Starke Frauen, Starke Stimmen! ASIEN

04.03.2021 | von Luggi Frauenberger
Mit diesem Titel wollen wir dieses Mal, anlässlich des internationalen Weltfrauentages am 8. März, verschiedene Frauen in Projekten in Asien, die von der Dreikönigsaktion unterstützt werden, zu Wort kommen lassen.

Internationaler Weltfrauentag

Diese Frauen, die uns Antworten auf einige Fragen geschickt haben, setzen die finanzielle Unterstützung der Dreikönigsaktion in konkrete Taten zur Stärkung von Frauen, Mädchen und teilweise auch Buben und Männern in ihren Projekten auf sehr vorbildhafte Weise um.

Wir haben uns beim Erstellen dieses Artikels drei Fragen als Leitlinie genommen, die die 41 Frauen beantwortet haben. Die drei Leitfragen waren:

  • Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?
  • Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?
  • Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Viele Antworten, die wir erhalten haben, begannen mit einem aufrichtigen Danke, dass die Befragten hier die Möglichkeit haben, ihre Sicht der Dinge veröffentlichen zu können.

Es wäre sicherlich etwas Schönes, wenn die Leser und Leserinnen Aussagen von den Frauen aus dem Süden kommentieren wollen. Sollte dies jemand wollen, so schreibt euren Beitrag als E-Mail an mich, ich leite dieses gerne weiter.

Nun aber übergebe ich das Wort an die Frauen aus Philippinen, Nepal und Indien.

„Betsy“ Maria Helenita Ruizo Gamela

Direktorin der Don Bosco Stiftung für nachhaltige Entwicklung, Mindanao

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Aus dem Kontext heraus, in dem ich und meine Gemeinschaften, mit denen ich in Kontakt bin, leben, zielt meine Arbeit darauf ab, dass die Frauen erkennen und auch danach leben, dass sie die Hälfte der Menschheit sind. Wenn wir die Menschlichkeit zurückbekommen wollen, dann müssen Frauen in jedem Bereich des Lebens eingebunden werden: in Kultur und im Seelenleben, in Wirtschaft, Politik, inklusive dem allumfassenden Kontext der Ökologie.

Aber wir müssen von dem ausgehen, wo unsere Leute stehen. Vor allem jene verletzlichen Frauen und Mädchen, die aus so vielen Gründen von der Bildung ausgeschlossen sind (oft auch nur deshalb, weil sie „nur“ Frauen sind; oft aus der Angst, jemanden aus einer anderen Religion zu heiraten oder wegen der bewaffneten Konflikte; wegen der Abgeschiedenheit ihres Zuhauses und des Fehlens von Schulen dort oder auch wegen der schrecklichen Armut, etc.).

Analphabetinnen haben Augen, um zu sehen, aber sie werden drauf hingewiesen, als ob sie blind wären. Sie sehen mit ihren Augen, aber vieles bleibt ihnen unbewusst. Sie können nicht lesen und leiden an allen diesen Beschränkungen, die ihnen dadurch widerfahren. Für uns „Gebildeten“ ist die Bildung etwas Verbrieftes, aber vielen von diesen Frauen sind ihre grundsätzlichen Menschenrechte wie das Erlernen des Lesens, Rechnens etc. vorenthalten.

Eine andere Form der Ohnmacht ist durch die Armut und die Nahrungsunsicherheit gegeben, denen wir mit Programmen der Agrarökologie und diversifizierten Biolandbaumethoden entgegnen, um Nahrungssicherheit zu erzeugen. So schulen wir die Frauen in wirtschaftlichen Tätigkeiten und unterstützen sie dabei, dass sie ihre zusätzlichen Produkte, die sie nicht selbst verbrauchen, auf Märkten zum Verkauf anbieten können, damit sie dadurch ein Zusatzeinkommen erzielen.

Wenn Frauen ihre Produktivitätserfahrungen machen, dann befreien sie sich auch von den Abhängigkeiten von Männern, ihr Selbstbewusstsein und ihre Kraft werden gestärkt und eine Partnerschaft auf Augenhöhe (von Paaren) bleibt nicht länger ein Traum, sondern wird Wirklichkeit.

