Starke Frauen, Starke Stimmen! LATEINAMERIKA

04.03.2021 | von Luggi Frauenberger
Mit diesem Titel wollen wir dieses Mal, anlässlich des internationalen Weltfrauentages am 8. März, verschiedene Frauen in Projekten in Lateinamerika, die von der Dreikönigsaktion unterstützt werden, zu Wort kommen lassen.

Internationaler Weltfrauentag

Diese Frauen, die uns Antworten auf einige Fragen geschickt haben, setzen die finanzielle Unterstützung der Dreikönigsaktion in konkrete Taten zur Stärkung von Frauen, Mädchen und teilweise auch Buben und Männern in ihren Projekten auf sehr vorbildhafte Weise um.

Wir haben uns beim Erstellen dieses Artikels drei Fragen als Leitlinie genommen, die die 41 Frauen beantwortet haben. Die drei Leitfragen waren:

  • Welches Ziel verfolgst du in der Arbeit mit den Frauen und Mädchen?
  • Was sind die größten Herausforderungen in deiner Arbeit für die Stärkung von Frauen und Mädchen?
  • Was ist dein größter Wunsch zum internationalen Frauentag?

Viele Antworten, die wir erhalten haben, begannen mit einem aufrichtigen Danke, dass die Befragten hier die Möglichkeit haben, ihre Sicht der Dinge veröffentlichen zu können.

Es wäre sicherlich etwas Schönes, wenn die Leser und Leserinnen Aussagen von den Frauen aus dem Süden kommentieren wollen. Sollte dies jemand wollen, so schreibt euren Beitrag als E-Mail an mich, ich leite dieses gerne weiter.

Nun aber übergebe ich das Wort an die Frauen aus Brasilien, Guatemala und Peru.

 

Mariana Pasqual Marques

Koordinatorin vom CDHEP- Zentrum für Menschenrechte und Volksbildung Campo Limpo

 

Welches Ziel verfolgst du in deiner Arbeit mit den Frauen?

CDHEP ist eine von Frauen geleitete Einrichtung für Volksbildung. Wir arbeiten mit Frauen in der Peripherie von São Paulo mit der Zielsetzung einer feministischen und anti-patriarchalischen Pädagogik. Wichtig ist uns, dass die Frauen ein solidarisches Netzwerk aufbauen und sich gegenseitig unterstützen.

 

Was meinst du, ist die größte Herausforderung in deiner Arbeit, um zum Empowerment der Frauen beizutragen?

Die größte Herausforderung sind die prekären sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Frauen in der Peripherie von São Paulo und eine fehlende Unterstützung durch die Politik.

 

Was ist dein größter Wunsch anlässlich des Internationalen Frauentages?

Das Ende des Patriarchats, das Ende der Unterdrückung von Frauen und das Ende der Gewalt an Frauen.

Liebe Grüße
Mariana

 

Cícera da Silva

Teilnehmerin am Programm von Rede Jubileu Sul Brasil (bras. Jubiläumsnetzwerk)

 

Welches Ziel verfolgst du in deiner Arbeit mit den Frauen?

Mein erstes Ziel ist es, mich als Frau selbst zu kennen und über meine Rechte Bescheid zu wissen,

um dadurch mit meinen Erfahrungen und Kenntnissen andere Frauen zu ermächtigen, damit wir für die Gleichberechtigung und eine gerechtere und geschwisterliche Partizipation in der Gesellschaft eintreten können.

 

Was meinst du, ist die größte Herausforderung in deiner Arbeit, um zum Empowerment der Frauen beizutragen?

Die Verbesserung der Stellung der Frau zu Hause. Da ist noch viel zu tun, denn die einfachen Frauen in den Gemeinschaften sind durch den Machismus enorm unterdrückt. Wir müssen zu ihnen kommen, zu den Hausfrauen, die nichts haben. Viele sind einfach Hausangestellte. Und wir müssen eine effizientere Politisierung der Frauen in ihrem Zuhause, in ihren Gemeinschaften und in der Gesellschaft erreichen.

 

Was ist dein größter Wunsch anlässlich des Internationalen Frauentages?

