In den Himmel wachsen

10.03.2024 | von Michaela Druckenthaner
in der Fastenzeit unterwegs
Das Leben siegt über den Tod – das feiern wir an Ostern. In der Fastenzeit bereiten wir uns darauf vor. Wie die Natur, die vom Tod des Winters erwacht und alles neu wird, so darf auch in uns das Leben sprießen, wachsen und grünen. Auf diesem Weg in der Fastenzeit laden wir ein, mit Gott „zu grünen“ und dem neuen Leben nachzuspüren.
Kinderanzahl
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ab 5 Pers.
Gesamtzeit
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60 Minuten

Vorbereitung

Die Stationen sind flexibel einsetzbar und haben keine bestimmte Reihenfolge. Bei manchen Stationen sind mehrere Ideen dabei – bitte auswählen!

  • Lageplan, an dem eingezeichnet ist, wo die Stationen zu finden sind
  • Weg/Stationen abklären: Darf hier gegangen werden bzw. etwas aufgestellt oder aufgehängt werden, möglicherweise Wegmarkierungen (zum Beispiel mit gelbem Band oder mit Ostereiern mit Pfarrlogo)?
  • Stationen-Texte laminiert (eventuell in lackierten Pringles-Dosen mit Deckel, können auch an Bäume gehängt werden)
  • Material in wasserfesten Boxen bereitstellen und kontrollieren
      

Zeitraum: flexibel, teilweise Aufbau ab Gründonnerstag möglich. Es ist sinnvoll, jemanden einzuteilen, der gelegentlich nach dem Rechten schaut und gegebenenfalls Materialien nachfüllt.

Hinweis: Bitte achte auf die Einhaltung der aktuellen Corona-Vorsichtsmaßnahmen.

 

Stationen-Übersicht

  1. Begrüßung
  2. Wie staunenswert ist deine Welt
  3. Wie ein Baum…
  4. Von Senfkörnern und Bäumen
  5. Jesus als Gärtner
  6. Die große Geduld Gottes
  7. Am Wasser gepflanzt
  8. Unter deinem Schutz und Schirm

 

1. St.: Begrüßung

Das Leben siegt über den Tod – das feiern wir an Ostern. In der Fastenzeit bereiten wir uns darauf vor. Wie die Natur, die vom Tod des Winters erwacht und alles neu wird, so darf auch in uns das Leben sprießen, wachsen und grünen. Auf diesem Weg in der Fastenzeit laden wir ein, mit Gott „zu grünen“ und dem neuen Leben nachzuspüren.

Auf diesem Weg wollen wir uns für Gott öffnen, wenn wir beten:

Gott, öffne meine Lippen, damit mein Mund gute Worte finde.
Gott, öffne meine Augen, damit ich Deine herrliche Welt bestaune.
Gott, öffne meine Ohren, damit ich Dein Wort verstehe.
Gott, öffne meine Nase, damit ich den Duft aller Dinge wahrnehme.
Gott, öffne mein ganzes Gesicht, damit ich Dir zugewandt lebe
und allen offen begegne.
Gott, öffne mein Herz, damit ich Raum habe für Dich
und gute Gefühle für alle Menschen.
Gott, öffne meine Hände, damit ich die Fülle des Lebens fasse
und reich bin im Geben.
Amen.

 

Bibelstelle:
Jesus erzählt, dass wir Gott nur ganz langsam bemerken.
Einmal waren wieder viele Menschen bei Jesus.
Jesus erzählte den Menschen von Gott.
Die Menschen konnten die Sachen von Gott schwer verstehen.
Darum erzählte Jesus Geschichten….
Die Menschen wissen:
Gott ist so ähnlich, wie einige Sachen in der Geschichte.
So können die Menschen Gott besser verstehen.

Jesus erzählte zum Beispiel die Geschichte von einem Bauern:
Ein Bauer sät Korn in die Erde.
Der Bauer braucht mit dem Korn nichts mehr machen.
Das Korn wächst ganz von alleine.
Das Korn ist erst klein und grün.
Das Korn wächst immer länger.
Zum Schluss wachsen die Weizenkörner.
Der Bauer kann die Weizenkörner ernten.