Der Ignoranz und dem Fehlen von Informationen über ihren eigenen Körper als auch über die Familienplanung, die auch zur Schwächung der Frauen führen, begegnen wir mit grundsätzlichem Wissen über Hygiene, ihre Werte und ihre Rechte als Frau, als Bürgerin, als Mutter und als Mensch.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Um in unserem Kontext erfolgreich (vor allem auch die muslimischen) Frauen stärken zu können, müssen wir die Männer miteinbeziehen. Auf der einen Seite, um Konflikte in der Familie zu vermeiden und zum anderen, um auch unserem ganzheitlichen Anspruch gerecht zu werden, die gesamte Familie miteinzubeziehen. Die Veränderung der Denkmuster muss auf beiden Seiten passieren, weil beide in dieser patriarchalen Kultur als „Opfer“ der Befreiung bedürfen.

Wenn dies einmal erreicht ist, dann ändert sich die Partnerschaft von der eindimensionalen zu einer gleichberechtigten Partnerschaft.

Normalerweise arbeiten wir mit der Geschichte vom Paradies (Genesis), denn diese ist in beiden Religionen, Christentum und Islam, bekannt. Dabei müssen wir die Aussage der Geschichte von der Verführerin Eva, die den Fall der Menschheit aus dem Paradies zur Folge hatte, wegbringen. Adam und Eva werden als Partner*innen gesehen, die an der Wiedererrichtung des Paradieses gemeinsam arbeiten.

Die Miteinbeziehung der Männer ist die größte Herausforderung in unserer Arbeit. Die Einladung für Paare, an Gender-Seminaren teilzunehmen, stößt gerade bei konservativen Männern oft auf Misstrauen. Wir wissen, dass konservative, religiöse Führer uns beobachten lassen, um herauszufinden, ob wir etwas Unislamisches verkünden. So müssen wir ihre religiösen Lehren und Prinzipen studieren, um Gemeinsamkeiten zu finden und um zu zeigen, dass wir das, was wir die Frauen und Mädchen lehren, nicht in Konflikt mit ihnen steht. Es dauert oft lange, bis die Männer mit unseren Ideen warm werden, aber wenn es passiert, dann ist die Veränderung unglaublich.

Als Herausforderung gilt und auch zu Frust führt oft, dass lokale Politiker*innen von dem Analphabetismus, der Ignoranz und der Armut der Menschen profitieren. Sie kaufen sich bei Wahlen Stimmen und wollen, dass sich am Status quo so schnell nichts ändert, dass die Armut bleibt.

So dürfen wir oft nicht auffallen, müssen unter dem Radar bleiben, wenn wir die Massen, Frauen wie Männer, stärken wollen.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Ich habe keinen weltpolitischen Wunsch für den internationalen Frauentag. Ich habe nur den grundsätzlichen Wunsch, dass Frauen erkennen, dass die Phrase „du ergänzt mich“ – zu einem Mann oder zu einer Frau gesagt – vielleicht romantisch, aber nicht richtig ist! Wir als Männer oder wir als Frauen bedürfen keiner Ergänzung. Eine wahre, unabhängige Partnerschaft passiert nur dann, wenn beide an den Tisch kommen und wissen, dass sie jeweils unabhängig und ganz sind und diese „Ganzheit“ gegenseitig teilen wollen. Nur dann kann eine Beziehung eine Beziehung unter Gleichen sein.

Mit liebsten Grüßen
Betsy

 

Sheba Martinez

Mitarbeiterin von Kariton Empowerment Center, Kariton

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Meine Ziele in der Arbeit mit Frauen sind,

  • dass jede Frau ihren eigenen Wert erkennt,
  • dass jede Frau ihre eigenen Fähigkeiten kennt und
  • dass sich jede Frau frei in jedem lebenspendenden Tun engagieren kann.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

In einem Umfeld, das geprägt ist von einem riesigen „Machismo“, sollen die Frauen ein starkes Bewusstsein darüber entwickeln und sie sollten kreative Formen entwickeln, um dieses schwachmachende Konzept zu verlernen.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Dass jede Frau so bestärkt ist, dass sie neben jedem Mann immer mit festen Füßen auf dem Boden steht.