Dass alle Frauen sich in ihrer Einzigartigkeit anerkennen. Dass Bedingungen geschaffen werden, damit die Frauen besser in der Politik mitmachen können. Dass den Frauen mehr Respekt für ihre Einzigartigkeit entgegengebracht wird.

Cícera

 

Elane Reis Pankararu

Teilnehmerin am Programm von Rede Jubileu Sul Brasil (bras. Jubiläumsnetzwerk)

 

Welches Ziel verfolgst du in deiner Arbeit mit den Frauen?

Zur Stärkung der Frauen beizutragen. Jeder einzelnen Frau zu zeigen, welche Kraft in ihr steckt, und ihr bewusst zu machen, dass wir gemeinsam stärker sind, um uns für gemeinsame Ziele einzusetzen.

 

Was meinst du, ist die größte Herausforderung in deiner Arbeit, um zum Empowerment der Frauen beizutragen?

Meine größte Herausforderung war es, mich als indigene Frau zu deklarieren. Das gelang mir erst, als ich meine Geschichte und meine Rechte zu verstehen begann. Erst dann hatte ich so viel Selbstvertrauen, mich dem Kampf der indigenen Frauen anzuschließen. Alle Frauen müssen Bescheid wissen über die Geschichte ihrer Vorfahren und ihrer Kultur. So werden sie sich mächtiger fühlen.

 

Was ist dein größter Wunsch anlässlich des Internationalen Frauentages?

Mein größter Wunsch ist es, dass die Gesellschaft, in der wir leben, zu verstehen und einzusehen beginnt, dass die Frau so sein darf, wie sie sein will, unabhängig von ihrer Kultur, Hautfarbe oder Ethnie.

Grüße
Elane

 

Lúcia M. M. de Andrade

Geschäftsführerin von Comissão Pró-Índio, São Paulo

 

Welches Ziel verfolgst du in deiner Arbeit mit den Frauen?

Mein Ziel ist es, dazu beizutragen, dass indigene Frauen und Frauen aus traditionellen Gemeinschaften Wege finden, einen Wandel in der Ungleichheit von Geschlechtern und Ethnien zu bewirken.

 

Was meinst du, ist die größte Herausforderung in deiner Arbeit, um zum Empowerment der Frauen beizutragen?

Die größte Herausforderung bei der Arbeit der Frauenermächtigung ist es, dazu beizutragen, dass jede Frau ihren Wert und ihr Potenzial erkennt, und die Männer dafür zu gewinnen, sich gegen Genderungleichheit einzusetzen.

 

Was ist dein größter Wunsch anlässlich des Internationalen Frauentages?

Dieser Internationale Frauentag steht noch ganz im Zeichen der Covid-19-Pandemie. Ich wünsche mir, dass die Mädchen, Jugendlichen und Frauen Kraft finden, um ein weiteres sehr herausforderndes Jahr zu meistern. Dass die Hoffnung in jeder einzelnen von uns lebendig bleibt.

Liebe Grüße,
Lúcia

 

Nívea Maria Diógenes

Projektteilnehmerin am MAB (Staudammbetroffene), Mutter von Zwillingen, Sao Paulo

 

Welches Ziel verfolgst du in deiner Arbeit mit den Frauen?

Einen Beitrag zur Selbstorganisation der Frauen zu leisten, um kollektiv Räume für die Gleichstellung der Geschlechter zu schaffen und für gleichwertige Beziehungen einzutreten. Dazu beizutragen, dass sich die Frauen in ihrem Kampf organisieren und selbst die Verantwortung für ihre Emanzipation übernehmen.

 

Was meinst du, ist die größte Herausforderung in deiner Arbeit, um zum Empowerment der Frauen beizutragen?

Die konkreten Lebensbedingungen der Frauen: Teilhabe an der öffentlichen Politik (Kinderbetreuung,

Mobilität, Programme zur Einkommensschaffung…). Es sind sehr bestimmende Bereiche, die vom Staat abgedeckt werden müssten. Allerdings erleben wir heute in Brasilien eine Rückentwicklung, was diese Errungenschaften in Bezug auf diese kleinen Rechte betrifft. Wenn Frauen ein Minimum an Sicherheit erfahren, bedeutet das für sie mehr Freiheit. Eine andere Herausforderung ist die Bildungsarbeit mit Frauen. Es ist wichtig, dass sie verstehen, dass eine Veränderung der Realität von ausbeuterischen Beziehungen und Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern sehr von der Organisierung der Frauen abhängt.

