Starke Frauen, Starke Stimmen! AFRIKA

04.03.2021 | von Luggi Frauenberger
Mit diesem Titel wollen wir dieses Mal, anlässlich des internationalen Weltfrauentages am 8. März, verschiedene Frauen in Projekten in Afrika, die von der Dreikönigsaktion unterstützt werden, zu Wort kommen lassen.

Internationaler Weltfrauentag

Diese Frauen, die uns Antworten auf einige Fragen geschickt haben, setzen die finanzielle Unterstützung der Dreikönigsaktion in konkrete Taten zur Stärkung von Frauen, Mädchen und teilweise auch Buben und Männern in ihren Projekten auf sehr vorbildhafte Weise um.

Wir haben uns beim Erstellen dieses Artikels drei Fragen als Leitlinie genommen, die die 41 Frauen beantwortet haben. Die drei Leitfragen waren:

  • Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?
  • Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?
  • Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Viele Antworten, die wir erhalten haben, begannen mit einem aufrichtigen Danke, dass die Befragten hier die Möglichkeit haben, ihre Sicht der Dinge veröffentlichen zu können.

Es wäre sicherlich etwas Schönes, wenn die Leser und Leserinnen Aussagen von den Frauen aus dem Süden kommentieren wollen. Sollte dies jemand wollen, so schreibt euren Beitrag als E-Mail an mich, ich leite dieses gerne weiter.

Nun aber übergebe ich das Wort an die Frauen aus Kenia, Tansania, Uganda, Ägypten, Äthiopien und Ghana.

 

Anne Muthoni

Direktorin von Mukuru Slums Development Centre, Nairobi

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Mein größtes Ziel, dass ich jeden Tag erreichen will, ist, zu sehen, dass jedes Mädchen und jede Frau in der Lage ist, ihr volles Potential ausschöpfen zu können. Eine Welt, in der Frauen arbeiten können, in der sie produktiv sind und eine Stimme in ihrer Gemeinschaft und in ihrem Haushalt haben und in der sie als Frau frei wählen können. Eine Welt, in der jedes Mädchen Zugang zu einer qualitativen Bildung hat, in der seine Würde respektiert wird und wo sie einfach als Mädchen sein kann, zuhause, in der Schule, in der Gemeinschaft. Wo ein Mädchen nicht gezwungen wird, Schlechtes tun zu müssen oder irgendetwas tun zu müssen, nur weil sie keine Wahlmöglichkeiten hat. Meine Vision ist, dass keine Frau Angst haben muss, sondern ihre Begabungen zum Erreichen ihres vollen Potentials nutzen kann. Wo jedes Mädchen frei und kompromisslos seine Träume erreichen kann.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Die größten Herausforderungen sehe ich darin, dass immer mehr Frauen und Mädchen unsere Unterstützung anfordern, unsere Ressourcen jedoch nicht mitwachsen. Vieles wurde getan, die Notlage der Frauen und Mädchen zu verbessern, aber die Herausforderungen, vor denen Frauen und Mädchen immer wieder stehen, entwickeln sich sehr dynamisch und haben zur Folge, dass sie nach wie vor sehr verletzlich sind. In einer Gemeinschaft, in der Frauen und Mädchen wenige Chancen haben, ihr Leben verbessern zu können, bleibt es eine Herausforderung, dass sie ihre rechtmäßig zustehende Position erlangen. Die Stimmen und Entscheidungen von Mädchen und Frauen sind in diesen Gemeinschaften nach wie vor schwach vertreten.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Alle Barrieren, die Frauen und Mädchen diskriminieren, sollten abgebaut werden, sodass die Mehrheit der Frauen und Mädchen alles erreichen kann. Aber sie sind nach wie vor von vielen Benachteiligungen wie häuslicher Gewalt, Armut oder Teenagerschwangerschaften umgeben.

