Vorbereitung
Im Folgenden findest du Stationen zu einzelnen Teilen einer Messfeier, die die Kinder mit ihren Eltern zeitunabhängig begehen können. Die Stationen können über ein Wochenende oder auch eine ganze Woche bestehen bleiben. Sie sollten aber regelmäßig kontrolliert werden.
Der Weg sollte nicht zu lang sein (2km) und klar gekennzeichnet sein (z.B. mit einem Fischlogo bei Wegkreuzungen oder farbigen Bändern). Hilfreich ist auch eine Karte des Weges, eine „Schatzkarte“. Die Texte können ausgedruckt und laminiert z.B. in lackierten Pringels-Dosen (mit Deckel) am Weg ausgehängt werden und das dazugehörige Material in wasserdichten Boxen dazugestellt werden. Vor allem auf den Boxen empfiehlt sich ein Hinweis (so oder in ähnlichen Worten): „Für alle Wandernde, die sich wundern, dass sie hier im Wald solche Schätze finden: Diese Stationen gehören zu einer Schatzsuche für die Erstkommunion-Kinder. Bitte lassen Sie die Materialien hier vor Ort.“
Wichtig für Pfarrverantwortliche oder Religionslehrende
- Zeitraum überlegen, in dem die Schatzsuche gemacht werden kann
- Kommunikation über Religionslehrende oder Tischeltern
- Infos für Eltern und Kinder austeilen
- einen Rundweg inklusive Stationen überlegen, gegebenenfalls Desinfektionsmittel dazustellen.
- „Arbeitsblätter“ für jedes Kind ausdrucken und zu den Stationen geben
- Restliches Material zu den Stationen geben: Kuverts, Schwamm, Bohnen, Suchrätsel, Danke-Karte
- immer wieder nachschauen, ob das Material noch da ist
Einladung
Liebe Kinder! Liebe Eltern!
Die Unsicherheit, wie die Vorbereitung auf die Erstkommunion heuer stattfinden kann, hat uns veranlasst, einige wichtige Inhalte der Erstkommunionvorbereitung in einen Stationenweg zu verpacken.
Wir laden euch ein, euch gemeinsam als Familie oder als Erstkommuniongruppe auf den Weg zu machen und dem Geheimnis der Eucharistie - so nennen wir die Heilige Kommunion - auf die Spur zu kommen.
Bevor ihr losstartet, noch ein paar Worte zur Erklärung:
Einfügen, wo sich die Stationen befinden.
Ein paar Dinge sollt ihr auf eure Reise mitnehmen:
- Circa zwei Stunden Zeit und die Bereitschaft, euch auf dieses Erlebnis einzulassen.
- Eure Federschachtel mit Farbstiften
- Ein Handy mit einem QR-Code Scanner
- Ein Stück Brot, das ihr gut in so viele Stücke teilen könnt, wie ihr Personen seid. (Vielleicht könnt ihr es sogar selber miteinander backen.)
Das erwartet euch bei den einzelnen Stationen:
- Bei der ersten Station findet ihr ein Kuvert. Dieses Kuvert dürft ihr dann auf eure Reise mitnehmen. Ihr könnt darin eure Schätze aufbewahren.
- Beschreibung oder Foto, wo sich die erste Station befindet: an einem Gewässer (Platz frei lassen, wo man den Text oder das Foto einfügen kann, oder extra Blatt)
Da die Stationen öffentlich zugänglich sind, gibt es immer auch einen Hinweis für neugierige Wander*innen und Spaziergänger*innen. Die Stationen werden regelmäßig kontrolliert, ob alles in Ordnung ist. Bitte teilt mir/uns aber so schnell wie möglich mit, wenn wo etwas fehlt oder kaputtgegangen ist. (Ansprechperson: Tel.Nr.)
Viel Spaß!
Stationen-Übersicht
- Wasser - Eintauchen in die Liebe Gottes
- Nachrichten, die uns froh machen - Worte, die uns guttun
- Wem oder woran glaube ich?
- Wir dürfen uns jemandem anvertrauen
- Dankbarkeit
- Brot für das Herz
- Abschluss
1. St.: Wasser - Eintauchen in die Liebe Gottes
Material: Schwämme
Ihr steht hier an einem Bach. Macht eure Augen zu und hört, wie das Wasser plätschert. Taucht eure Hände in das kühle Nass und spürt, wie es euch erfrischt. Beobachtet, wie es über die Steine rinnt und sich dabei nicht weh tut. Seht, wie die Farben der Blätter, der Bäume, des Himmels, der Sonne… sich im Wasser spiegeln.
Wasser ist für uns lebensnotwendig, aber gleichzeitig auch zerstörerisch. Sprecht gemeinsam über die Bedeutung des Wassers für unser Leben.
Was hat das Wasser mit der Feier unseres Gottesdienstes zu tun?