 

Was ist dein größter Wunsch anlässlich des Internationalen Frauentages?

Dass Frauen immer mehr für ihre Emanzipation und die Befreiung aller Frauen kämpfen. Dass wir immer mehr dafür kämpfen, dass der Feminismus Teil eines Wandels der Gesellschaft ist. An diesem 8. März 2021, in einer Zeit, die noch sehr geprägt ist von der Corona-Pandemie, will ich auch betonen, wie wichtig es uns als Brasilianerinnen ist, dass es bald eine Impfung für alle gibt.

Liebe Grüße
Nívea

 

Marina Oliveira

Projektleiterin von Renser/Caritas

 

Welches Ziel verfolgst du in deiner Arbeit mit den Frauen?

Bei der Arbeit mit den vom Staudammbruch in Brumadinho betroffenen Gemeinden habe ich

festgestellt, dass in meiner Stadt die Frauen jene sind, die am stärksten von den negativen Auswirkungen der Bergbauaktivitäten betroffen sind. Sie sind diejenigen, die am meisten unter den angerichteten materiellen und gesellschaftlichen Schäden dieses Dauerverbrechens leiden.

Gleichzeitig sind es die Frauen, die sich am hartnäckigsten gegen den Bergbau in ihren Gemeinden

engagieren und sich diesem widersetzen. Deshalb ist es wichtig, den Frauen nährende und stärkende Netzwerke anzubieten, wo sie geschützt sind und sich gegenseitig ermutigen und bestärken, um für ihre Rechte und die Rechte aller von Staudämmen betroffenen Menschen im Flussbecken des Paraopeba einzutreten.

 

Was meinst du, ist die größte Herausforderung in deiner Arbeit, um zum Empowerment der Frauen beizutragen?

Die größte Herausforderung ist vielleicht die tägliche Angst vor der Gewalt an Frauen, eine institutionelle Unsicherheit bei Anzeigen und beim Opferschutz. Darüber hinaus ist die Doppelbelastung mit Erwerbs- und Hausarbeit ein erschwerender Faktor, dass die Frauen Kapazitäten freimachen können, um selbständig über ihren Weg der Ermächtigung nachzudenken und Strategien dafür zu entwickeln.

 

Was ist dein größter Wunsch anlässlich des Internationalen Frauentages?

Dass die Frauen jeden Tag in Frieden aufwachen und schlafen gehen können, frei von jeglicher

Angst oder jeglichem Zwang, die durch die Struktur einer patriarchalen Gesellschaft hervorgerufen werden. Auf dass sie so immer freier sind, mit Widerstand und Konfrontation eine bessere Welt zu konstruieren, als ein Gegenmodell zum räuberischen Bergbau.

Grüße
Marina

Marlyn Herrera

Mitarbeiterin bei der ODHAG, dem Menschenrechtsbüro der Erzdiözese Guatemala Stadt

 

Welches Ziel verfolgst du in deiner Arbeit mit den Frauen?

Ich möchte Raum für Diskussionen und zur Bewusstwerdung schaffen, damit sich alle über die Situationen klarwerden, die uns als Frauen beeinträchtigen und hier ganz besonders die genderbasierte Gewalt. Der andere Aspekt meiner Arbeit ist die Teilhabe von Frauen an sozialen, politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen, um deutlich zu machen, welchen zusätzlichen Wert die Beiträge von Frauen hierbei liefern können.

 

Was meinst du, ist die größte Herausforderung in deiner Arbeit, um zum Empowerment der Frauen beizutragen?

Es gibt so viele Herausforderungen, aber die komplizierteste und größte wäre das guatemaltekische

Gesellschaftssystem zu verändern. Unser System basiert auf Ungleichheit und auf der Unterdrückung der Machtlosen, was sich auch in seiner patriarchalen Strukturiertheit zeigt. Obwohl es ganz viele Anstrengungen gibt, die bestehenden Rechte von Frauen bekannter zu machen, gibt es auch ständige Rückschläge und sogar gesellschaftliche Rückschritte.

 

Was ist dein größter Wunsch anlässlich des Internationalen Frauentages?