Herzliche Grüße aus Nairobi
Eure Anne

 

Mary Adhiambo

Sekretärin bei Mukuru Promotion Centre, Nairobi

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Frauen-Empowerment – das ist bei uns die Ausbildung in den Schulen. Wir ermutigen die Mädchen viel zu lernen, geschickt zu arbeiten und sich ein Leben lang Ziele zu setzen. Die Schulung in gutem Benehmen ist für ein Mädchen in der heutigen kenianischen Gesellschaft zwar wichtig, aber schwer hinzubekommen. Als Sekretärin will ich ein Vorbild für die Mädchen sein darin, etwas erreichen zu wollen.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Der Gruppendruck macht es schwierig, Mädchen davon zu überzeugen, nicht vom richtigen Weg abzukommen. Die riesige Armutsrate zwingt viel Mädchen dazu, dass sie durch die Teenagerschwangerschaften ihre Schullaufbahn unterbrechen müssen. Andere wiederum müssen sich umschauen, Notwendiges, das ihre Eltern ihnen nicht bieten können, irgendwie zu beschaffen. Einige versuchen Geld zu bekommen oder so einfache Sachen wie Monatsbinden. Mädchen fallen auch auf die Versprechungen von Männern herein und heiraten oft sehr jung.

Manche Mädchen behindert auch, dass sie denken, da meine Eltern keine Bildung erfahren haben, warum soll ich mich da groß anstrengen? Viele glauben, dass Bildung ein Zeitverlust sei.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Mein größter Wunsch zum internationalen Frauentag ist, dass mehr Frauen aufstehen und für die freie Ausgabe von qualitativ guten Monatsbinden für marginalisierte Frauen und Mädchen kämpfen. Ich habe beobachtet, dass in Kenia in jeder öffentlichen Toilette Kondome freizugänglich sind, was ich ja gerade im Kampf gegen HIV/Aids gut finde.

Aber für die marginalisierten Frauen und Mädchen sollte es „freien Zugang zu Monatsbinden und grundsätzlicher Aufklärung für Frauen und Mädchen“ geben. Das ist mein größter Wunsch.

Liebe Grüße aus Nairobi
Mary

 

Lucy Nduta

Sozialarbeiterin für inhaftierte Frauen, The Nest, Nairobi-Limuru

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Mein Ziel ist es, die Frauen, die aus dem Gefängnis entlassen wurden und den Neustart in ihrer Gemeinde wieder schaffen sollten, zu unterstützen. Ich arbeite mit benachteiligten Frauen und Mädchen bei Gericht und in verschiedenen Gefängnissen in Kenia, die im Strafrechtssystem in Kenia sind. Wenn sie dann entlassen werden, arbeite ich mit ihnen an ihrem Selbstvertrauen und an ihrer Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Mein Ziel ist es, sie zu unterstützen, um wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Ich biete dazu Beratungen an, schon während der Zeit, in der sie noch im Gefängnis sind, um ihre wirtschaftliche und soziale Eingliederung vorzubereiten. Es mag sein, dass diese Frauen durch Armut und viele andere Umstände geschwächt sind, aber ich glaube, dass jede von ihnen ein großes Potential hat, die eigenen Ziele im Leben erreichen zu können.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Die Herausforderung ist, strafentlassen Frauen Jobmöglichkeiten aufzutun. Dazu kommt oft, dass sie keine gute Ausbildung haben. Dies ist auch der Grund, warum sie nur Tagesjobs, mit denen sie nicht ihr Auskommen finden, bekommen, und so geraten sie in der Folge in ungesetzliche Wege des Überlebens. Drogen, Alkohol und Medikamente beeinflussen auch ihre Gesundheit und ihr Leistungsvermögen. Die Sorge um das Stigma und die Diskriminierung der Frauen, wenn sie aus dem Gefängnis entlassen werden, ist herausfordernd. Wenn die Frauen ihre Strafe abgesessen haben, sollten sie ein neues Leben beginnen können, und doch beobachte ich ständig, dass die Frauen als Kriminelle gebrandmarkt sind und die Reintegration sehr schwierig ist. Diese Brandmarkung ist so offen, dass sie die Bemühung des Wieder-nachhause-Kommens beeinflussen. Das Besorgen von Papieren wie einem Leumundszeugnis oder einer Identitätskarte ist oft ein Albtraum, weil die Frau einst auf der falschen Seite des Gesetzes war. Die Papiere sind aber notwendig, um ein ordentliches Gewerbe ausüben zu können.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Mein größter Wunsch zum internationalen Frauentag ist, dass ein kostenfreier, legaler Zugang zu Verteidigung, unabhängig vom Vergehen, eingeführt wird. Zurzeit wird nur bei schweren Verbrechen freier Zugang zur Verteidigung gewährt. Rechtshilfe und gerichtliche Betreuung könnten eine zeitnahe Rechtssprechung ermöglichen. Dies würde das jahrelange Warten auf eine Anklageerhebung und Verurteilung reduzieren.