Eure Sheba

 

Annafe Marie Blaza

Mitarbeiterin von Kariton Empowerment Center, Kariton

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Mein Ziel bei der Arbeit mit Frauen ist, dass sie ihre innere Schönheit sehen, ihren Selbstwert mit Selbstvertrauen und Würde erkennen.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Die größte Herausforderung sehe ich in meiner Arbeit darin, wie Frauen ihr Selbstbewusstsein nach einer langen Zeit wiederfinden können, sodass sie vor Menschen treten können, um ihren Schreien und ihren Rechten eine Stimme zu verleihen. Es ist eine Herausforderung für sie zu erkennen, dass sie ihre Entbehrungen akzeptiert haben und den Missbrauch an ihnen als eine Norm für Frauen wie sie erfahren und akzeptiert haben.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Ich wünsche mir, dass jede Frau in Würde lebt, dass sie ihre Rechte in Verantwortung erfährt und dass sie in Fülle lebe!

Eure Annafe

 

Sr. Scholastica Mutua

Leiterin des Friedens- und Konfliktlösungsteams OMF-IRD, Gemeinde Pikit, Cotabato

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Wir stärken das Bewusstsein der Frauen über ihre Rechte und wir unterstützen sie in ihrer Arbeit mit den Gemeinden. Seit viele Frauen in diese Arbeit integriert sind, wirken sie in die ganze Gemeinde hinein. Dieses Engagement ist vor allem durch ihre raffinierten Wege im Bereich der Förderung der friedlichen Gemeinde sichtbar.

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Geschlechtsspezifische Ansichten sind weiterhin in den Gemeinden wie auch in bestimmten Kulturen weit verbreitet

Es gibt keinen Raum, wo sich Frauen treffen und sich austauschen können.

Oft sind Frauen von Entscheidungsprozessen, die sowohl sie als auch die Gemeinden betreffen, ausgeschlossen. Normalerweise dominieren die Männer das Geschehen und selbst wenn Frauen anwesend sind, dann bekommen sie nicht ausreichend Zeit, und so treffen am Schluss wieder nur die Männer die Entscheidungen. 

Weiters sind begrenzte Unterstützung der Frauen durch die Regierung sowie auch wenige Ausbildungsmöglichkeiten eine Herausforderung für die Frauen.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Ich wünsche, dass Frauen in jedem Aspekt ihres Lebens an der Gesellschaft teilhaben. Dass die Weisheit und die Inputs von Frauen in ihre Familien, Gemeinden und in die Gesellschaft in allen Bereichen des Lebens anerkannt, genutzt und geteilt werden. Dass Frauen, als Geschöpf Gottes, in dem, wer und was sie sind, auch so behandelt werden, als Teil dieser Schöpfung.

Grüße,
Schola

 

Sr. Mary Adeline C. Abamo

SDS, Direktorin, Manila

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Lass mich mal mit einem großen Danke für jede Frau, der ich täglich begegne, beginnen. Jede von ihnen hat ihre eigene Geschichte zu erzählen, aber sie haben alle einen Gott, dem sie wirklich vertrauen können und an den sie glauben. In den drei Jahrzehnten meines Dienstes vergegenwärtige ich mir immer die Ermächtigung der Frauen.

Prioritär war für mich dabei, die Rechte der Frauen zu schützen und zu respektieren, weit weg von der Diskriminierung und der wirtschaftlichen Stellung. Ebenso klar für mich war ihre unglaubliche und prophetische Rolle, die sie in Kirche und Gesellschaft darstellen.