Mein größter Wunsch ist es, dass wir uns völlig frei entwickeln können, ohne Angst haben zu müssen Opfer von Gewalt zu werden, gleichzeitig hoffe ich auch, dass unsere Stimmen gehört werden und immer mehr politische Posten von weiblichen Entscheidungsträgerinnen besetzt werden, und zwar nicht nur im städtischen Milieu, sondern auch in den ländlichen Gebieten.

Herzliche Grüße
Marlyn

 

Yanileidy Marilú Roblero González

Mitglied der Jugendgruppe der Landarbeiterbewegung MTC in Guatemala, San Marcos

 

Welches Ziel verfolgst du in deiner Arbeit mit den Frauen?

Die Stärkung der Beteiligung von Frauen an den COCODES und COMUDE zu betreiben und die Führung der Organisationen der Gemeinde Sibinal, von der Ideenentwicklung bis zur Entscheidungsfindung auf Gemeinschaftsebene und im Gemeinderat umzusetzen. Dabei die spezifischen Bedürfnisse von Frauen in Bildung, Gesundheit und die Prävention von Gewalt innerhalb der Familie im Blick zu haben. Bei der Durchführung von nachhaltigen Produktions- und Handwerksprojekten, welche die politische, soziale und wirtschaftliche Teilhabe von Frauen fördern, wird der Dialog zwischen der Gemeinde und staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen gestärkt.

 

Was meinst du, ist die größte Herausforderung in deiner Arbeit, um zum Empowerment der Frauen beizutragen?

Eine der Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind, ist das Fehlen eines Budgets, speziell für Projekte zur sozialen Entwicklung. Ebenso fehlt es an politischem Willen etwas zu verändern.  Analphabetismus, der Mangel an Interesse der Menschen sich zu engagieren, das mangelnde Selbstwertgefühl von Frauen und die vielen Opfer von Vergewaltigungen sind weitere riesige Herausforderungen.

 

Was ist dein größter Wunsch anlässlich des Internationalen Frauentages?

Ich rufe alle Frauen auf, egal mit welchen Umständen wir konfrontiert sind, wir müssen immer fähige, kämpfende und mutige Frauen sein. Warum kann nur die Frau bauen, wo es nichts gibt? Weil Gott ihr große Weisheit gegeben hat, weil, trotz ihrer Zerbrechlichkeit, nur eine Frau so stark wie eine Eiche sein kann. Nur sie ist in der Lage, inmitten so vieler Probleme zu gewinnen. Ich ermutige alle Frauen, wir schaffen das!

Grüße
Yanileidy

 

Antonia Ramírez Carrillo

Mitglied der Pfarrjugend  in der Diözese Huehuetenango

 

Welches Ziel verfolgst du in deiner Arbeit mit den Frauen?

Dass alle ihre Rechte ausüben können, dass sie unabhängige Frauen sind, dass zwischen Frauen und Männern Gleichheit in Beschäftigung, Bildung etc. besteht.

 

Was meinst du, ist die größte Herausforderung in deiner Arbeit, um zum Empowerment der Frauen beizutragen?

Der Machismo. Die Stereotypen, die in den Köpfen der Frauen existieren, dass der Mann der Boss ist.

 

Was ist dein größter Wunsch anlässlich des Internationalen Frauentages?

Dass es Gleichheit gibt, dass Frauen frei leben, voller Freude, Liebe und Sicherheit.

 

Ana Lucía Soto Rodríguez

Technisches Team von Colectivo No´j, Quetzaltenango

 

Welches Ziel verfolgst du in deiner Arbeit mit den Frauen?

Unser Hauptziel ist es, Frauen in Führungspositionen zu stärken und zu fördern, Räume für Reflexion und persönliches Wachstum zu schaffen und ihnen Bildungsinstrumente mit Schwerpunkt auf Menschenrechten zur Verfügung zu stellen, die sie in ihren Arbeitsstätten weitergeben können.

 

Was meinst du, ist die größte Herausforderung in deiner Arbeit, um zum Empowerment der Frauen beizutragen?

