Draki, der Kinderrechtedrache

03.01.2020 | von Ewald Staltner
Draki setzt sich für Kinder ein, vor allem für ihre Rechte. In dieser Spielgeschichte lernen die Kinder mit Draki die Kinderrechte kennen.
„Ich kann auch Feuer spucken, ich würde das aber niemals tun, um jemandem weh zu tun, oder zu ärgern – aber wenn mich jemand nicht in Ruhe lassen will und zum Beispiel streichelt, obwohl ich das gar nicht mag, dann kenn ́ ich weder Spaß noch Spiel!
Niemand braucht sich das übrigens gefallen lassen, kein Drache und auch kein Kind."
Kinderanzahl
Kinderanzahl
ab 5 Pers.
Alter
Alter
3-6 Jahre
Gesamtzeit
Gesamtzeit
90 Minuten

Draki, der Kinderrechtedrache

Hallo, ich bin Draki! Draki, der Kinderrechtedrache. Ich bin ein Drache, der euch Kinder gerne hat. Ich setze mich für euch ein, vor allem für eure Rechte, die Kinderrechte. Und da kann ich auch ganz schön gefährlich werden. Da kann ich dann auch Feuer spucken, zum Beispiel, wenn mich jemand nicht in Ruhe lassen will oder mich umarmt, obwohl ich das gar nicht will. Da gibt es dann statt Küsschen ein feuriges „NEIN“. Ihr braucht euch das übrigens auch nicht gefallen lassen, das steht nämlich in den Kinderrechten. Habt ihr davon schon einmal gehört? 

Die Kinderrechte gelten überall und für jedes Kind. Das Schöne daran: Die feiern heuer Geburtstag, den 30.! So alt sind die nämlich schon und trotzdem halten sich noch immer nicht alle Erwachsenen daran. Das verstehe ich nicht ganz, versteht ihr das? 

Aber vielleicht schauen wir uns die wichtigsten Rechte einmal gemeinsam an – ich nehme euch mit auf eine spielerische Reise … 

 

Alle Kinder haben die gleichen Rechte. Kein Kind darf benachteiligt werden.  

Das habe ich euch ja schon gesagt: Alle Kinder haben die gleichen Rechte. Auch wenn wir alle ganz unterschiedlich sind, wenn wir verschiedene Haarfarben oder Augenfarben haben, wenn wir aus verschiedenen Kulturen stammen oder unterschiedliche Religionen haben. Wollen wir mal schauen, wie das bei uns so ist.

 

Spots in Movement

Alle Teilnehmer*innen bewegen sich zur Musik durch den Raum. Wenn die Musik stoppt, müssen alle eine Aufgabe erfüllen. Wenn die Musik beginnt, gehen wieder alle quer durch den Raum. 

Mögliche Aufgaben: 

  • Persönliches: nach der gleichen Schuhgröße, Augenfarbe, Sternzeichen, Lieblingsfarbe zusammenstellen 
  • Begrüßungen: den anderen in die Augen schauen, voreinander verbeugen, möglichst viele Hände schütteln, einander auf die Schulter klopfen 
  • Redewendungen: jemandem die Zähne zeigen, jemandem schöne Augen machen, einander aus dem Weg gehen, jemanden auf Händen tragen 

Die Aufgaben können auch auf einzelne Kinderrechte abgestimmt werden. 

 

Kinder haben das Recht gesund zu leben, Geborgenheit zu finden und keine Not zu leiden.

Wenn wir auch verschieden sind, zum Leben brauchen wir alle Gesundheit und Geborgenheit. Ganz wichtig aber ist Nahrung, die uns nicht krank macht. Weltweit stirbt alle 15 Sekunden ein Kind an Unterernährung. Kleinkinder sind besonders stark betroffen. Unterernährung in den ersten drei Jahren führt zu schweren Schäden in der Entwicklung. 

1,1 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. 1,5 Millionen Kinder sterben pro Jahr an verunreinigtem Trinkwasser. Das bedeutet: Jeder 10. Mensch weltweit hat keinen Zugang zu sauberem Wasser und jedes 10. Kind stirbt an verunreinigtem Wasser. 

Wir sollten daher mit dem Wasser sorgsam umgehen. Wollen wir das gleich mit einem Spiel üben? 

 

Sauberes Trinkwasser

Die Kinder stellen sich im Kreis um den Transportkrug auf. Jedes Kind nimmt ein Seilende. Ziel ist es, das Wasser im großen Krug in den kleinen Kübel zu leeren ohne den Krug zu berühren und ohne Wasser zu verschütten.

Tipp: Diejenigen, welche das Seil beim Griff halten, müssen mit dem Seil nach vorne wechseln, um den Krug zu kippen.

 

Kinder haben das Recht zu lernen und eine Ausbildung zu machen, die ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten entspricht.  

Nachdem wir die Grundbedürfnisse soweit abgesichert haben, tauchen schon die nächsten Gefahren für eine glückliche Kindheit auf. Weltweit können über 200 Millionen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren keine Schule besuchen, weil sie arbeiten müssen, als Kindersoldaten missbraucht werden oder aus unterschiedlichen Gründen keine Schule besuchen dürfen (vor allem Mädchen sind davon betroffen). Das bedeutet, dass jedes 6. Kind nicht zur Schule gehen kann. Da können wir uns bei all dem Jammern über die Schule mehr als glücklich schätzen. Wie lustig Mathematik sein kann, wollen wir gleich einmal erproben: 

 

Blinder Mathematiker

Die Kinder nehmen ein 20m langes Seil, welches an den Enden zu einem Ring zusammengeknotet wurde, in die Hand und stellen sich im Kreis auf. Aufgabe der Gruppe ist es, sich mit verbundenen oder geschlossenen Augen als Viereck/Quadrat, gleichseitiges Dreieck, usw. aufzustellen ohne das Seil loszulassen. 