Danke,
Eure Lucy

 

„Mary“ Irene Njambi Gichamba

Verwalterin The Nest, Nairobi-Limuru

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Mein Ziel ist es, die Frauen und Mädchen nach ihrer Rückkehr in der Gesellschaft/Gemeinschaft willkommen zu heißen und es ihnen zu ermöglichen, nicht mehr so sehr an das, was war, zu denken. Ihnen zu ermöglichen, daran zu glauben, dass nicht alles verloren ist und dass da immer eine gute Zukunft auf sie wartet. Ihnen zu ermöglichen, dass da immer eine neue Chance im Leben offen ist.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Die größte Herausforderung ist die Finanzierung, wenn es darum geht, die Teenagermütter in die Gemeinschaft zu reintegrieren, und in der Frage, wohin mit ihren Kindern, wenn diese Teenagermütter wieder in der Schule aufgenommen werden? Wie auch immer, bei manchen schlagen alle Wiedereingliederungsversuche fehl. Es gibt ein Gruppe von Frauen, die nicht vollends reintegriert werden können und sie bleiben weiterhin in schwierigen Situationen.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Mein Wunsch ist es, dass die Frauen um ihre Rechte und Verantwortlichkeiten wissen und dass sie in der Gesellschaft, aus der sie kommen, anerkannt werden. Frauen, wir können dies alles durch Gott erreichen, der uns stärkt! Und wenn die Frauen gute, volle Hilfe erhalten, dann können sie es schaffen.

Freundliche Grüße
Mary

 

Mary Njeri Gatitu

Direktorin des Rescue Dada Centre in Nairbi

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Es gibt nichts Großartigeres, als im Leben eines Mädchens ein paar Spuren zu hinterlassen. Wir arbeiten mit Mädchen, um diese zu stärken, sodass sie frei entscheiden können, wo, wann, mit wem und wie sie sich als Frau definieren, und dadurch nicht gesellschaftlich vorgefertigten Definitionen folgen zu müssen. Unser Ziel ist es, Frauen und Mädchen, die auf der Straße lebten, darin zu unterstützen, stärker und souveräner zu werden, ihre Verantwortung für ihr Leben in die Hände zu nehmen, ihre Rechte einzufordern und selbstständig zu werden.

Unser Programm ist darauf fokussiert, jährlich auf 70 Mädchen zwischen 5 und 16 Jahren von den Straßen „zu retten“ und ihnen einen Weg in die Wiedereingliederung in die Gesellschaft zu ermöglichen. Im Programm verfolgen wir kurzfristige Ziele, wie den Schutz vor Missbrauch, Zugang zu Essen, medizinischer Versorgung sowie psychologischer Unterstützung, und in den Langfristzielen finden sich Förderunterricht im Erlernen von Wichtigem im Leben und Berufsausbildung.

Um eine erfolgreiche Rehabilitation gewährleisten zu können, arbeiten wir mit Betreuer*innen und begleiten die Mädchen auch zwei Jahre nach dem Verlassen des Programmes bei ihren Familien und in ihrem Gemeindeumfeld, um garantieren zu können, dass die Inklusion nachhaltig wird.

Im Empowerment-Programm arbeiten wir mit meist weiblichen Betreuer*innen und älteren Mädchen. Neben Sponsoring für Schulbesuche oder handwerkliche Ausbildungen bieten wir Ausbildungen zur Frisörin und zum Herstellen von Produkten an. Wir bringen die Mädchen sowohl mit dem Arbeitsmarkt als auch mit staatlichen Förderstellen zusammen, damit sie selbst mit kleinen Unternehmungen starten können.

In unserem Anwaltschaftsprogramm stoßen wir gesellschaftliche Veränderungsprozesse an wie zum Beispiel den Schutz von Kinderrechten für besonders verletzliche Mädchen.