Ein Fest des Lebens für Frauen kommt durch die Erfolge der geistigen Haltung, gleicher Chancen und gleicher Behandlung, egal welcher Kultur, welcher gesellschaftlichen Stellung, welcher Hautfarbe, welchen Alters oder Geschlechts sie auch sein mögen. Und schlussendlich auch in der Liebe und dem Geliebtsein durch den Schöpfer.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Die Frauen in den Philippinen lebten und leben immer noch mit den großen Herausforderungen von Armut und verschiedenen Verletzlichkeiten. Als Salvatorianerinnen arbeiten wir an der Stärkung der Frauen in ihren wirtschaftlichen, sozialpolitischen und spirituellen Verhältnissen, sodass sie gegen dieses unterdrückende und sie missbrauchende Umfeld gestärkt werden. Und so bleibt es eine riesige Herausforderung und es dauert Jahre, bis sie ihren starken Willen entfalten können, ihren Glauben an Gott, ihre richtige Einstellung entwickeln und die notwendigen Fähigkeiten und das Know-how erlernen, damit sie die Schwierigkeiten ihres Lebens überwinden können.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Alles Gute zum internationalen Frauentag an alle großartigen, fantastischen Frauen! Wissend, dass ihr eine Quelle der Inspiration für jede Familie und die Gesellschaft im Allgemeinen durch eure Liebe, Leidenschaft, euren Glauben und eure Opfer seid. Alles Gute zum Frauentag! Möge euer Licht nicht nur heute, sondern jeden Tag scheinen. Unser Gott segne euch!

Liebste Grüße,
Eure Sr. Adel

Bhawani Silwal

Finanzbeauftragte von Voices of Women Media

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Mein Ziel bei der Arbeit mit Frauen ist es, dass junge Frauen mit unterschiedlichem Hintergrund die Möglichkeit haben, Zugang zu den verschiedenen und wachsenden Aspekten von Technologie zu erhalten. Mit diesen Technologien erzählen sie auch ihre oft ungehörten Geschichten.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Die größte Herausforderung ist das Erreichen der Mädchen in den entlegenen Gebieten, in denen

ihnen gesagt wird, dass sie den gleichen Vorstellungen folgen sollten, wie dies schon ihre Mütter mussten. Selbst heute haben Frauen noch immer nicht den gleichen Zugang zu Bildung, Gesundheit, Lohn und anderem Wichtigen, unabhängig davon, ob sie in Städten oder in Dörfern leben.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Mein größter Wunsch zum internationalen Frauentag ist das Ende der Geschlechterdiskriminierung. Sodass junge Mädchen wissen, dass sie viel mehr wert sind, als es ihnen gesagt wurde, und sie nicht das machen müssen, was ihre Mütter immer machen mussten.

Grüße Bhawani

 

Ankeeta Manandhar

Programmleiterin bei Voices of Women Media

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Durch verschiedene religiöse Vorstellungen und Praktiken werden Frauen in Nepal diskriminiert und erfahren Gewalt in unterschiedlichen Formen, wodurch sie sich mangelhaft und unterbewertet fühlen und ihre Meinung nichts zählt. Mein oberstes Ziel in der Arbeit mit Frauen ist es, dass sie verstehen oder zumindest eine Ahnung davon haben, dass sie nicht Bürgerinnen zweiter Klasse sind!

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Die größte Herausforderung ist das Patriarchat, das auf dem Gebiet der Politik klar vorherrscht.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Ich wünsche allen Menschen, egal welchen Geschlechts sie sind, dass sie zusammenkommen, sich anerkennen und respektieren und sich niemand unterbewertet fühlt. Ich wünsche, dass Frauen bewundert und geschätzt werden und allem voran, dass sie nicht mehr für ihre fundamentalen Rechte kämpfen müssen!