 

Was heißt hier Arbeit: Kinder haben das Recht zu spielen, sich zu erholen und künstlerisch tätig zu sein.  

Neben der Möglichkeit zur Ausbildung ist es ganz wichtig genügend Zeit und Platz für Spiel und Kreativität zu haben oder einfach einmal entspannen zu können. Für viele Kinder ist das nicht möglich: Weltweit müssen 73 Mio. Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen in Bergwerken und Steinbrüchen, auf Plantagen oder in Fabriken arbeiten. Auch in Produkten, die wir hier in Österreich konsumieren, steckt nicht selten ausbeuterische Kinderarbeit, wie zum Beispiel im morgendlichen Kaffee, in der Tasse Kakao, in der Schokolade, im Wohnzimmerteppich, im Smartphone etc. Beim täglichen Lebensmitteleinkauf können wir auf verlässliche Gütesiegel wie Fairtrade achten. (Quelle:https://www.kinderarbeitstoppen.at [4.11.2019])

 

Was heißt hier Arbeit?
(gespielt wie Feuer-Wasser-Sturm)  

Die Kinder gehen/stehen im Raum herum. Der/Die Gruppenleiter*in nennt verschiedene Tätigkeiten, welche entweder Arbeit oder Nicht-Arbeit sind. Bewusst kommen auch Tätigkeiten vor, welche nicht eindeutig zuordenbar sind. 

  • Nicht-Arbeit: Die Kinder hüpfen im Raum umher.
  • Arbeit: Die Kinder setzen sich wie ein kleines Päckchen auf dem Boden zusammen.
  • Kinderkonferenz: Die Kinder können sich nicht einigen. Sie gehen zu viert zusammen und diskutieren, ob das genannte Wort Arbeit ist oder nicht. 

Beispiele: Ball spielen, reiten, singen, abtrocknen, auf Geschwister aufpassen, usw.

 

Kinder haben das Recht sich alle Informationen zu beschaffen, die sie brauchen, um ihre eigene Meinung zu verbreiten. 

Ganz wichtig finde ich, dass ihr euch nicht einfach hinhockt und berieseln lasst. Holt euch Informationen, erkundigt euch, wie es den Kindern auf der Welt geht. Informiert euch und bildet euch eure eigene Meinung und sagt die auch. Wir wollen das gleich einmal probieren.

 

Ein Kinderrecht, mit 2 Forderungen, geht um die Welt, Super!

Das Spiel leitet sich von folgendem Satz ab: Eine Ente, mit 2 Beinen … (den Satz kann man auch abwandeln: „Ein Kinderrecht, mit 2 Forderungen, geht um die Welt, Super!“ – schafft ihr alle 54?) 

Der Satz „Eine Ente, mit 2 Beinen, springt ins Wasser, plumps!“ geht reihum, wobei jede Person nur einen Teil des Satzes sagt. Person 1 sagt: „Eine Ente“, Person 2 fährt fort: „mit 2 Beinen“, Person 3 macht weiter: „springt ins Wasser.“, Person 4 sagt: „Plumps!“. Dann macht Person 5 weiter: „Zwei Enten“, Person 6 sagt: „mit 4 Beinen“, Person 7 sagt: „springen ins Wasser.“, Person 8 sagt: „Plumps!“, Person 9 sagt: „Plumps!“. Bei jeder neuen Satzrunde erhöhen sich die Entenanzahl und die Anzahl der Beine entsprechend. Auch das Wort „Plumps" geht entsprechend der Anzahl der Enten nach oben. Dabei darf das Wort „Plumps" nur von einer Person einmal genannt werden. Bei 10 Enten sagen 10 Mitspieler*innen „Plumps" nacheinander auf. Auf wie viel Enten bringt es die Gruppe, bis der erste Fehler gemacht wird? 

 

Man muss nicht immer alles verstehen, was auf der Welt geschieht, aber sprechen kann und soll man darüber. Wenn wir uns austauschen, alle zusammenhalten und uns gemeinsam für die Kinderrechte einsetzen, dann kann auch etwas weitergehen. Wollen wir zum Abschluss das Teamwork noch ausprobieren?  

 

Reifentunnel 

Die Gruppe bildet einen Kreis und fasst sich durch einen Gymnastik-Reifen hindurch an den Händen. Der Reifen muss, ohne die Hände loszulassen weitergegeben werden. Alternativ können auch mehrere Reifen weitergegeben werden oder es wird mit geschlossenen Augen gespielt. 

 

Mir hat es heute Spaß gemacht, ich hoffe euch auch. Vielleicht habt ihr ja wieder einmal Zeit oder unterstützt mich bei meinem Einsatz für die Kinderrechte – ich freu mich schon! Denkt daran: Nicht mehr schlucken – Feuer spucken! Euer Draki!

 


Geschichte in Anlehnung an KIJA Salzburg

 


Material

Seil, Krug, 20m langes Seil, Gymnastik-Reifen

Ewald Staltner

ist bereits viele Jahre Mitglied im voll.bunt Arbeitskreis und erstellt schon seit 20 Jahren mit Begeisterung Adventuregames.