Unsere Mitarbeiter*innen haben eine wahre Leidenschaft und Opferbereitschaft entwickelt, um im Leben jedes Mädchens positive Werte entstehen zu lassen. Im RDC sind wir sehr stolz auf jedes Mädchen, das ihr Leben von der Straße weg entwickeln konnte. 

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Der größte Faktor, der die Mädchen in die Situation Straße treibt, ist die Armut. Da es den Eltern nicht gelingt, die Grundbedürfnisse abdecken zu können, wird das Zuhause zu einem gefährlichen Ort, in dem Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung passieren. Die Situation kann sich zu geschlechtsbezogener Gewalt und zur Trennung der Eltern verändern und die größte Last bleibt dann oft auf den Frauen liegen, da sie die Versorgung der Kinder tragen. Frauen und Mädchen aus solchen Umfeldern sind sehr verletzbar, was geschlechtsbezogene Gewalt betrifft. Seit der Covid-19-Krise verschlimmert sich die Situation, da viele Sozialdienste und finanzielle Unterstützung für den Lebensunterhalt weggefallen sind. Die überbordende Armut in den Haushalten treibt die Mädchen auch auf die Straßen.

Viele Mädchen in den Slums von Nairobi sind zu missbräuchlichen Beziehungen gezwungen, um ihr Überleben zu sichern. Betteln, Schrott- und Müllsammeln, Kleinkriminalität oder Prostitution sind die Einkommensquellen. Vergewaltigung und Sex für Sicherheit bestimmen ihr Leben. Die Straße macht die Mädchen auch untereinander sehr hart. Manche minderjährige Mädchen werden die Ehefrauen von Straßenjungen.

Viele Frauen in Kenia begrenzen sich jedoch auch selbst, da sie ihre alleinige Rolle als Hausfrau sehen. In vielen Kulturen der Völker Kenias sind Regeln und Einschränkungen von Frauen fest verankert. So dürfen sie zum Beispiel kein Land besitzen oder ohne die Zustimmung des Ehemannes ein Geschäft eröffnen. Hat sie die Zustimmung des Mannes, so kontrolliert er dann oft das Geld und trifft die Entscheidungen. So  sind Frauen bloß Sklavinnen mit einer sehr untergeordneten Position.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Frauen dazu bewegen, eine Frauenanwaltschaftsgruppe zu gründen.

Wir glauben, dass die wirtschaftliche Armut die Hauptrolle darin spielt, dass Mädchen auf den Straßen landen und so ist es notwendig, in diesem Bereich der Lebenshaltung zu intervenieren, um auch darin verborgene Gründe und Faktoren sichtbar zu machen, die zur Armut führen. Denn seit Konflikte und humanitäre Krisen den Lebensunterhalt zerstören und die Gewalt schüren, sollen Zugänge zu Produktionsmitteln geschaffen werden. Denn dieses Schaffen des eigenen Lebensunterhaltes kann die Basis für Frieden und Versöhnung werden.

Liebe Grüße
Mary

 

Erica-Catherine Walter Mulaga

Direktorin von MIICO, Mbeya

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Das Ziel unserer Arbeit mit Frauen ist: „Frauen zu stärken, um am erwünschten Wandel der Gesellschaft teilnehmen zu können und die Geschlechtergerechtigkeit zu erhöhen.“

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Die größte Herausforderung in unserer Arbeit bei der Stärkung der Frauen sind die Vorstellungen von Gemeinschaften, die für Männer und Frauen auf kulturellen und traditionellen Hintergründen aufbauen. So denke ich, dass die wirkliche Stärkung in den Köpfen beginnt -  und somit ist es notwendig, Lernräume zu eröffnen.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Unser größter Wunsch zum internationalen Frauentag ist: „ Unterstützt jede Frau um euch herum und respektiert alles, was sie tun, weil sie es verdienen! Einen frohen Weltfrauentag für alle Frauen der Welt.“

Liebe Grüße
Kathi

 