Wenn du die Kirche betrittst, tauchst du deine Hand ins Weihwasser. Das Weihwasser verbindet uns mit unserer Taufe, in der Jesus uns sagt: Ich hab dich lieb, du darfst eintauchen und dich mit meiner Liebe vollsaugen. Du bist umgeben von meiner Liebe, so wie ein Fisch vom Wasser umgeben ist.
Nehmt nun ein Stück Schwamm und legt es ganz langsam und vorsichtig ins Wasser. Beobachtet, wie es sich vollsaugt. Stellt euch vor, ihr seid dieser Schwamm, der sich vollsaugen darf mit der Liebe Gottes.
Beschreibung oder Foto, wo sich die nächste Station befindet.
2. St.: Nachrichten, die uns froh machen - Worte, die uns guttun
Material: Suchrätsel
Kennt ihr das auch? Irgendwie hat der Tag schon in der Früh verkehrt angefangen. Wir haben den Wecker nicht gehört und mussten deshalb ohne Frühstück aus dem Haus gehen. Im Bus hat uns dann noch jemand komisch angeschaut, weil wir tatsächlich ausgesehen haben, als ob wir gerade aus dem Bett gestiegen wären,… und so ist es den ganzen Tag weitergegangen. Es wollte einfach nichts recht gelingen und unsere Stimmung war auf dem Nullpunkt… Da kommt ein unerwarteter Anruf, ein lieber Mensch hat an uns gedacht und …
Wie könnte diese Geschichte weitergehen? Überlegt gemeinsam, wie gute Nachrichten eure Stimmung, euer Leben verändert haben. Was ist für euch eine gute Nachricht, ein Wort, das euch guttut? Wem habt ihr mit einem lieben Wort, einer guten Nachricht schon Freude bereitet?
In dem Suchrätsel auf dem beiliegenden Blatt findet ihr auch einige Sätze, die guttun. Findet ihr sie alle? Ihr dürft ein Blatt mit nach Hause nehmen.
Was hat das mit der Feier unseres Gottesdienstes zu tun? Evangelium bedeutet: Frohe Botschaft - gute Nachricht
Bei jedem Gottesdienst hören wir eine Geschichte aus der Bibel, der Frohen Botschaft, die Menschen vor vielen Jahren für uns aufgeschrieben haben. Diese Geschichten verbinden uns mit den Menschen, die schon vor uns an Gott geglaubt haben. Sie machen uns Mut, sie trösten, heilen, schenken Frieden, lassen uns neu anfangen, … erzählen von der Liebe Gottes zu uns Menschen.
Beschreibung oder Foto, wo sich die nächste Station befindet.
3. St.: Wem oder woran glaube ich?
Material: Handy
Übung: Stellen Sie sich als Elternteil oder Bezugsperson hinter das Kind, sodass Sie es sicher auffangen können. Sagen Sie ihrem Kind: „Schließ die Augen. Vertraust du mir? Lass dich einfach zurückfallen, ich fange dich sicher auf!“
Was hat das mit der Feier des Gottesdienstes zu tun?
Das lateinische Wort „fides“ heißt Vertrauen, aber auch Glauben. Wenn du glaubst, dann vertraust du auf Gott.
Im Glaubensbekenntnis (im Taufversprechen) bringen wir unser Vertrauen zu Gott und Jesus zum Ausdruck. Bei eurer Taufe wart ihr noch klein. Eure Pat*innen haben für euch geantwortet. Bei der Erstkommunion könnt ihr die Antworten schon selber geben.
Hört euch dazu folgendes Lied an: „Guter Gott, du bist immer da"
Beschreibung oder Foto, wo sich die nächste Station befindet.
4. St.: Wir dürfen uns jemandem anvertrauen
Wenn wir einen Menschen gerne haben, wenn wir jemandem wirklich vertrauen, müssen wir uns nicht immer nur von der besten Seite zeigen. Da dürfen wir schon auch unsere Sorgen, Ängste, Unsicherheiten,… zeigen. Menschen, die uns gern haben, halten uns auch dann aus, wenn wir manchmal unausstehlich sind. Wir dürfen ihnen alles sagen und wir dürfen mit allem zu ihnen kommen.
Was hat das mit der Feier unseres Gottesdienstes zu tun?
In den Fürbitten dürfen wir mit all unseren Sorgen und Anliegen zu Jesus kommen.
Wir beten aber auch für die Menschen, die uns nahestehen, und ebenso für die Menschen auf der ganzen Welt, für die ganze Erde und für alles, was auf ihr lebt…
Vielleicht könnt ihr einige dieser Sätze ergänzen:
Guter Gott, wir bitten dich für unsere Familien,…
Jesus, ich bitte dich für meine Freunde und Freundinnen,…
Gott, wir bitten dich für die Natur,…
Jesus, ich bitte dich, für die Menschen, die krank, einsam, arm,… sind,…
Jesus, wir bitten dich für die Politiker*innen…
Jesus, wir bitten dich für die Menschen auf der Flucht oder in den Kriegsgebieten,…
Gott, ich bitte dich für die Verstorbenen, ganz besonders für…
Bestimmt fallen euch noch viele andere Bitten ein.