Mit Gott ist es ähnlich.
Zuerst kennen die Menschen Gott ganz wenig.
Dann verstehen die Menschen Gott immer mehr.
Zum Schluss können die Menschen Gott verstehen.
Und sich über Gott freuen.

Quelle: evangelium-in-leichter-sprache.de

 

2. St.: Wie staunenswert ist deine Welt

Vorbereiten: Steinkreis, in dem ein Naturmandala gelegt werden kann

Bibelstelle:
König David schrieb in einem Loblied für Gott:

Herr, unser Herr. Du hast die ganze Erde gemacht.
So wundervoll und schön, dass wir nur staunen können.
So vielfältig und fein, dass wir immer Neues darin finden.
Wie wunderbar musst du erst sein,
wenn schon Deine Geschöpfe uns zum Staunen bringen!
Wir können dich erkennen in Deiner wundervollen Welt
- im Blau des Himmels, den glitzernden Sternen. 
Wir wollen deinen Namen loben auf der ganzen Erde.
Du hast auch uns Menschen gemacht.
Du findest uns so besonders, dass du uns nur etwas geringer gemacht hast als dich! Du hast uns Deine Erde anvertraut.
HERR, unser Herr, wie gewaltig ist Dein Name auf der ganzen Erde!

Qulle: Karin Granig nach Psalm 8, aus KGG 130: KGG for Future. Schöpfungsverantwortung.



Lied: Gottes Handschrift 1. – 3. Strophe (T + M: Kurt Mikula)

To do: Sammelt wunderbare, staunenswerte Dinge in der Natur. Hier ist ein Steinkreis – in den legen wir miteinander ein Naturmandala. Mit jeder Person, die etwas dazulegt, verändert sich das Bild.

 

3. St.: Wie ein Baum…

Ort: eventuell an einem Bach oder an einem Gewässer

Körperübung: Schließe deine Augen und beobachte deinen Atem, wie er deinen Körper sanft bewegt. Spüre, wie die Luft durch deine Nasenlöcher ein- und wieder ausströmt. Du bist nun ganz ruhig.

Stell dir vor, du bist ein großer, starker Baum. Mit deinen Füßen stehst du fest auf dem Boden. Aus deinen Fußsohlen wachsen Wurzeln. Sie bohren und schlängeln sich und krallen sich tief im Erdreich fest. Nun bist du verbunden mit dem Erdboden und nichts kann dich umwerfen, so fest halten dich deine starken Wurzeln.

Deine Beine, dein Oberkörper und Rücken bilden den Stamm des Baumes, der kräftig und stark ist. Er hält dich aufrecht. Durch ihn wächst du und wirst immer größer und höher.

Nun breite deine Arme aus, denn sie sind deine Äste. Mit ihnen streckst du dich dem Himmel entgegen. Deine Finger sind die kleineren Zweige des Baumes. Sie winken der Sonne und greifen nachts nach den Sternen. Aus ihnen wachsen viele kleine Blätter und Früchte. Bleib so und spüre, wie es sich anfühlt, ein großer, starker Baum zu sein, der beinahe den Himmel berührt.
Nun senke langsam deine Arme. Atmet tief ein und aus und spüre, wie du dich wieder in dich selbst zurückverwandelst. Hebe deine Füße, lockere deine Beine und schüttle den ganzen Körper. Jetzt bist du wieder du – Kind, Erwachsene*r - und du kannst die Augen wieder öffnen.

 

Bibeltext:
Propheten und Prophetinnen sind Menschen, die von einer Begegnung mit Gott erzählen und den Menschen helfen, mit Gott zu reden.  Propheten und Prophetinnen kündigen oft etwas an oder haben Ideen, wie das Leben besser gehen kann. Der Prophet Jeremia hat zum Beispiel gesagt:

Gesegnet, das heißt glücklich, ist jede Frau und jeder Mann,
die auf Gott vertrauen.
Sie sind wie Bäume, am Wasser gepflanzt,
ihre Wurzeln strecken sie zum Wasser hin.
Sie fürchten sich nicht, auch wenn eine lange Hitze kommt.
Auch dann behalten sie ihr Laub.
Auch wenn es ganz wenig Wasser gibt,
hören sie nicht auf, Früchte zu tragen.