Joyce Mwanga

Programmkoordinatorin vom Wirtschafts- und Gendersupport für Frauen, Arusha

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Wir arbeiten mit Frauen verschiedenen Alters (Kinder, Jugendliche und Erwachsene), um sie dabei zu unterstützen, ein gutes Leben führen zu können. Wir konzentrieren uns auf die drei Ziele: Gleichberechtigung, Frauenrechtsförderung und wirtschaftliche Stärkung.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Ineffektives Engagement der Schlüsselpersonen zur Stärkung der Frauen (Frauen, staatliche Unterstützer*innen). Diese Personen müssen verschiedene Rollen erfüllen und weil sie auch noch mit wenig Kapazitäten ausgestattet sind, können wir keine synchronisierten, effektiven und anhaltenden Aktivitäten umsetzen, um Erfolge zu erreichen.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Unser größter Wunsch zum internationalen Frauentag ist, aktive Frauen zu haben, die die Herausforderungen für Frauen erkennen. Es könnte eine Gruppe von Frauen sein, die besondere Herausforderungen haben und die sich zum Beispiel eine Herausforderung hernehmen, um diese zu verändern. Sei es eine Kleinigkeit oder was auch immer. Es geht darum, einmal geplant eine Veränderung umzusetzen.

Liebe Grüße
Joyce

Scholastica Akech

Beraterin am GBV (geschlechtsbasierte Gewalt) Programm der Diözese Moroto

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Die „Abteilung für Frauen und gleiche Möglichkeiten“ der Diözese Moroto arbeitet hauptsächlich in der Beratung für Frauen und Mädchen, die häusliche Gewalt erleben. Die Erfahrungen und die Geschichten der Frauen und ihr Leiden wird mich mein Leben lang begleiten. Viele von ihnen haben die schrecklichsten physischen, psychischen, wirtschaftlichen und sexuellen Gewalterfahrungen überlebt. Und jetzt bemühen sie sich, ihre Familien, ihre Gemeinschaften und letztlich auch ihr eigenes Gefühl für Sicherheit und Wohlbefinden wiederaufzubauen.

Die Geschichten der Frauen haben mich dazu gebracht, intensiv darüber nachzudenken, wie diesen Frauen geholfen werden kann, da wir eine Gesellschaft frei von Gewalt an Frauen erreichen möchten. Wir zielen darauf ab, die Kultur des Schweigens zu brechen, indem wir Frauen und Mädchen einladen, über ihre Erfahrungen, auch mit anderen, zu sprechen. Es geht darum, benachteiligte Frauen zu ermächtigen, die Hindernisse aus der Ungleichheit zu überwinden, indem sie Zugang zu dem finden, was ihnen hilft und was lange durch die verschiedenen Formen von Gewalt unterdrückt war.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

So wie Frauen geschlechtsbasierte Gewalt erleben, fühlen sich die Männer dabei stark und überlegen. Dieses Ungleichgewicht lässt in der Gesellschaft die Kultur des Schweigens bestehen und die Gewalt wird verleugnet, denn es wird erwartet, dass Frauen diese zu ertragen haben. Gepaart mit einer Umgebung, die es ablehnt, dass Wandel passiert, und die Frauen fortwährend in die traditionellen Rollen zwingt. Und dazu kommt, dass Frauen wenig alphabetisiert sind und keine Unterstützung vorhanden ist, in der sie Selbstsicherheit aufbauen können.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Männer stehen in der vordersten Front, wenn es darum geht, Frauenrechte als Menschenrechte zu schützen, indem sie Gewalt an Frauen aufdecken und indem sie die Bedürfnisse ihrer Töchter unterstützen.

Frauen glauben daran, dass sie gleichwertig mit den Männern sind.

Frauen zeigen Courage und zeigen diese anderen, wenn es darum geht, Gerechtigkeit herzustellen, wo Ungerechtigkeit vorkommt.

Herzliche Grüße
Scholastica


 

Samia Ayad

Projektmanagerin gegen schädliche Praktiken an Frauen, EDO

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Ich sehe es als wichtig an, das Denken der Frauen zu verändern und ihr Selbstverständnis zu verbessern.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Das größte Problem ist das unglaublich negative Image von Frauen in der Gesellschaft. Die Gemeinschaften denken nach wie vor, dass Frauen weniger wert sind als Männer und Frauen nicht das gleiche machen können wie Männer.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Alle Gesetze zu aktivieren, die es den Frauen erlauben, ihre Rechte einzufordern! 

