Die kinderliturgische Schatzsuche zu Allerheiligen war von 26.10. – 2.11.20 in einem Wald aufgebaut. Sie stand mehrere Tage zur Verfügung. Die Bewerbung lief über den Kindergarten, die Pfarr-Homepage, über eine Kinderliturgie-WhatsApp-Gruppe der Pfarre. Es gab keine fixe Uhrzeit und war somit jederzeit „besuchbar“. Diese wunderbare Idee kann gerne adaptiert und nachgemacht werden. Hier die Ideen und Überlegungen dazu aus Feldkirchen.
Vorbereitung
Die Schatzsuche soll für Besucher*innen mehrere Tage bzw. über das Wochenende zur Verfügung stehen. Einmal am Tag muss jemand den Weg durchgehen, die Stationen kontrollieren und gegebenenfalls nachfüllen.
Sucht euch eventuell ein besonderes Ziel wie z.B. eine Kapelle (Station 5). Der Weg muss unbedingt im Vorfeld abgegangen werden und soll nicht zu lang sein (ca. 2 Kilometer).
Die Stationen müssen wetterfest verpackt ein. Das Team in Feldkirchen hat Pringels-Dosen lackiert und mit Deckel verschlossen. Darin befanden sich die Hinweise. Alle anderen Materialien waren in wasserfesten Boxen.
Markierungen am Weg – Kirchturm in Farbe bzw. das Kinderliturgie-Logo der Pfarre – waren laminiert.
Für Eltern und Familien gab es eine Einladung zur Schatzsuche über die sozialen Medien und per E-Mail, eine gezeichnete Schatzkarte wurde mit ausgeschickt.
Stationen-Übersicht
- Station: Allerheiligen/Allerseelen – was feiern wir da eigentlich?
- Station: Geh-Denken
- Station: Einer, der auf Gott und das pure Leben hört
- Station: Elisabeth – eine, die an Grenzen geht
- Station: Auch du kannst eine/ein Heilige/r sein
- Station: Heilige sind Menschen….
1. St.: Allerheiligen/Allerseelen – was feiern wir da eigentlich?
Begrüßungsstation mit Video:
- https://www.dioezese-linz.at/allerheiligen/allerheiligen-und-allerseelen-erklaert-fuer-kinder oder
- https://www.katholisch.de/video/1260-was-sind-heilige
An Allerseelen erinnern wir uns an verstorbene Menschen aus unsere Familie / Bekanntenkreis, an die wir noch immer gerne denken, weil sie was ganz Besonderes waren.
An wen denkt ihr?
Auftrag an die Kinder: Steine, Zapfen und Stöcke sammeln. Wir brauchen sie bei der nächsten Station!
2. St.: Geh-Denken
Legt gemeinsam aus den gesammelten Stöcken, Zapfen, Steinen, … ein Kreuz. Erzählt euren Kindern eine Geschichte von der verstorbenen Person/den Personen, an die ihr gerne zurückdenkt.
3. St.: Einer, der auf Gott und das pure Leben hört
Lest euren Kindern die Geschichte vom Heiligen Franziskus vor. (Rückseite)
Auf die leisen Töne hören…
Nehmt den Hörtrichter ans Ohr. Pssst!
Was könnt ihr hier im Wald hören?
Rückseite: Franziskus von Assisi, (1181-1226), Gedenktag 4.Oktober
Franziskus war Italiener, er hieß Giovanni Bernadone und war Sohn eines reichen Tuchhändlers.
Er hat irgendwann gemerkt, dass ihm der ganze Reichtum viel Ärger, Sorgen und Streit bringt. Immer ging es nur darum, mehr zu haben und zu besitzen, andere dagegen waren neidisch. Das wollte er nicht mehr.
Er hat von Jesus gehört und erfahren, was wirklich wichtig ist für ein gutes Leben. Stell dir vor: Er hat alles was ihm gehört verschenkt! Er hat sich ganz einfache Kleidung angezogen, wie die Kleidung der Schafhirten und ist (wie Jesus) frei von Dorf zu Dorf gewandert.
Es wird erzählt, dass er ganz in Verbindung mit den Pflanzen und Tieren rund um sich gelebt hat. Es war ihm ganz wichtig, niemanden danach zu beurteilen, was er HAT, sondern immer nur zu sehen, dass er/sie ein wertvolles Lebewesen IST. Er hatte viele Freunde und Freundinnen, die mit ihm lebten. Sie redeten sogar mit Pflanzen und Tieren um sich herum. Es schien so, dass sie verstehen konnten, was ihnen die Natur sagen will.
