Lächerliche Angstmonster

01.12.2022 | von Lukas Öttl
Jede*r hat mal Angst, oder? Wie ein Angstmonster aussehen kann und was gegen Angst helfen kann, finden die Kinder in dieser Gruppenstunde heraus.
Kinderanzahl
Kinderanzahl
ab 5 Pers.
Alter
Alter
10-12 Jahre
Gesamtzeit
Gesamtzeit
60 Minuten

Vorbereitung

Bereite den Raum vor, indem du Sitzkissen in einem Kreis auflegst. Spiele entspannende Musik ab und schaffe eine gemütliche Atmosphäre. Leg außerdem Zettel und Stifte in die Mitte. Wenn die Kinder eintreffen, sollen sie sich einen Platz aussuchen.

 

Hinführung: Harrys Angstmonster

Wenn alle Kinder da sind, beginnst du die Einheit mit einer Begrüßung und der folgenden Geschichte als Hinführung:

Der Zauberschüler Harry greift sich an die Stirn, erschrocken öffnet er die Augen: Er liegt der Länge nach auf dem Boden und sein Schädel dröhnt. Was ist passiert? „Na, Harry, wieder wach?“, fragt Professor Lupin und hält ihm ein Stück Schokolade hin. Harry nimmt die Schokolade, beißt ab und sofort legt sich der erste Schock. Als hätte Lupin seine Gedanken gelesen, sagt er: „Das war ein Irrwicht, Harry, eine Art Angstmonster. Er verwandelt sich immer in das, wovor sein Gegenüber am meisten Angst hat. Nicht selten fällt man vor Schreck in Ohnmacht, wenn man so einen Irrwicht trifft.“

Wie sieht dein Angstmonster aus?

Jedes Kind nimmt sich jetzt ein Blatt Papier und Stifte und soll aufzeichnen, wie sein persönliches Angstmonster aussieht. Spiel wieder ruhige Musik ab, während die Kinder zeichnen.

Wenn die Kinder möchten, können sie sich während dem Zeichnen austauschen, was sie beschäftigt oder ihnen Angst macht. Du kannst dich auch ins Gespräch einbringen und von deinen Ängsten erzählen, wenn du möchtest.

 

Figurentheater: Angstsituationen

1) Die Kinder finden sich in Dreier- oder Vierergruppen zusammen.

2) Sie sollen eine Situation darzustellen, in der sie Angst haben oder in der man es mit der Angst zu tun bekommen kann. 


Tipp: Bereite einige mögliche Situationen vor, zum Beispiel: allein zum ersten Mal mit dem Bus fahren; allein im Dunkeln sein; erster Tag in einer neuen Klasse; mit der Person reden, in die man verliebt ist; in einen Überfall geraten; eine schlechte Note bekommen; von der Lehrperson geschimpft bekommen.

3) Die Kinder stellen anschließend die Situation in einem Standbild dar, das heißt, sie bewegen sich nicht und sprechen nicht.

4) Wenn alle Gruppen ein Standbild erstellt haben, wird eines nach dem anderen vor den anderen Kleingruppen präsentiert. Das Publikum diskutiert nun die folgenden Fragen:

  • 
Was sehe ich? Was nehme ich wahr? Wie viele Personen sind es? Was machen sie?
  • 
Was macht das Bild mit mir? Welche Gefühle löst es aus?

  • Wer hat hier Angst? Warum?

5) Das Publikum ist jetzt dran: Wie können wir die Situation verändern, damit sie weniger bedrohlich wird? Was können wir machen, wenn wir auf so eine Situation treffen? Kinder aus dem Publikum dürfen den Darsteller*innen Anweisungen geben, wie sie die Szene verändern können, oder selbst ins Standbild dazukommen.

 

Ridiculus!

Lies den Kindern jetzt die Fortsetzung der Geschichte vor:

„Aber Professor Lupin“, fragt Harry, „kann ich denn gar nichts gegen dieses Angstmonster machen?“ Lupin schaut wohlwollend und antwortet: „Na sicher kannst du das!“ Er nimmt den Zauberstab aus seinem Umhang, hält ihn gerade nach vorne und fährt fort: „Alles, was du tun musst, ist an etwas wirklich Lustiges zu denken. Dann machst du eine Kreisbewegung mit dem Zauberstab und sagst laut und bestimmt: Ridiculus! Das ist Latein und heißt lächerlich. Und genau das wird der Irrwicht: Er wird zum lächerlichsten Monster, das du dir überhaupt vorstellen kannst und aus deiner Angst wird lautes Lachen.“

Die Kinder nehmen ihre Zeichnungen vom Anfang mit den Angstmonstern. Wie können sie aus dem Angstmonster eine extrem lächerliche Figur machen? Sie malen jetzt weiter am Bild, bis das Angstmonster kaum mehr wiederzuerkennen ist.

 

Angstlöser

Wenn die Kinder mit den Zeichnungen fertig sind, setzen sich alle wieder in den Sitzkreis zurück. Zum Ausklang stellst du folgende Fragen (Die Kinder können, wenn sie wollen, die Augen schließen): Wo sind in meinem Leben Angstlöser? Wer kann mir dabei helfen mit Angst klarzukommen? Wohin kann ich gehen, wenn ich Angst habe? Mit wem kann ich sprechen?

Wenn jemand möchte, kann sie*er ihre*seine Gedanken mit der Gruppe teilen.

Vielleicht können wir auch manchmal in Gott Halt finden, er sagt ja: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; komm nicht ab von deinem Weg, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich in meiner gerechten Hand.“ (nach Jes 41, 10).

Wenn du das Gefühl hast, dass alle, die etwas sagen wollten, zu Wort gekommen sind, kannst du die Gruppenstunde beenden.

Lukas Öttl

studiert Latein und Griechisch, lebt also mehr in der Antike als im Jetzt. Er hat einen italienischen Pass und liebt Kaffee, Mozzarella und Parmesan. Wäre er ein römischer Gott, hieße er Somnus, das heißt Schlaf. Nachtschichten gibt’s bei ihm also keine, neue Artikel zahlreiche.