Grüße
Samia

 

Nahed Sameer

Managerin im Gleichbehandlungsprojekt von EDO

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Dass Frauen ihr Recht auf Gleichheit genießen und keine Diskriminierung erfahren.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Schlechte Traditionen, falsche Überzeugungen und ein sehr niedriges Selbstverständnis der Frauen.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Dass Frauen Gleichheit und Geschlechtergerechtigkeit erreichen!

Grüße
Nahed

 

Irene Abdo

Managerin des Projektes „Gutes Lernen, EDO“

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Das Wissen und die Fähigkeiten bei den Müttern in der positiven Kindererziehung, vor allem für die Mädchen, zu erhöhen und sie in der Bildung zu unterstützen, damit sie in eine bessere Position gelangen.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Erstens ist es das Fehlen des Bewusstseins der Frauen über ihre Rechte und das Wissen um die Wichtigkeit ihrer Rolle in der Gesellschaft.

Zweitens die Schwäche der Frauen, um ihre Fähigkeiten zu entdecken und daran zu arbeiten, diese zu entwickeln.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Die Teilhabe und die Einbindung der Frauen in die Gesellschaft zu erhöhen.

Dass Frauen ihre Rechte in ihren Gemeinschaften erfahren und diese genießen.

Grüße
Irene

 

Hanan Tawfik

Managerin im Projekt „sicheres Umfeld für Kinder“, EDO

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Lasst uns den Kampf für eine Gesellschaft weiterführen, in der Gleichheit zwischen den Geschlechtern herrscht und Frauen eine sichere Möglichkeit haben, ihre Interessen und Ideen auszudrücken und motiviert sind, ihre Rechte zu verteidigen. Eine Gesellschaft, die Familien in Orte der Gleichheit und Gerechtigkeit verwandeln, die so zum guten Ausgangspunkt für Frauen und Mädchen werden.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Der Weg zur Stärkung der Frauen ist lang und voller Herausforderungen. Ägyptische Frauen sind nach wie vor von kulturellen Faktoren in unserer Gesellschaft herausgefordert.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Für den internationalen Frauentag erhoffe ich mir, dass Frauen begeistert, aufstrebend, stark und vollkommen sind.

Grüße
Hanan

Meseret Yohannes

Monitoringmanagerin im Integrierten Gemeindeentwicklungsprogramm der Diözese Jimma Bonga

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Ich glaube, dass Frauen verschiedenste Talente haben, die Gesellschaft, beginnend vom eigenen Haushalt aus, zu verändern. Schon in der Heiligen Schrift steht an verschiedenen Stellen, dass Frauen die Hauptakteurinnen / die Veränderinnen der Heilsgeschichte sind. Zusätzlich zu dem sind Frauen fleißig, können Herausforderungen des Lebens überwinden und sie können die Gemeinschaften anführen, wenn ihnen die Möglichkeiten gegeben werden, ihre Potentiale zu zeigen. Die Aktivitäten, in denen Frauen engagiert sind, können lange dauern, aber wir können die Effekte dieses Tuns nicht nur bei den Frauen selbst beobachten, sondern auch in ihren Familien sowie der gesamten Gemeinschaft.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Da viele Frauen, vor allem in Entwicklungsländern, von ihrer Kindheit an eine Vielzahl von Herausforderungen erleben, braucht es harte Arbeit und auch Zeit, bis sie aufblühen und selbstbewusst an ihre Entwicklung glauben. Speziell unsere vorherrschenden Kulturen geben wenig Beachtung und unterschätzen die Rolle der Frauen, da Frauen an Entscheidungsprozessen nicht beteiligt sind und auch kaum Ressourcen ihr Eigen nennen können. Das behindert unsere Bemühungen in der Stärkung der Frauen.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Mein Wunsch zum internationalen Frauentag ist, dass alle Frauen ihr Geschenk und Potential erkennen mögen und alle Hindernisse (kultureller, sozialer, wirtschaftlicher und politischer Art) überwinden können, die sie in ihrer eigenen Entwicklung behindern.