Alles Gute,
Ankeeta

Sr. Smita Parmar MMS

Direktorin von Swamibhavan (ganzheitliches Gesundheitsprogramm für Dalits*), Muzaffarpur

*Dalits: die Nachfahren der „ursprünglichen Einwohner*innen“ Indiens

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Mein Ziel für Frauen und Mädchen ist, das Funkeln in ihren Augen zu sehen und ebenso die Zuversicht und das Vertrauen, dass jede Frau haben sollte. Dies sind die Ziele und es ist meine Leidenschaft, seit ich in diese herausfordernde Mission und Aufgabe eingetreten bin.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Die härteste Herausforderung in meiner Arbeit ist die Schlichtheit unserer Dorffrauen und deren leichte Beeinflussung durch negative Menschen, wodurch sie ihre Motivation aufgeben. Dauernd muss ich mir sagen: „ Steh´ auf Smita, das ist noch nicht das Ende!“ Das ist die härteste Herausforderung, der ich täglich gegenüberstehe.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Mein größter Wunsch zum internationalen Frauentag ist, jeden und jede zu lieben, friedlich zu leben und aufeinander Acht zu geben, sodass unser Planet die Erfahrung der Heilung machen kann.

Grüße
Smita

 

Sunita Devi

Mitarbeiterin von Swamibhavan

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Ich bin Sunit Devi und lebe in einem kleinen Dorf. Ich weiß, wie wichtig es für Frauen ist, ein würdevolles Leben zu leben. Von ganzem Herzen wünsche ich mir, dass jede Frau ein Leben in Würde leben kann und um ihre Rechte weiß. Und dafür arbeite ich!

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Ich bin so traurig, wenn ich Frauen sehe, die in Angst leben und aus dieser Angst nicht herauskommen können. Das ist eine Herausforderung für mich – aber ich werde nicht aufgeben!

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Mein größter Wunsch zum internationalen Frauentag ist, dass jede Frau gestärkt ist und ein Leben in Würde leben kann.

Grüße,
Sunit

 

Jenny Liang

Gründerin und Vorsitzende von The Ant, Bodoland, Assam

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Dass jedes Mädchen, jede Frau eine positive Kraft sowohl für sich als auch für die anderen um sie herum sei. Nicht, um die Kraft aus dem Privileg, eine Frau zu sein, zu missbrauchen, sondern um dieses Privileg zur Stärkung der anderen um uns herum zu nutzen – egal ob sie Frauen, Männer oder jedes andere Geschlecht seien.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Sehr frustrierend ist, dass selbst die Frauen, die es sich leisten könnten, ihre Privilegien einzusetzen, dies nicht riskieren, es nicht tun.

Dies macht es umso schwieriger für diejenigen, die diese Privilegien nicht haben.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Allen Frauen und Mädchen in einer komplexen und schwierigen Welt ihren Weg zu zeigen und sie diesen Weg wissen zu lassen.

Liebste Grüße
Jenny

 

Pranami Garg

The Ant, Assam

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Mein Ziel ist es, ein Streben und die Fähigkeiten in jedem Mädchen zu wecken und zu entwickeln, sodass sie für sich selbst entscheiden können, was gut für sie ist. Eigene Entscheidungen zu treffen und diesen dann zu folgen, sodass sie ihre Familie, ihre peers, ihre Nachbarschaft wie auch die Gemeinde allmählich führen können.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Der Sozialisierungsprozess der Mädchen in unsere Familien ist das größte Hindernis. Kritisches Denken, das Streben nach etwas und der Aufbau von Vertrauen von und in Mädchen ist weder ein Teil des Sozialisierungsprozesses noch wird dies alles für notwendig erachtet.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Mädchen von heute und Frauen von morgen werden für Gerechtigkeit, Frieden und vor allem für ihre Rechte (ein-)stehen und werden ihren Raum in Familie und Gesellschaft einfordern!

