glaubst, dass sie das Buch genießen werden.
     
  • Fördere die Diskussion: Ermutige Kinder und Jugendliche, über das Gelesene zu sprechen und ihre Meinungen und Gedanken auszutauschen.
     
  • Ermutige sie, jeden Tag eine bestimmte Zeit zum Lesen zu reservieren und diese Routine in ihren Alltag zu integrieren.

 

Jedes Wort, jeder Satz erzeugt im Kopf eine Geschichte und genau diese Geschichte kann die Welt verändern. Versuchen wir gemeinsam hier neue Geschichten für die Welt zu schreiben und damit ein gutes Miteinander von vielen zu ermöglichen.

 

Stefan C. Leitner

war Mitglied im voll.bunt Arbeitskreis, ist nach wie vor im Dreikönigsaktion Arbeitskreis dabei und ist in Sachen Jungschar schon langjährig tätig.