4. St.: Elisabeth – eine, die an Grenzen geht
Lest euren Kindern die Geschichte von der Hl. Elisabeth vor. (Rückseite)
Grenzgängerin sein: Elisabeth hat Essen von den Reichen zu den Hungrigen getragen. Sie hat dabei viel riskiert. Probiert an dem Seil entlang zu balancieren. Wer will, auch mit dem Kochtopf voll Kastanien in den Händen.
Rückseite: Elisabeth von Thüringen, 7.7.1207 – 17.11.1231
Elisabeth war Tochter von einer reichen herrschenden Adelsfamilie. Sie lebte auf einer großen Burg (Wartburg). Die Grenzen zwischen Reichen und Armen, zwischen Mächtigen und Untergebenen schienen unüberwindlich.
Elisabeth stört das. Sie gibt nicht auf. Sie verbringt viel Zeit mit ihren Dienerinnen, isst mit ihnen aus einer Schüssel. Sie ist ihre Freundin. Während einer Hungersnot öffnet Elisabeth die Kammer mit den Essenvorräten für die Armen. Sie pflegt die Kranken, wäscht die Aussätzigen und näht Totenhemden für die Verstorbenen.
Die Adelsgesellschaft ihrer Familien ist empört, sie sind wütend auf Elisabeth und beschimpfen sie dafür. Sie wollen die Hungrigen, Armen und Kranken nicht sehen und schon gar nicht mit ihnen teilen. Elisabeth wird beschimpft und verspottet, ihre Familie will, dass sie damit aufhört. Bei Jesus findet sie die Kraft, immer weiter zu machen und sich nicht beirren zu lassen.
Sie bleibt dabei: Gott ist auf der Seite der Schwachen. Er erhöht die Niedrigen. Sie tut alles dafür, dass Gott in ihrer Welt lebendig wird.
5. St.: Auch du kannst eine/ein Heilige/r sein
Jede*r von uns ist etwas ganz Besonderes und trägt was „Heiliges“ in sich.
Macht ein Foto unter dem Heiligenschein. Wer will kann es auch in die KIGO-WhatsApp-Gruppe zum Teilen schicken.
Auch unsere Namen erinnern an Heilige. Schreibt eure Namen auf die Tafel bei der Station.
6. St.: Heilige sind Menschen…
Lest euren Kindern die Geschichte von den Kirchenfenstern vor. (Rückseite)
Auch wir gestalten ein buntes Bild.
Mit vielen bunten Fäden lassen wir hier im Wald eine Sonne wachsen.
Gottes Segen sei mit euch,
wie eine Sonne, die euch wärmt und leuchtet.
Rückseite: Das Kirchenfenster
Eine Mutter kam mit ihrem 5-jährigen Sohn bei einem Einkaufsbummel in der Stadt an einer Kirche vorbei. Als das Kind die großen Kirchenfenster sah, rief es plötzlich aus: „Schau mal, Mama, die Fenster da: Die sind aber schmutzig! Da sind unsere Fenster zu Hause aber viel sauberer!“ Woraufhin die Mutter das Kind in die Kirche führte. Wie staunte da der Kleine, als er sah, dass dieselben Fenster, die von draußen – von der Straße aus – ganz schmutzig, grau und dunkel aussahen, plötzlich im Licht der Sonne strahlend bunt und in den hellsten Farben zu leuchten anfingen. Als das Kind wie gebannt ein bestimmtes Kirchenfenster betrachtete, wollte es wissen, wer denn der Mann sei, der da abgebildet sei. „Das ist der Hl. Martin!“ antwortete die Mutter. „Warum sagst du denn heilig zu dem Mann?“ fragte der Kleine noch einmal nach. Geistesgegenwärtig erklärte die Mutter daraufhin ihrem Kind: „Das siehst du doch hier: Heilig ist jemand, durch den die Sonne scheint! Heilige sind Menschen – ein Mann oder eine Frau –, in deren Leben etwas von Gott aufleuchtet, durch die Gottes Liebe und Güte gleichsam hindurchscheinen.“
Material
Hörtrichter aus laminiertem Papier, Seil (oder Slack line), Kochtopf gefüllt mit Kastanien (+ Deckel als Regenschutz), Heiligenschein, der vom Baum hängt, weiße Tafel, auf die der Name geschrieben werden kann, Telefonnummer an die ein Foto geschickt werden kann (Kinderliturgie-WhatsApp-Gruppe), Tafel/Brett und Nägel bilden eine Sonne
Danke an das Kleinkindgottesdienst-Team Feldkirchen, vor allem Jasmin Leibetseder, Edith Derflinger, Marion Reitinger, Andrea Schatz und Michaela Pröstler-Zopf