Grüße ,
Pranami

 

Himalini Varma

Direktorin der Thoughtshop Stiftung für Mädchen in schwierigen Situationen, Kolkata

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Unser Ziel ist junge Mädchen darin zu bestärken, dass sie der Gewalt und den schädlichen Normen unserer Gesellschaften vorbauen oder auf diese reagieren können. Dass sie einen starken Sinn für sich selbst entwickeln, dass sie Möglichkeiten ihres Lebens entwickeln können und somit ihr volles Potential wachsen lassen können. Wir arbeiten mit Familien und Gemeinden, damit sie eine gewaltfreie, inklusive Gesellschaft entwickeln können.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Es ist schwer, die größte Herausforderung zu benennen. Um die Veränderung der tiefverwurzelten schädlichen Normen zu erreichen, müssen wir an vielen verschiedenen, nachhaltigen Hebeln ansetzen. Einerseits die Mädchen bestärken, dass sie abgesichert für ihre Rechte verhandeln lernen und andererseits die Möglichkeiten oder Alternativen für sie zu schaffen. Das Bemühen darum, dass Mädchen an sich glauben, auch wenn alle anderen sie aufgegeben haben, ist ein langsamer und steil bergauf führender Weg.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Es ist 2021. Alle Mädchen verdienen es, die Freiheit zu genießen, um sich ihre Träume zu erfüllen und ein Leben in Fülle zu führen, ohne Angst und Gewalt. Zu reisen, die Welt zu entdecken und Neues ausprobieren zu können. Ihren Unterhalt selbst zu verdienen und zu tun, was sie lieben. Ihre sexuelle Identität auszudrücken, alleine zu bleiben, wenn sie das wollen, oder in einer gleichberechtigten Beziehung mit einem Partner ihrer Wahl zu leben.

Herzliche Grüße,
Himalini

 

Zabi Darnei

Mitarbeiterin des DKA- und Familienfasttags-Vorortbüros in Jorhat, Assam

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Mein Ziel ist es, dass in jedem Mädchen und jeder Frau das Selbstvertrauen steigt und sie die eigenen

Wertvorstellungen entwickeln, damit sie selbst für sich eintreten können. Jede Frau sollte ihren Wert kennen! Es ist einfach nicht ok, sich minderwertig oder schwach zu fühlen, weil Frauen angeblich das schwache Geschlecht sein sollen. Es mag sein, dass Frauen emotionaler sind, aber das macht uns zu besseren Betreuerinnen.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

In einem Land wie Indien herrscht ein sehr starker Einfluss der Tradition(en) und von klein an sind wir Mädchen in sehr rigide Strukturen gezwungen. Viele Menschen glauben an die Idee, dass es die Männer seien, die die Entscheider und die Ernährer sind, und die Frauen die Betreuerinnen der Familie. Vielerorts, in ländlichen wie in städtischen Gebieten ist es sichtbar, dass Mädchen mit der vorgefassten Meinung erzogen werden, dass Bildung ein Stolperstein sei, um einen guten Ehemann zu finden. Faktum ist, dass gebildete Frauen im wissenschaftlichen Tun oft stark herausragen und sehr potent sind, Großartiges zu leisten. Wie auch immer, im Vergleich zu Männern sind Frauen in der Belegschaft oft unterrepräsentiert. Selbst hochgebildete, starke Frauen leben nach ihrer Eheschließung nicht mehr ihre Träume und arbeiten nicht mehr an ihrer Karriere. So sehe ich, dass die Herausforderung im Aufbrechen der rigiden Strukturen liegt und ebenso mit der vorgefestigten Meinung gebrochen werden muss, dass das ultimative Ziel einer Frau die Eheschließung und das Dienen für ihre Familie sei.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Mein größter Wunsch zum internationalen Frauentag ist, dass jede Frau ihre Stimme erhebt und ihren Beitrag zur Veränderung einbringt. Dass jede Frau die Herausforderung wählt und Freude an ihrer „Identität als Frau“ hat.