Jeremia 17,7 – 8, kindergerechte Nacherzählung: Michaela Druckenthaner


Impulsfrage: Was sind meine Wurzeln, was gibt Halt?

To do: Balancieren – sich gegenseitig Halt geben oder ein Stück Weg blind führen

 

4. St.: Von Senfkörnern und Bäumen

Bibelstelle:
Jesus erzählte die Geschichte vom Senfkorn.
Das Senfkorn ist winzig klein.
Das Senfkorn fällt in die Erde.
Und fängt an zu wachsen.
Das Senfkorn wächst langsam.
Eines Tages wird das Senfkorn wie ein großer Baum.
Obwohl das Senfkorn nur winzig klein war.
Die Vögel können in dem Baum Nester bauen.
Mit Gott ist es ähnlich.
Gott fängt ganz klein an.
Was Gott anfängt, wächst immer mehr.
Bis es groß ist.
Und die Menschen Gott verstehen.

Quelle: evangelium-in-leichter-sprache.de
 

Impulsfrage: Was lässt dich wachsen? Was hilft dir, dass deine guten Seiten wachsen?

Lied:Kleines Senfkorn Hoffnung, LQ 181

 

 

5. St.: Jesus als Gärtner

Bild: Jesus als Gärtner

Impulsfrage zum Bild: Was siehst du auf dem Bild? Was fällt dir besonders auf?

To do: Materialien für Seedbomb vorbereiten + Anleitung (z.B. Seedbombs Anleitung) und vor Ort machen oder mit nach Hause nehmen.
Alternative: Blumenzwiebel zum Mit-nach-Hause-Nehmen oder zum gemeinsamen Bepflanzen eines Blumenbeetes bzw. einer Blumenkiste.
 
Gebet:
Jesus Christus, du erzählst uns vom Reich Gottes.
Du sagst: Es wächst aus ganz kleinen Anfängen.
Es kommt nicht mit einem Knall, großartig und riesig,
sondern langsam, wie ein Baum, der wächst.
Hilf uns, Geduld zu haben und zu wachsen,
damit wir an deinem Reich mitbauen können.
Amen.

Lied:  Ins Wasser fällt ein Stein

 

6. St.: Die große Geduld Gottes

Vorbereiten: Luftballons oder „Papierfrüchte“, Stifte, Ort, an dem diese aufgehängt werden können.

Bibelstelle:
Jesus erzählte die Geschichte von einem Gärtner und einem Obstbaum.
Jesus sagte: Es war einmal ein Mann.
Der Mann hatte einen Obstbaum.
An dem Obstbaum wuchsen nur Blätter.
Aber nie wuchs Obst an dem Obstbaum.

Der Mann war ärgerlich.
Der Mann sagte zu seinem Gärtner:
Du sollst den Obstbaum umhauen.
Weil an dem Obstbaum kein Obst wächst.
Sondern nur Blätter.

Der Gärtner sagte zu dem Mann:
Bitte, habe etwas Geduld.
Ich will noch einmal den Boden umgraben.
Und dem Obstbaum noch einmal Dünger geben.
Vielleicht wächst im nächsten Jahr Obst.
Dann ist alles gut.
Sonst kannst du den Obstbaum im nächsten Jahr umhauen.

Impuls: Gott ist wie ein Gärtner, der gut auf seine Pflanzen schaut. Er hat unendlich viel Geduld mit uns. Er gibt uns immer wieder eine Chance.

So wie der Baum gute Erde braucht, um zu wachsen und Früchte zu tragen, so brauchen auch wir liebende und gütige Menschen um uns herum, damit wir wachsen können und Früchte tragen, das heißt Gutes tun können.
Wenn dich jemand ärgert oder dir auf die Nerven geht, dann wünscht du dir vielleicht, dass er oder sie sich verändert. Denk einmal nach, ob dieser Mensch auch einen „guten Boden" dafür hat, das heißt, ob er jemanden hat, der ihm/ihr hilft und liebevoll ist. Vielleicht ist um diesen Menschen herum „der Boden verhärtet".