Bei der Gabenbereitung bringen wir Brot und Wein zum Altar. Mit diesen Gaben bringen wir auch unser Leben vor Gott, mit allem, was eben zum Leben dazugehört.
Gott verwandelt diese Gaben in heiliges Brot und heiligen Wein. So will er auch unser Leben verwandeln, dass es gut ist.
Beschreibung oder Foto, wo sich die nächste Station befindet.
5. St.: Dankbarkeit
Material: Bohnen (für jedes Kind 10 Bohnen), Danke-Karte
Es war einmal ein Bauer, der steckte jeden Morgen eine Hand voll Bohnen in seine linke Hosentasche. Immer, wenn er während des Tages etwas Schönes erlebt hatte, wenn ihm etwas Freude bereitete oder er einen Glücksmoment empfunden hatte, nahm er eine Bohne aus der linken Hosentasche und gab sie in die rechte.
Am Anfang kam das nicht so oft vor. Aber von Tag zu Tag wurden es mehr Bohnen, die von der linken in die rechte Hosentasche wanderten. Der Duft der frischen Morgenluft, der Gesang der Amsel auf dem Dachfirst, das Lachen seiner Kinder, das nette Gespräch mit einem Nachbarn – immer wanderte eine Bohne von der linken in die rechte Tasche.
Bevor er am Abend zu Bett ging, zählte er die Bohnen in seiner rechten Hosentasche. Und bei jeder Bohne konnte er sich an das positive Erlebnis erinnern.
Zufrieden und glücklich schlief er ein – auch wenn er nur eine Bohne in seiner rechten Hosentasche hatte. (Quelle unbekannt)
Nehmt euch ein paar Bohnen und formuliert zu jeder Bohne einen Danke-Satz. Ihr dürft die Bohnen auch mit nach Hause nehmen und sie jeden Tag von einer Hosentasche in die andere wandern lassen.
Bestimmt kennt ihr einen Menschen, dem ihr ganz besonders viel verdankt. Nehmt eine leere Karte für ihn mit und gestaltet sie nach eurer eigenen Phantasie.
Was hat das mit der Feier unseres Gottesdienstes zu tun?
Eucharistie heißt Danksagung. Im Hochgebet danken wir Gott für alles, was er uns geschenkt hat.
Beschreibung oder Foto, wo sich die nächste Station befindet.
6. St.: Brot für das Herz
Material: Brot
Brot ist nicht irgendein Nahrungsmittel. Man nennt es „Grundnahrungsmittel“, weil wir es (fast) jeden Tag essen. So wie unser Körper Nahrung braucht, braucht auch unser Herz, unsere Seele Nahrung. Das sind gute Worte, Umarmungen, dass dir jemand etwas zutraut. Im Heiligen Brot ist Jesus dir Nahrung für Körper und Seele.
Wenn der Priester das große Gebet (Hochgebet) über Brot und Wein spricht, dann erinnern wir uns an die Zusage, die er seinen Jüngern beim letzten Abendmahl gegeben hat.
Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.
Das bedeutet: In diesem Brot bin ich bei euch.
Wenn ihr euch versammelt und an mich denkt, dann teilt das Brot und ich werde bei euch sein.
Bestimmt habt ihr jetzt auch schon Hunger bekommen. Dann wird es Zeit, das Brot miteinander zu teilen, das ihr mitgenommen habt.
Ihr könnt vorher noch miteinander beten:
Guter Gott,
du bist bei uns, wenn wir verweilen
und das Brot miteinander teilen.
Segne uns und unsere Jause
in dieser wohlverdienten Pause.
Alle: Amen.
7.St.: Abschluss
Ihr seid nun am Ende eurer Schatzsuche angekommen. Wir hoffen, es hat euch Freude gemacht, und ihr könnt nun ein bisschen besser verstehen, was wir Christ*innen miteinander feiern, wenn wir uns am Sonntag zum Gottesdienst treffen.
Ihr seid jetzt dem Geheimnis der „Eucharistie“ ein Stück nähergekommen und habt euch somit auf euer großes Fest, die Erstkommunion, vorbereitet. Wenn ihr euch die Schätze, die bei dieser Reise entstanden sind, immer wieder anschaut und darüber nachdenkt, werdet ihr euch auch zu einem späteren Zeitpunkt noch daran erinnern.
Wir wünschen euch ein schönes Erstkommunionfest.
Hört zum Abschluss noch das Lied „Der Segen Gottes möge dich umarmen“:
Nach einer Idee von Anneliese Himmelfreundpointner, überarbeitet von Teresa Mayr und Michaela Druckenthaner.