Spiegeln

05.05.2020 | von Lukas Öttl
Spiegeln ist eine einfache Möglichkeit sich auf Mitmenschen einzulassen und ihnen zu zeigen, dass man ihnen zuhört. Durch Rückfragen wird das Gegenüber außerdem dazu eingeladen, ursprüngliche Aussagen zu korrigieren oder mehr zu erzählen.
Kinderanzahl
Kinderanzahl
ab 12 Pers.
Gesamtzeit
Gesamtzeit
15 Minuten
  1. Zuerst wird ein Dialog vorgespielt, in dem eine Person die andere spiegelt. Wie das funktioniert, erfährst du unter Punkt 4.
     
  2. Teile die Gruppe in zwei gleich große Gruppen, in eine Gruppe A und eine Gruppe B.
     
  3. Die Kinder in Gruppe A überlegen sich einen Konflikt, einen Streit, eine Meinungsverschiedenheit, der/die ihnen im Alltag passiert ist. Sie üben den Vorfall zu erzählen, möglichst auch mit entsprechender Mimik und Gestik, also fast theatralisch (10-15 Minuten). Notizen sind natürlich erlaubt!
     
  4. Die Kinder in Gruppe B überlegen sich, wie sie „spiegelnd“ auf eine Erzählung reagieren können. In der Regel wiederholt man ein Wort oder einen Satz, den man hervorheben möchte.

    Zum Beispiel: A: „Mama wollte aber unbedingt, dass ich aufesse. Da bin ich aufgestanden und rausgerannt“ – B: „Rausgerannt?“ – A: „Ja, ich habe gesagt ‚Du kannst mich mal, immer zwingst du mich dazu Gemüse zu essen!‘“ – B: „Wirklich immer?“ – A: „Naja, schon ab und zu.“

    Besonders gut kann man auch auf verallgemeinernde Aussagen reagieren (z.B. immer, nie, ständig, dauernd, jeder, wahr, falsch). Zum Üben denkt sich eine Person eine Aussage aus und gemeinsam wird eine Möglichkeit gesucht, diese zu spiegeln. (ca. 10-15 Minuten).
     
  5. Nachdem jede Gruppe für sich die eigenen Aufgaben geübt hat, geht jede Person aus Gruppe A mit einer aus Gruppe B zusammen. Person A soll nun Person B ihre Geschichte schildern, Person B soll spiegeln (ca. 5 Minuten).
     
  6. Gemeinsam wird nun darüber nachgedacht, ob das Gespräch ungewohnt war. Jede*r darf sagen, wie sie/er es erlebt hat. Am Ende wird auch den Personen aus Gruppe A erklärt, mit welcher Technik sie es zu tun hatten. Es kann auch besprochen werden, ob diese Technik im Alltag nützlich sein kann (ca. 10 Minuten).
     
  7. Die Rollen können dann gewechselt werden, auch die Schritte 5 und 6 werden wiederholt (zusätzliche Dauer ca. 20 Minuten).
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Lukas Öttl

studiert Latein und Griechisch, lebt also mehr in der Antike als im Jetzt. Er hat einen italienischen Pass und liebt Kaffee, Mozzarella und Parmesan. Wäre er ein römischer Gott, hieße er Somnus, das heißt Schlaf. Nachtschichten gibt’s bei ihm also keine, neue Artikel zahlreiche.