Liebe Grüße und Danke für die Möglichkeit, hier schreiben zu können
Eure Zabi

 

Ashraf Patel

Mitbegründerin von Pravah und ComMutiny Youth Collective - CYC, Neu Delhi

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Wir alle wissen, dass soziale Konflikte wie geschlechterbasierte Gewalt, soziale Ausgrenzung, Zerstörung von Umwelt und Gesundheit sowohl tief in den persönlichen als auch kollektiven Vorstellungen verwurzelt sind, und wir von ComMutiny betonen den psychosozialen Ansatz in der Arbeit mit der Jugend. Unser Ziel in der Arbeit mit Frauen und Mädchen ist es, dass sie ihre Rechte, den Raum, den sie brauchen, den Kontext ihres Lebens und auch ihre eigene Geschichte selbst erschaffen, entwickeln. Dass sie, wo sie im Mittelpunkt des Entscheidens stehen und in einer sicheren Umgebung, in der ihre Agenda und ihre Selbstbestimmung im Vordergrund stehen, ihre Potentiale freisetzen und zu echten JAGRIKS (wache, bewusste und aktive Bürger*innen) werden.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Die Jugend wird in Indien eine entscheidende Rolle spielen, was das Bauen der Nation angeht. Wie auch andernorts werden junge Menschen auch in Indien oft nicht als die Akteur*innen der eigenen Entwicklung oder die Anführer*innen des sozialen Wandels gesehen. Mit den geringen Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten ist es vor allem für die verletzlichen jungen Mädchen besonders schwer, ihre Erfahrungen von Freiheit zu machen, vom Entdecken der Welt und der eigenen Kraft als Führungsperson und freie, aktive Bürgerin.

Die andere große Herausforderung besteht darin, genügend Ressourcen und lokale Unterstützung für die jungen Anführer*innen und sozial ausgerichteten Unternehmer*innen, vor allem unter den benachteiligten Bevölkerungsschichten, zu finden. Wenn sie erfolgreich in ihren Bemühungen sind, dann könnten sie auch Multiplikator*innen und Vorbilder für andere werden.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Mein größter Wunsch zum internationalen Frauentag ist, dass wir lokal wie global ein großes Ausmaß an Solidarität und Zusammenarbeit etablieren, um so positive Geschichten zu ermöglichen und sicherzustellen, dass die Rechte der Frauen und Mädchen dazu führen, dass ihre wirklichen Potentiale realisiert werden – getragen durch nachhaltigen Wandel sowohl in ihrem persönlichen Leben als auch in ihren Gemeinschaften!

Liebe Grüße
Ashraf

 

Debasmita Ghosh

Anwältin im Menschenrechtsnetzwerk

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Ich sehe Frauen und Mädchen als gleichberechtigte Partnerinnen im Aufbau von Gesundheit und einer gerechten Gesellschaft. Daher ist das Ziel der Arbeit mit Frauen und Mädchen, den Prozess zu einem würdigen Leben durch Anerkennung ihrer Präsenz und ihrer Teilhabe an Familie und Gesellschaft zu unterstützen.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Die härteste aller Herausforderungen ist, dass die Frauen und Mädchen aus ihrem Selbstmitleid herauskommen und in eine Form der Selbststärkung gelangen.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Mein größter Wunsch zum internationalen Frauentag ist, zu sehen, dass Frauen für das respektiert werden, was sie sind und dafür anerkannt werden, was sie zu einer glücklichen und gerechten Gesellschaft beitragen und unterstützend dafür leisten.

Grüße,
Debasmita

 

 

Sr. Subeshna Thapa

Direktorin von Bal Suraksha Abhiyan - Kalimpong, Darjeeling

 

Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?

Selbstsichere, unabhängige Frauen aufzubauen.

 

Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?

Den Selbstwert von Mädchen und Frauen in einer sehr patriarchalen Gesellschaft aufzubauen.

 

Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Eine tolerante, geduldige und gerechte Gesellschaft und ein System, das Frauen im Bestreben um Unabhängigkeit unterstützt.

Danke euch,
Subeshna, BSA

Starke Frauen, Starke Stimmen! AFRIKA
Starke Frauen, Starke Stimmen! ASIEN
Starke Frauen, Starke Stimmen! LATEINAMERIKA
Luggi Frauenberger

ist im Jungscharbüro für den DKA-Bildungsbereich mitverantwortlich und betreut das Fundraising und die Spezialprogramme Solidareinsatz und Lerneinsatz.