Grüße
Mesereth

Florence Kukura

Leiterin der Christlichen Frauenbewegung der Diözese, Yendi

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Meine Arbeit mit jungen Frauen und Mädchen hängt an dem Faktum, dass sie sehr verletzlich sind und dass sie weder gebildet sind noch eigene finanzielle Ressourcen haben, oft auch ausgenutzt werden. So unterstütze ich diese Gruppen, damit diese ihren Lebensunterhalt verdienen können, finanzielle Ressourcen aufbauen können und vor allem respektiert werden.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Meine größten Herausforderungen sind das Finanzieren von Ausbildungen, dank derer sie danach eine Arbeitsmöglichkeit finden. Ebenso sind kulturelle Herausforderungen zu meistern, bei denen Frauen nichts gelten und auch keine formale Bildung genießen.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Mein größter Wunsch zum internationalen Frauentag ist, dass das Feiern dieses Tages Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen auf der ganzen Welt bringt.

Liebe Grüße aus Nordghana
Mdm. Florence

 

Rabi Wayo Anyoka

Frauenrechtlerin, Damongo

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Als ich ein Kind war, verließ meine Mutter mit uns Kindern meinen Vater und wir zogen zur Oma. Meine Mutter arbeitete hart für uns und sie wollte nie von jemandem abhängig sein. Ich denke oft daran, was mir meine Mutter damals sagte und heute bin ich mit einem Mann verheiratet, der sich um die Interessen von jungen Frauen auf dem Land kümmert und ich sehe unsere Arbeit als ein gebührendes Vermächtnis und Gedenken an meine Mutter.

Es geht darum, jungen Frauen zu zeigen, dass sie selbst ihren Weg, unabhängig und glücklich, gehen können, sie sich ihrer selbst bewusst sind und wissen, ein Geschöpf Gottes zu sein.

Sie müssen sich nicht abhängig machen von einem Mann, denn sie haben alles, was sie brauchen, um ihr Leben so zu leben, wie sie es wollen.

Mein größtes Ziel ist es, junge Frauen zu sehen, die selbstbewusst und unabhängig sind und gemeinsam mit anderen ihre Belange und die ihrer Kinder umzusetzen. Eigentlich sollte keine junge Frau benachteiligt werden, sodass sie ihre Talente, Fähigkeiten und Stärken, die ihr von Gott gegeben wurden, zum Anlass nehmen kann, um die Veränderungen in ihrem Leben so zu machen, dass es für sie passt.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Seit dem Beginn meiner Arbeit mit jungen Frauen im Jahr 2002 wird mir bewusst, dass traditionelle, religiöse und systemische Vorstellungen viele junge Frauen versklaven und ihnen ein Ausbrechen und ein Denken an sich selbst verwehren. Dies sind Angst, Armut, Unterordnung, das ganze Akzeptieren von Tatsachen, ohne sie in Frage zu stellen, sowie eine Über-Abhängigkeit und die schlechten Bildungsmöglichkeiten für Frauen, eine Tatsache, die viel zu wenig Beachtung findet. Viele junge Frauen auf dem Land sind viel zu zufrieden mit der Tatsache, dass sie nur Hausfrauen sind. Das muss sich ändern und ich bin sicher, dass sich dies durch unsere Arbeit auch ändern wird.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Zu sehen, dass alle Frauen frei von religiöser und systemischer Unterdrückung sind, die die Frauen nur unter dem Deckel von altmodischen Praktiken halten. Eine Gesellschaft, in der Frauen als vertrauenswürdige Partnerinnen in der Entscheidungsfindung gesehen werden, und nicht nur als Zuhörerinnen. An diesem denkwürdigen Tag wünsche ich den Frauen, dass sie anerkannt werden, für das, was sie einbringen, und nicht für das stumme Entgegennehmen dessen, was ihnen gesagt wird. Und generell wünsche ich euch und allen, die für Frauen arbeiten, einen fröhlichen und fruchtbringenden internationalen Frauentag!

Liebste Grüße aus Nordghana
Mdm. Rabi

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Luggi Frauenberger

ist im Jungscharbüro für den DKA-Bildungsbereich mitverantwortlich und betreut das Fundraising und die Spezialprogramme Solidareinsatz und Lerneinsatz.