Gewalt gegen Frauen. Wir leben in Räumen, die für uns nicht sicher sind. Es schränkt uns sehr ein, uns nicht völlig frei bewegen zu können. Familien verweigern jungen Frauen die Möglichkeit, als Sicherheitsmaßnahme umzuziehen oder ihr Zuhause oder ihre Gemeinschaft zu verlassen. Institutionelle Diskriminierung ist eine weitere sehr starke Einschränkung. Arbeitsstätten, in denen Frauen belästigt werden, führen dazu, dass Frauen ihren Arbeitsplatz verlassen.

 

Was ist dein größter Wunsch anlässlich des Internationalen Frauentages?

Mein Wunsch für alle Frauen in dieser Zeit ist es, dass wir in gewaltfreien Räumen leben können. Sich frei bewegen zu können, ohne zu befürchten, dass mich jemand verletzen könnte. Wissen, dass ich in meiner Arbeit sein kann, ohne mich von irgendjemandem belästigt zu fühlen. Dass die Justiz ihre Aufgaben wirklich erfüllt und meine Rechte in allen Bereichen durchsetzt.

Silvia Cáceres Frisancho

Theologin am Institut Bartolomeo des las Casas, Lima

 

Welches Ziel verfolgst du in deiner Arbeit mit den Frauen?

Die Bildungsräume des IBC haben zum Ziel, Prozesse der Ermächtigung und Befreiung von Frauen als Schritt zur Transformation hin zu einer gerechteren und egalitären Gesellschaft zu begünstigen. Wir fördern diesen Prozess z.B. durch das Lesen der Bibel samt Auslegung mit einer feministischen Methode, wodurch Beziehungen der Unterordnung und Ungleichheit in der Bibel sichtbar gemacht und direkt mit dem Leben der einzelnen Frauen und ihrem sozialen Umfeld in Verbindung gebracht werden. Ebenso machen wir durch den interreligiösen Dialog die Führungsrolle sichtbar, die Frauen in ihren verschiedenen Glaubensgemeinschaften durch den Dienst zur Verbesserung des Lebens von Benachteiligten entwickeln.

 

Was meinst du, ist die größte Herausforderung in deiner Arbeit, um zum Empowerment der Frauen beizutragen?

Eine große Herausforderung und nach wie vor die anstehende Aufgabe, die Ungleichheit und Gewalt, die Frauen in ihrem Leben allgemein erleben, von denen aus zu betrachten, die am unteren Ende der Gesellschaft stehen. Armut ist eine konstante und harte Realität in Peru, die Mehrheit der Frauen, die Opfer von Menschenhandel, häuslicher Gewalt, fehlenden Möglichkeiten zu studieren und Zugang zu einem besseren Leben sind, sind von Armut betroffene Frauen; wir vom IBC hören nicht auf mit der herausfordernden Aufgabe, diese menschenunwürdigen Lebensumstände sichtbar zu machen, um sie anzuprangern und daran zu arbeiten, sie zu verändern.

 

Was ist dein größter Wunsch anlässlich des Internationalen Frauentages?

Mein größter Wunsch ist es, dass wir uns weiterhin die Realität der Ungleichheit und Gewalt, die viele Frauen heute erleben, vor Augen halten und dagegen kämpfen. Ich wünsche mir auch, dass wir in der Lage sind, das Engagement, die kreativen, organisatorischen und Führungsqualitäten von Frauen anzuerkennen, vor allem ihnen die notwendige Unterstützung zu geben, sie mit Ressourcen und Möglichkeiten zu versorgen; sie in Entscheidungsräume einzubinden, ihrem Wort Wert zu verleihen. Inmitten der Pandemie erleben wir zum Beispiel die Organisation vieler Frauen, vor allem armer Frauen, die in ihren Wohnvierteln in gemeinschaftlichen Suppenküchen kochen und Essen an Bedürftige ausgeben, um den Hunger zu lindern, unter dem coronabedingt sehr viele in ihrer Nachbarschaft leiden. Mögen wir alle in der Lage sein, diese Initiativen zu sehen, mitzumachen und sie von allen Ebenen von Gesellschaft, Kirche und Staat aus zu unterstützen.

Grüße,
Silvia

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Luggi Frauenberger

ist im Jungscharbüro für den DKA-Bildungsbereich mitverantwortlich und betreut das Fundraising und die Spezialprogramme Solidareinsatz und Lerneinsatz.