To do: Gerade Menschen, mit denen wir uns schwer tun, brauchen vielleicht unsere guten Wünsche. Nimm dir einen Luftballon (eine „Frucht“ – Papiervorlage) und schreibe deinen Wunsch für die anderen darauf. Häng ihn an den Baum.
(Material: Stifte, Luftballons oder Papierfrüchte)

 

7. St.: Am Wasser gepflanzt

Ort: eventuell an einem Bach oder an einem Gewässer oder in der Kirche am Taufbrunnen

Wasser ist ganz wichtig zum Wachsen und groß werden – für alle Pflanzen, Tiere und auch für uns Menschen. Unser Körper besteht ca. zu drei Vierteln aus Wasser. Schon bevor wir auf die Welt kommen, schwimmen wir im Fruchtwasser.
Wasser ist Leben.

 

Bibeltext:

Die Psalmen werden seit über 3000 Jahren gebetet und gesungen. Im Psalm 139 heißt es:

Gott, du hast mein Inneres geschaffen, meinen Körper, meinen Geist.
Du hast mich gewoben im Schoß meiner Mutter.
Ich danke dir, dass ich so wunderbar gestaltet bin.
Wunderbar sind deine Werke, Gott.
(Psalm 139,13f. Nach der Einheitsübersetzung)

 

To do: In der Taufe sagt Gott zu uns: Du bist mein geliebtes Kind! Gottes Liebe und sein Segen lässt uns wachsen und groß werden. Im Kreuzzeichen erinnern wir uns daran.
Nimm etwas Weihwasser aus dem Gefäß (Wasser aus dem Bach) und zeichnet euch gegenseitig ein Kreuz auf die Stirn.

 

8. St.: Unter deinem Schutz und Schirm

Vorbereiten: Gießkanne mit Segenssprüchen zum Mitnehmen

Manche Pflanzen brauchen besonderen Schutz: Tomaten wachsen am besten unter einem Dach oder in Gewächshäusern, wo es schön warm ist und wo der Regen sie nicht erwischt. Manche Pflanzen stehen sogar unter Naturschutz, sie darf man nicht pflücken.

 

Bibeltext:
Wer unter dem Schutz Gottes wohnt,
der darf ruhig sein bei ihm. …
Er breitet seine Flügel über dich aus,
unter seinen Schwingen findest du Schutz.
Denn er befiehlt seinen Engeln,
dich zu behüten auf allen Wegen.
Sie tragen dich auf Händen,
damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.

(Nach Psalm 91, Michaela Druckenthaner)

 

Impuls: Wie spürst du Gottes Schutz?

To do: Für Gott sind auch wir solch wertvolle Pflanzen. Er beschützt uns mit seinem Segen. Nimm dir einen Segen mit nach Hause.

 

Segenstext (zum Mitnehmen):
Gott segne dich,
dass dein Glaube wachse und stark werde wie ein Baum.
Dass dein Glaube fröhlich werde und bunt wie ein Regenbogen.
Dass dein Glaube Früchte trage und andere Menschen satt macht.
Dass dein Glaube tiefe Wurzeln bilde und euch ein Leben lang versorgt.
Dazu segne dich der Gott des Lebens, des Wachsens und Reifens:
der uns wie Vater und Mutter ist,
durch Jesus Christus in der Heiligen Geistkraft.
Amen.

Du bist ein Schatz!
Auf der Suche nach Alle(r) – Heilige(n)
Auf dem Weg zur Krippe
Komm mit, wir suchen den Schatz der Erstkommunion!
Mit Jesus das Kreuz tragen
Du bist ein Segen!
Halleluja, Jesus lebt!
Du machst mein Leben hell
Miteinander unterwegs
Maiwanderung mit Maria
In den Himmel wachsen
Das Leben begleiten
Leben und Tod auf der Spur
Michaela Druckenthaner

ist Theologin und Geistliche Assistentin sowie Kinderpastoralreferentin bei der Katholischen Jungschar Linz.